VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)
ineinander. Ich schmiege die Wange an seine Brust, spüre seinen schlanken Körper an meinem und höre sein Herz schlagen. Dessen Rhythmus pocht gegen den Puls in meiner Schläfe. Shanes Finger sind warm; mit dem Daumen streichelt er die zarte Haut an der Innenseite meines Handgelenks.
Shane fühlt sich menschlich an, in dem Maße menschlich, wie ich es gerade jetzt brauche. Vielleicht wird es auch noch für morgen und die Tage danach reichen.
Seine Lippen liebkosen meine Stirn, genau am Haaransatz. Seine Hand gleitet meine Taille hinunter. Ich spüre seine Fingernägel über meine Wirbelsäule fahren, den Rücken entlang und hinunter bis dorthin, wo sie endet. Mit eben diesen Nägeln zupft er die Saiten seiner Gitarre.
Mein Körper kennt die Melodie und reagiert genau richtig darauf. Ich hebe das Gesicht, erwarte einen Kuss. Ich werde nicht enttäuscht: Es ist ein langer zärtlicher und inniger Kuss, aber ein forschender Kuss, kein fordernder. Ich dränge mich an Shane, weil meine Lust wächst. Aber er bringt wieder Abstand zwischen uns, nicht viel, nicht genug, um seine Lippen von meinen zu nehmen, aber genug, um unser Tempo zu bestimmen.
Ich bin hergekommen, weil ich Sex haben will, einfachen, soliden Sex. Aber mit Shane geht das nicht. Immer muss er mich erst verführen, meine Sehnsucht nach ihm steigern, bis es schmerzt.
Mir ist nicht nach Subtilität. Daher lasse ich meine Hand in seinen Schritt gleiten und dann wieder ein Stück aufwärts. Ich bin wie elektrisiert, als ich feststelle, dass Shane schon bereit für mich ist, trotz der perfekten Fassade von Selbstkontrolle. Unter meinen forschenden, entdeckenden Fingern stöhnt er auf, packt mich fester.
»Himmel, Ciara!« Seine Hände umfassen jetzt beide meine Taille, und er zieht meinen Körper eng an sich. »Ich brauche dich, ganz, jedes Stück.«
Ich lächele in seine Halsbeuge hinein. »Wann?«
»Jetzt gleich.« Ohne mich loszulassen, lässt er sich in den Studio-Drehstuhl fallen und zieht mich auf seinen Schoß. Mit gespreizten Beinen lasse ich mich nieder. Meine Hände umklammern Shanes Schultern, und ich küsse ihn; meine Zunge stößt vor, heftig, leidenschaftlich. Mit der einen Hand fährt er mir durchs Haar, packt mich. Die andere Hand gleitet meinen nackten Oberschenkel hinauf und unter den Rock. Shane entdeckt, dass ich keine Unterwäsche trage und seufzt lustvoll auf.
»Ich liebe meinen Job!« Er schiebt meinen Rock ein Stück hoch und knetet meinen Hintern. »Und den Umstand, dass wir ganz allein hier sind. Die absolut Einzigen im ganzen Gebäude.«
»Würde es dich denn stören, wenn es anders wäre?«
»Nein.« Jetzt schiebt er mir den schmalen Träger meines Mieders von der Schulter. Mit seinen menschlichen Zähnen beißt er in die bloße Haut, während seine andere Hand zwischen meine Beine gleitet.
»Mich würd’s auch nicht stören.« Mit zitternden Fingern öffne ich seine Jeans und gebe ihm Raum. »Schwör mir, dass du das noch nie gemacht hast!«
»Ich schwöre, dass ich das noch nie gemacht habe!« Shane sorgt dafür, dass wir uns finden. Dann hält er inne und sagt: »Aber ich will versuchen, gleich beim ersten Mal alles richtig zu machen.«
Er dringt in mich ein, aufstöhnend, in einem Atemstoß. Von da an fällt kein Wort mehr.
Weil eine der Federn des Drehstuhls kaputt ist, wiegt sich der Stuhl heftig. Mit den Stiefelabsätzen komme ich so gerade eben auf den Boden – genug für mich, um unser Tempo zu kontrollieren. In dem Rhythmus, den wir miteinander finden, schiebe ich mein Becken vor, Shane entgegen, immer und immer wieder. Hungrig giere ich nach dem einen Moment, der alles andere auslöschen wird. In diesem einen Moment wird nur ein einziger Gedanke existieren, heiß, weißglühend, und alles wird wieder ganz einfach sein.
Da, ganz unerwartet, hält Shane mich fest, mitten in der Bewegung. Ich hole tief Luft, obwohl es mir nicht leichtfällt, so tief Atem zu holen. Fast will ich meine Frustration hinaus in die Welt schreien.
»’tschuldigung.« Er lässt den Stuhl ein Stück nach links drehen und zieht sich das Mikro vor die Lippen. Die letzten Takte Stone-Roses-Funk verklingen. »WVMP auf vierundneunzig Komma drei. Es ist jetzt drei Uhr einundfünfzig am Morgen.« Shane redet weiter, lässt ein paar faszinierende Fakten über die Band vom Stapel und verändert mit einem einzigen Griff meinen Winkel zu ihm. Der Ruck genügt; ich stehe kurz davor zu kommen. Ich beiße mir auf die Unterlippe, um nicht laut
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