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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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der Missachtung, die er hatte erdulden müssen, war Barry so wütend, dass er den zweiten Club nicht mal mehr betreten wollte. Also marschierte ich allein mit dem Bild in der Hand hinein, und der Mann hinter dem Tresen in dem Shop für Bogenschützenbedarf, der kaum Ware hatte, sagte sofort: »Nein.« Er fragte nicht nach dem Bild, wollte nicht wissen, wieso ich nach Kyle Perkins suchte, und wünschte mir zum Abschied auch keinen schönen Tag. Hier wies kein Schild auf seine furchterregende Ausrüstung hin. Vermutlich brachte er die Leute mit schierer Unhöflichkeit zur Strecke.
    Der dritte Club, der Bogenschützenclub Monteagle, befand sich in einem lang gestreckten Gebäude, das einst Bowlingbahnen beherbergt haben könnte. Auf dem Parkplatz standen ein paar Autos, und ein Schild an der schweren, blickdichten Tür ordnete an: »Halt, weisen sie sich aus.« Barry und ich konnten es schon vom Auto aus lesen. Es wirkte ein bisschen bedrohlich.
    »Es ist mir sowieso zu langweilig, immer bloß im Auto zu sitzen«, sagte er galant und begleitete mich. Wir waren fast an der Tür, als ich die Überwachungskamera über unseren Köpfen entdeckte und Barry warnte. Barry und ich schauten so nett wie möglich drein und hielten unsere Ausweise in die Kamera. Nach ein paar Sekunden hörten wir ein lautes »Klick«, und die Tür öffnete sich. Barry hielt mir die Tür auf, während ich eintrat, dann folgte er mir.
    Über die gesamte Länge der gegenüberliegenden Wand zog sich ein Verkaufstresen, hinter dem eine Frau in meinem Alter saß, mit kupferrotem Haar und einer Hautfarbe, die von einer interessanten Völkermischung herrührte. Die Augenbrauen hatte sie schwarz gefärbt, was dem Farbenspiel eine leicht bizarre Note verlieh.
    Sie musterte uns und unsere Ausweise noch mal genauso sorgfältig wie schon über die Kamera, und in ihren Gedanken las ich, dass ihr Barry sehr viel besser gefiel als ich. Das hier solltest du übernehmen, sagte ich zu Barry.
    Ja, verstehe, erwiderte er, und als ich Kyle Perkins' Bild auf den Tresen legte, fragte er: »Können Sie uns sagen, ob dieser Mann je hier war, um zu trainieren oder Pfeile zu kaufen?«
    Sie fragte nicht einmal, warum wir das wissen wollten, sondern beugte sich gleich über das Bild, vielleicht ein wenig zu weit, so dass Barry die schön geschwungene Linie ihres Halses bewundern konnte. Es dauerte nicht lange, und sie verzog das Gesicht. »Ja, der kam gestern gleich nach Anbruch der Dunkelheit herein«, sagte sie. »Wir hatten noch nie einen Vampirkunden, eigentlich wollte ich ihn gar nicht bedienen. Aber was soll man machen? Er hatte Geld, und das Gesetz untersagt Diskriminierung.« Tja, sie war zweifellos eine Frau, die nur allzu bereitwillig jeden diskriminieren würde.
    »War er allein?«, fragte Barry.
    »Oh, mal überlegen.« Sie warf den Kopf zurück, wieder eine Pose für Barry. Sie fand seinen Südstaatenakzent nicht dämlich, sie fand ihn reizvoll und sexy. »Ich erinnere mich nicht. Aber wissen Sie was? Ich werde später das Videoband der Überwachungskamera von gestern Abend heraussuchen, das haben wir noch. Das können Sie sich dann ansehen, okay?«
    »Wäre das auch sofort möglich?«, fragte ich süßlich lächelnd.
    »Na ja, im Moment kann ich den Tresen nicht verlassen. Es ist sonst keiner hier für den Shop, und die Bänder werden im Büro aufbewahrt. Aber wenn Sie heute Abend wiederkommen wollen, wenn ich abgelöst werde« - sie sah Barry direkt in die Augen, damit ich begriff, dass ich nicht zu kommen brauchte -, »können Sie einen Blick darauf werfen.«
    »Um wie viel Uhr?«, fragte Barry, eher widerwillig.
    »Sagen wir um sieben? Da habe ich Feierabend.«
    Barry reagierte nicht auf die Anspielung, versprach aber, um sieben wiederzukommen.
    »Danke«, sagte ich, als wir uns wieder anschnallten, »Du tust mir echt einen Gefallen.« Ich rief im Hotel an und hinterließ eine Nachricht für die Königin und Andre, damit sie wussten, wo ich war und was ich tat, und nicht gleich durchdrehten, wenn ich nach ihrem Aufwachen - herrje, es war schon bald so weit - nicht sofort zu ihrer Verfügung stand. Schließlich war ich auf Erics Anweisung unterwegs.
    »Du musst mitkommen«, sagte Barry. »Mit der Frau treffe ich mich nicht allein. Die frisst mich bei lebendigem Leib. Das war doch die typisch aufdringliche Nordstaatlerin.«
    »Okay. Ich bleibe draußen im Auto sitzen, und du rufst mich in Gedanken, wenn sie über dich herfällt.«
    »Abgemacht.«
    Um die Zeit zu

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