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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ich änderte meine Meinung. Die beiden waren erwachsen, zumindest theoretisch. Und wenn sie es unbedingt wollten, würden sie heiraten, entweder hier und jetzt oder woanders an einem anderen Abend. Also machte ich gute Miene zum bösen Spiel und schluckte meine Bedenken herunter.
    »Das können wir nicht«, gab ich mit meinem strahlendsten Lächeln zu, das ich immer dann aufsetzte, wenn ich mir richtig Sorgen machte. »Machen wir also weiter mit der Zeremonie.« Flüchtig bekam ich Quinns Gesicht in der Menge zu sehen. Er blickte zu mir herüber, besorgt wegen des erregten Geflüsters. Amelia dagegen plauderte fröhlich mit Catfish, den sie aus dem Merlotte's kannte. Hoyt stand allein unter einem der extra für dieses Fest aufgehängten Lampions, die Hände in den Hosentaschen. Er wirkte ernster, als ich ihn je zuvor gesehen hatte. Ein irgendwie seltsamer Anblick. Erst nach einem Augenblick erkannte ich, warum.
    Es war eines der wenigen Male, dass ich Hoyt allein sah.
    Ich nahm den Arm meines Bruders, und Calvin griff nach Crystals. Der Pfarrer trat zu uns in die Mitte des Kreises, und die Trauungszeremonie begann. Ich versuchte, glücklich zu wirken und mich für Jason zu freuen. Doch es fiel mir furchtbar schwer, die Tränen zurückzuhalten, als mein Bruder tatsächlich der Ehemann dieser eigensinnigen und von Geburt an gefährlichen Frau wurde.
    Danach gab's Musik und Tanz, eine Hochzeitstorte, jede Menge Alkohol und Essen in Hülle und Fülle. Die riesigen Mülleimer füllten sich ziemlich schnell mit Papptellern, Bechern und zerknüllten Papierservietten. Einige Männer hatten Bierkästen und Wein mitgebracht, manche sogar harte Sachen. Niemand sollte sagen können, dass die Leute von Hotshot keine Party schmeißen konnten.
    Als eine Zydeco-Band aus Monroe spielte, tanzten die Gäste bis auf die Straße hinaus. Die Musik hallte schaurig über die Felder. Ich schauderte und fragte mich, welche Beobachter dort in der Dunkelheit wohl lauern mochten.
    »Die sind gut, was?«, rief Jason fröhlich. »Die Band!«
    »Ja«, erwiderte ich. Er glühte geradezu vor Glück. Seine Braut tanzte mit einem ihrer Cousins.
    »Deshalb hatten wir's so eilig mit dem Heiraten«, verriet er mir. »Crystal hatte gemerkt, dass sie schwanger ist, und außerdem war ihre Lieblingsband heute Abend frei, da haben wir beschlossen, es zu tun - es einfach zu tun.«
    Ich konnte nur den Kopf schütteln über die Impulsivität meines Bruders, dachte aber noch rechtzeitig daran, meine Missbilligung nicht allzu deutlich zu zeigen. Die Familie der Braut hätte Anstoß nehmen können.
    Quinn war ein guter Tänzer, auch wenn ich ihm einige der Cajun-Tanzschritte erst beibringen musste. Und weil jede der Hotshot-Schönheiten mit Quinn tanzen wollte, drehte ich auch einige Runden mit Calvin, Hoyt und Catfish. Quinn amüsierte sich prächtig, soweit ich es mitbekam, und ich mich, in gewisser Hinsicht, auch. Doch nachts um halb zwei nickten wir einander zu. Quinn musste am nächsten Morgen früh aufbrechen, und ich wollte gern noch mit ihm allein sein. Außerdem hatte ich es satt, ununterbrochen zu lächeln.
    Während Quinn sich bei Calvin für den wunderbaren Abend bedankte, sah ich Jason und Crystal beim Tanzen zu, die beide ganz hingerissen voneinander zu sein schienen. In Jasons Gedanken las ich, dass er völlig fasziniert war von der Gestaltwandlerin, von der Subkultur, in der sie lebte, und von seinem eigenen, für ihn noch neuen Dasein als Supranaturaler. In Crystals Gedanken las ich nichts als triumphalen Jubel. Sie war entschlossen gewesen, einen Mann zu heiraten, der nicht aus Hotshot kam, ein aufregender Liebhaber war und sich nicht nur ihr selbst, sondern auch ihrer Familie gegenüber behaupten konnte... und so einen hatte sie sich jetzt geangelt.
    Ich ging hinüber zu dem glücklichen Paar und gab beiden einen Kuss auf die Wange. Schließlich gehörte Crystal jetzt zur Familie, das musste ich akzeptieren. Und ich musste die beiden ihr eigenes Leben leben lassen. Ich umarmte sogar Calvin, der mich eine Sekunde lang festhielt, ehe er mich wieder losließ und mir noch mal beruhigend auf die Schulter klopfte. Catfish tanzte mit mir im Kreis herum, und der betrunkene Hoyt machte gleich weiter. Nur mit größter Mühe konnte ich die zwei davon überzeugen, dass ich wirklich gehen wollte. Aber schließlich waren Quinn und ich dann doch auf dem Weg zu meinem Auto.
    Als wir uns durch die Menge drängelten, entdeckte ich Amelia, die mit einem Beau aus

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