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Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Titel: Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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muss, dachte ich, ich.... “
    „Schnüffle ein bisschen?“, fragte Vita in einem Tonfall, der erkennen ließ, dass sie es nicht so meinte. „Ich schätze, ich hätte das ganz genauso gemacht. Ich bin alles andere als geduldig, aber das habe ich von meiner Mutter. Für sie ist Geduld ebenfalls ein Fremdwort, auch wenn sie es niemals zugeben würde.“ Sie verzog den Mund. „Ungeduldig zu sein ist nicht besonders damenhaft, musst du wissen.“ Marguerite grinste und gab zu: „Dann bin ich wohl nicht sehr damenhaft.“
    „In dem Fall dürften wir uns blendend verstehen“, meint Vita lachend. „Meine Eltern verzweifeln an mir, weil meine Hobbys viel zu männlich sind: Ich jage gern, ich liebe das Reiten und den Kampf, und ich kümmere mich ums Geschäft. Sie waren so erleichtert, als Julius geboren wurde, damit er Vater im Geschäft helfen konnte. Und sie glaubten fest daran, dass ich mich dann weiblicheren Beschäftigungen widmen würde.“
    „Und?“
    „Von wegen“, gab sie lachend zu. „Ich liebe das Geschäft über alles. Vermutlich hat mich das Schicksal ärgern wollen, und eigentlich hätte ich ein Junge werden sollen.“
    „Das Geschäft“, wiederholte Marguerite leise und erinnerte sich. „Ja, natürlich. Sie sind die Schwester, von der Julius gesprochen hat. Sie haben hier ausgeholfen, während er in England war.“
    Vita verzog das Gesicht, Wut blitzte in ihren Augen auf. „Ich habe hier ausgeholfen? Hat er das so bezeichnet?“, fragte sie empört. „Ich könnte eigenhändig eine ganze Burg bauen, und er würde trotzdem behaupten, ich hätte ausgeholfen.“ Sie ließ einen schweren Seufzer folgen. „Männer! Man kann nicht mit ihnen zusammenleben, aber einfach umbringen kann man sie auch nicht. Was soll man da bloß noch tun?“ Um nicht grinsen zu müssen, biss sich Marguerite auf die Lippe und betrachtete sehr interessiert das Gemälde. Ähnliche Klagen hatte sie diverse Male von ihrer Tochter zu hören bekommen, und sie vermutete, dass sie selbst so was auch schon gesagt hatte.
    Sie spürte, dass Vita sich leicht über ihre Schulter beugte und ebenfalls das Bild betrachtete. Sekundenlang schwiegen sie beide, dann sagte Vita: „Jeder weiß von dem Porträt und der Halskette in der Schublade. In dieser Familie ist es sehr schwierig, ein Geheimnis für sich zu behalten.“
    „Ist es Julius bekannt, dass ihr das alle wisst?“ Vita richtete sich auf und dachte eine Weile über diese Frage nach. „Ich glaube nicht. Jedenfalls hat es ihm in den fünfhundert Jahren, die er das Bild schon dort versteckt hält, niemand gesagt, soweit ich weiß.“ Wieder warf sie einen Blick auf das Gemälde und meinte betrübt: „Ihr wart damals beide so glücklich. Julius ist von Natur aus immer ein fröhlicher, ausgelassener Mann gewesen, aber.... aber als er dich gefunden hat.... “ Sie schüttelte den Kopf. „So hatte ich ihn noch nie erlebt. Es war eine solche Tragödie, als jeder hier glaubte, du hättest ihm das Herz gebrochen und versucht, sein Kind zu töten.“
    Marguerite zuckte zusammen, als sie diese Worte hörte.
    „Julius war wie ausgewechselt. Er lachte nicht mehr, nicht Mal ein Lächeln brachte er zustande. Er war so schrecklich unglücklich. Wir dachten, mit der Zeit würde sich das legen, doch das hält seit fünfhundert Jahren an.“ Da ihr das Thema aufs Gemüt ging, versuchte sie, die Frau auf etwas anderes zu sprechen zu bringen. „Habe ich dich damals auch gekannt?“
    „Nicht sehr gut“, erwiderte Vita, ohne den Blick von dem Porträt zu nehmen. „Du und Julius, ihr beide wart anfangs unzertrennlich, was ja auch ganz normal ist. Allerdings“, fügte sie lachend hinzu, „hat es mich zu der Zeit krank gemacht. Ihr habt euch ständig Blicke zugeworfen und euch berührt. Ihr konntet nicht für fünf Minuten voneinander getrennt sein. Der Gedanke, ich könnte mich auch so aufführen, wenn ich einmal meinen Lebensgefährten finde, machte mich eifersüchtig, und zugleich stieß er mich ab.“
    Marguerite empfand diese Bemerkung nicht als Beleidigung, da sie das nur zu gut nachempfinden konnte. Sie hatte es bei ihren eigenen Kindern miterlebt, und sie wusste genau, wie Vita es meinte. Sie war für ihre Kinder überglücklich gewesen, zugleich jedoch auch neidisch und deprimiert, weil sie so etwas nicht erleben konnte. Es brachte einen zum Grübeln, ob mit einem selbst womöglich etwas nicht stimmte.
    „Aber dann war es zwischen euch auf einmal vorbei“, fuhr Vita fort, „und ich

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