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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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gehört, um ihn damit zu besitzen. Regina hingegen hat eine Aura, die die Leute auf Distanz hält.
    Alle außer diesem einen.
    »Gina!«
    Ein kleiner muskelbepackter Punk tanzt und springt zu uns herüber. Seine Stachelfrisur würde der Krone der Freiheitsstatue alle Ehre machen. Die Stachel sind so rot wie ein kandierter Apfel – geradezu ein Farb-Overload vor dem Schwarz und Grau des Clubinterieurs.
    Rotstachel legt Regina einen Arm um die Schultern und drückt ihr einen lauten, dicken Schmatz auf die Wange. In Erwartung von Reginas Reaktion – irgendein Glied wird sie ihm jetzt gleich für diesen Übergriff mit Sicherheit ausreißen! – ziehe ich mich hastig einen Schritt zurück.
    Stattdessen stellt sich Regina wie ein kleines Mädchen auf die Zehenspitzen. »Colin, du alter Wichser! Wo bist du die letzten Millionen Jahre gewesen?«
    »Gleich hier vor deiner Nase!« Er kneift Regina in die Nasenscheidewand. Dann blickt er mich an.
    Schlagartig wird mir klar, warum der Typ sich dieses Benehmen Regina gegenüber herausnehmen darf. So sicher wie der Umstand, dass der Himmel oben ist, ist das ein Vampir!
    »Haa-llo-o, Schätzchen«, sagt er. Meine Füße sind mit einem Mal auf dem Boden festgenagelt. Ein Teil meines Ichs registriert, dass der Typ, ganz objektiv betrachtet, alles andere als attraktiv ist: fliehendes Kinn, schlechte Zähne, niedrige Stirn. Aber seine tiefgründigen, grünen Augen funkeln, und ich habe das Gefühl, tausend kleine Stahlfingerchen fassen nach meiner Haut, als er mich ansieht. Mit einem einzigen Augenzwinkern könnte er das Magnetfeld aktivieren und mich in seine Umlaufbahn ziehen.
    »Sag, Regina, wer ist denn dieses appetitliche Vögelchen?«, fragt er, ohne mich aus den Augen zu lassen.
    »Hände weg von ihr! Sie ist eine Arbeitskollegin!«
    Colin seufzt in Richtung meines Rocksaums. Dann wendet er sich Regina zu. »Ich wollte grade für ’ne Fluppe nach draußen.« Er deutet mit dem Daumen auf das rote AUSGANG-Schild.
    »Ach ja, richtig. Das bescheuerte Rauchverbot in D. C.« Regina zieht mich hinter sich her, als Colin und sie den Ausgang ansteuern. »Dauert sicher nur noch ein paar Monate, und diese Pest schwappt auf Maryland über.«
    »Fuck! Aber na ja, es gibt ja immer noch Virginia. Okay, dafür sind da die Clubs scheiße.« Colin legt den Arm um Reginas Schultern. Sein Ellbogen hängt mir damit genau vor der Nase. Ich bemerke, dass trotz der Hitze, die im Outlander herrscht, keiner der beiden schwitzt.
    Die Tür führt hinaus in eine dunkle, zugemüllte Gasse. Auf der Schwelle weigere ich mich, weiterzugehen.
    Regina zerrt an meinem Arm. »Glaub mir, in unserer Nähe bist du sicherer!«
    Colin kichert. »Die Spinne zu der Fliege sprach.«
    »Es ist hammerkalt hier draußen.« Ich mache einen Schritt rückwärts. »Ich glaube, ich gehe lieber wieder rein.«
    Regina aber lässt mich nicht los. Sie redet mit leiser Stimme auf mich ein. »Du weißt genau, was Shane mir bedeutet. Ich weiß genau, was du ihm bedeutest. Denkst du wirklich, ich würde zulassen, dass dir was passiert und er mich für immer hasst wie die Pest?«
    Mein Blick wandert zu Colin hinüber. Er ist gerade damit beschäftigt, den Goldfaden in der Folie um eine neue rote Schachtel Zigaretten zu entfernen. Dunhill – das ist Reginas Lieblingsmarke.
    »Verflucht, entscheid dich endlich mal!«, brummt er. »Wir haben was zu besprechen!«
    Reginas Kopf fährt zu ihm herum. »Ach, haben wir das?«
    Während Colin sich die Zigarette anzündet, schaut er an mir vorbei in den Club hinein.
    »So oder so: Du bist Beute. Aber hier draußen hältst du dich bei jemandem auf, der die Kraft hat, zu widerstehen.« Er schüttelt das Streichholz, bis es ausgeht, und grinst. »Wahrscheinlich jedenfalls.«
    Ich wähle das Übel, das ich einfach deshalb für das kleinere halte, weil ich es kenne (beziehungsweise soeben kennengelernt habe). Ich trete hinaus auf die Gasse und schließe die Tür hinter mir. Colin wischt sich das Grinsen aus dem Gesicht. Er nimmt den Holzkeil, der dafür gedacht ist, die Tür festzuklemmen, und treibt ihn unter den Türspalt. Jetzt kann niemand mehr durch diese Tür nach draußen.
    »Ach, Scheiße – Colin und sein Hang zum Melodrama!« Regina lehnt sich an die Ziegelmauer und zündet sich ihre eigene Zigarette an. »Was, verflucht noch mal, ist denn so schrecklich …«
    »Hör mir genau zu, Maus!« Colin packt Regina bei den Schultern. »Du bist hier nicht sicher!«
    »Vor wem?«
    Er blickt zu mir

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