Vampire mögen ́s heiss
aus. Während er in ein Paar Jeans schlüpfte, betrachtete er die Flecken in seinem Rock. Man könnte meinen, er wäre sechzehn und nicht fünfhundertsechsundzwanzig, nach dem, was ihm gerade passiert war. Aber er konnte sich nicht daran erinnern, jemals von einer Frau so erregt gewesen zu sein wie von Emma, und gleichzeitig so frustriert.
Ihre ständigen Zurückweisungen machten ihn wirklich wütend. Dasselbe hatte auch seine Frau vor zweihundert Jahren mit ihm gemacht. Aber Emma müsste es eigentlich besser wissen. Sie war viel zu intelligent und modern für diesen abergläubischen Quatsch. Sie war zu mutig, um überhaupt vor etwas Angst zu haben. Sie war eine Kämpfernatur wie er. Sie war die perfekte Frau für ihn. Aber er würde nicht kampflos aufgeben. Das Eindringen in ihre Gedanken heute Nacht war im Prinzip ein Akt der Verzweiflung gewesen. Aber zum Teufel! Wenn sie ihn zurückweisen wollte, dann sollte sie wenigstens wissen, was ihr entging!
Es klopfte an der Tür des Büros. „Komm rein.“ Angus ging auf Strümpfen hinüber ins Büro. Außer der Jeans trug er ein weißes Unterhemd.
Connor trat ein. „Wir müssen reden." „Alles klar bei Romatech?" „Ja." Connor schloss die Tür hinter sich. „Das Geburtszimmer ist fertig für den Fall, dass Shannas Kind ... spezielle Bedürfnisse hat." Ein Halbvampir wäre. Angus seufzte. „Und sonst?" „Die Vampirärzte kommen morgen Nacht, und die Geburt soll Freitagnacht stattfinden."
„Gut." Angus ging um den Schreibtisch herum und setzte sich.
„Ich bin froh, dass du die Sicherheitstruppe verstärkt hast. Obwohl ich eigentlich dachte, sie unterstützen uns bei Romatech, wenn die Ärzte da sind. Aber Jack hat mir gesagt, er und Robby sollen im Central Park Wache schieben?"
„Ja, damit die Malcontents nicht noch mehr Menschen ermorden." Angus begann, seine E-Mails zu studieren.
Connor sagte eine Weile nichts. „Wir haben ein neues Mitglied? Dr. Phang?" Angus lächelte und verschob ein paar Spam-Mails in den Papierkorb. „Sein echter Name ist Phineas MacKinney. Wie macht er sich?" „Er gibt sich Mühe. Ian sagt, er war gut in seiner ersten Fechtstunde."
„Gut." Keine weitere Nachricht von Mikhail. Angus schaltete den Computer aus. „Ist die Tagschicht schon da?" „Phil ja. Howard müsste auch jeden Moment hier sein." „Bitte sag Phil, er möchte heute den Personenschutz bei Miss Wallace übernehmen." Angus schrieb die Adresse von Austins Apartment auf einen Zettel.
Connor betrachtete den Zettel. „Ist sie in Gefahr?" „Sie war dabei, als ich Phineas entdeckte. Der Russe Alek war auch da und hat sie als den Vampirjäger erkannt." „Verdammt", fluchte Connor. „Dir ist aber schon klar, dass Katya denken wird, wir hätten etwas mit den Morden zu tun, wenn wir Miss Wallace unterstützen?" „Das ist nicht zu ändern."
„Du hättest sie wegschicken müssen, gleich als dir klar war, wer sie ist." „Halt mir keine Vorträge, Connor." Voller Missmut ballte Connor die Fäuste. „Das ist also der Grund dafür, warum Jack und Robby im Central Park aufpassen? Damit Miss Wallace nicht in den Park geht?" „Und die beiden sie so vom Morden abhalten."
„Ich vermute, du hast sie mit sämtlichen Methoden versucht zu überzeugen, ihr gefährliches Hobby abzulegen." Angus sah ihn verärgert an. „Jetzt gehst du zu weit, alter Freund." Connor trat noch einen Schritt auf ihn zu. „Im Gegenteil. Ich fürchte, du bist zu weit gegangen. Daraus kann nichts Gutes werden."
Wen ging seine Beziehung zu Emma etwas an? Angus schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und erhob sich. „Musstest du ihren Slip ausgerechnet in der Küche liegen lassen, wo ihn jeder sehen konnte? Warum hast du ihn nicht in mein Büro gelegt?" „Du denkst immer nur an sie, was?" „Und?" Connor betrachtete ihn mitleidig. „In deinem Business kann dir so was zum Verhängnis werden."
„Ich habe geschworen, sie zu beschützen. Ich werde sie jetzt nicht im Stich lassen." Angus ging hinüber zur Bar, nahm sich eine Flasche Blutgruppe 0 aus dem Kühlschrank und stellte sie in die Mikrowelle. „Willst du auch eine?" „Nein." „Also dann, gute Nacht." Angus goss das synthetische Blut in ein Glas.
Doch Connor ging nicht. „Ich weiß, dass du der Boss bist. Aber du warst auch immer ein Bruder für mich und für Ian wie ein Vater."
Zu lange war Angus mit Connor befreundet, um wirklich lange auf ihn böse seine zu können. Wie immer, wenn Ians Name fiel, hatte er einen Moment lang ein
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