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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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er.
    »Nicht den kleinsten. Aber als ich Mr Donati heute Mittag am Haupteingang sprach, gab er mir den Tipp, ich solle mir mal ein bestimmtes Sicherheitsvideo ansehen.«
    »Sehen Sie es sich an«, sagte Andre.
    »Wenn ich darum bitte, wird Mr Donati gefeuert. Bringen Sie die Königin dazu, Mr Baruch ganz geradeheraus um das Sicherheitsvideo zu bitten, das den Bereich vor ihrer Suite zu jener Zeit zeigt, als die Bombe gelegt wurde. Kaugummi auf der Linse oder nicht, auf dem Video ist irgendwas zu sehen.«
    »Zuerst müssen Sie gehen, sonst bringt er Sie damit in Verbindung.« Glaubte er das wirklich? Wenn mich nicht alles täuschte, war der Hoteldirektor so sehr in sein Gespräch mit der Königin vertieft, dass nicht mal sein präzises Vampirgehör ihm verraten hatte, dass wir über ihn sprachen.
    Obwohl ich total erledigt war, hatte ich das gute Gefühl, jeden Dollar wert zu sein, den mir die Vampire für diese Reise zahlten. Mir fiel eine Zentnerlast von den Schultern, weil diese Dr-Pepper-Sache geklärt war. Christian Baruch würde keine weiteren Bomben mehr legen, jetzt, da er sich der Königin schon so nahe fühlte. Blieb die Drohung dieser Splittergruppe der Bruderschaft ... ach, das war alles nur Hörensagen, und ich hatte keinerlei Hinweis, welche Form diese Drohung annehmen würde. Trotz des Todes der Frau in dem Club für Bogenschützen war ich so erleichtert wie schon seit meiner Ankunft in der Pyramide von Giseh nicht mehr, weil ich meinte, den Pfeilkiller mit Baruch in Verbindung bringen zu können. Vielleicht hatte er gefürchtet, Henrik wolle der Königin Arkansas wegnehmen, war wütend geworden und hatte einen Mörder angeheuert, der Henrik aus dem Weg räumte. Irgendwas an diesem Szenario war verwirrend und falsch, aber ich war zu müde, um darüber nachzudenken. Dieses verworrene Gewebe musste erst mal liegen bleiben, bis ich ausgeschlafen war.
    Ich ging von der Suite zu den Fahrstühlen und drückte den Knopf. Als die Türen aufgingen, trat Bill heraus, die Arme voller Bestellformulare.
    »Du hattest Erfolg heute Abend«, sagte ich. Oje, ich war sogar schon zu müde, um Bill zu hassen.
    »Ja, damit verdienen wir alle eine Menge Geld«, erwiderte er, aber es klang nicht sonderlich froh.
    Ich wartete, dass er mir aus dem Weg trat, aber er rührte sich nicht von der Stelle.
    »Ich würde das alles sofort hergeben, wenn ich auslöschen könnte, was zwischen uns geschehen ist«, sagte Bill. »Nicht die Zeit, in der wir uns geliebt haben, natürlich, aber...«
    »Die Zeit, in der du mich angelogen hast? Die Zeit, in der du beteuert hast, du könntest es kaum erwarten, mich zu sehen, obwohl du nur auf Befehl gehandelt hast? Die Zeit?«
    »Ja«, sagte er, und der Blick seiner dunkelbraunen Augen blieb fest. » Die Zeit.«
    »Du hast mich sehr verletzt. Dazu bekommst du nie wieder Gelegenheit.«
    »Liebst du eigentlich jeden Mann? Quinn? Eric? Sogar diesen Dummkopf JB?«
    »Du hast nicht das Recht, mir solche Fragen zu stellen«, sagte ich. »Du hast überhaupt gar kein Recht in Dingen, die mich betreffen.«
    JB? Was sollte das denn? Ich hatte JB immer gemocht, und er sah wirklich blendend aus, auch wenn die Gespräche mit ihm stets so anregend waren wie die mit einem Baumstumpf. Ich schüttelte bloß den Kopf, während ich mit dem Fahrstuhl hinunter auf die Etage für Menschen fuhr.
    Carla war nicht da, wie üblich, und weil es bereits fünf Uhr morgens war, standen die Chancen gut, dass sie auch nicht mehr auftauchte. Ich schlüpfte in mein rosa Nachthemd, zog mir die Decke über den Kopf und schlief sofort ein.

       Kapitel 18
    Meine Augenlider schossen in die Höhe wie Jalousien, die zu fest zugezurrt waren.
    Wach auf, wach auf, wach auf! Sookie, irgendwas stimmt hier nicht.
    Barry, wo bist du?
    Bei den Fahrstühlen auf der Etage für Menschen.
    Ich komme. Ich zog dasselbe an wie gestern Abend, nur die Pumps mit den Absätzen ließ ich weg. Stattdessen schlüpfte ich in meine gummibesohlten Hausschuhe, schnappte mir meine schmale Brieftasche mit Zimmerschlüsselkarte, Führerschein und Kreditkarte, stopfte sie in die eine Hosentasche, mein Handy in die andere und eilte aus dem Zimmer. Die Tür fiel mit einem unheilvollen Knall hinter mir ins Schloss. Das Hotel wirkte leer und still, obwohl mein Wecker 9.50 Uhr angezeigt hatte.
    Ich musste einen langen Flur entlanggehen und am Ende rechts abbiegen, um zu den Fahrstühlen zu gelangen, und begegnete keiner Menschenseele. So merkwürdig war das zwar

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