Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11
ihre Fußfesseln saßen nun locker und sie begann, um sich zu treten. Decker war Leigh mehr als dankbar dafür, dass sie sich auf Danis Beine warf. Aus dem Augenwinkel sah er, wie auch Sam in der Absicht ans Bett trat, einen Arm festzuhalten, und brüllte sofort: „Nein, komm nicht her. Sie ist zu stark. Sie könnte dich mit einem Schlag töten, ohne überhaupt zu wissen, was sie tut.“
„Aber ihr zwei könnt sie nicht allein festhalten“, machte Sam ihm klar. Decker entgegnete nichts, wusste aber, dass sie recht hatte. Leigh und er besaßen dank der Nanos übermenschliche Kräfte, doch die Nanos in Kombination mit Schmerzen machten Dani unberechenbar. Eben wollte er Sam auffordern, Justin zu holen, da ging die Tür auf, und sein Cousin Etienne und dessen Ehefrau Rachel kamen mit Reisetaschen in den Händen ins Zimmer. Kaum hatten sie erfasst, was sich vor ihnen abspielte, ließen sie ihre Taschen fallen und kamen zu Hilfe geeilt.
„Was ist denn passiert?“, fragte Rachel und ging um das Bett herum, um Danis linken Arm festzuhalten, während Etienne Leigh half.
„Sie macht ihre Wandlung durch“, murmelte Decker, der feststellen musste, dass sie selbst zu viert Mühe hatten, Dani auf die Matratze zu drücken.
„Ja, das wissen wir“, antwortete Rachel. „Wir waren gerade im Büro, als Lucian bei Bastien anrief und einen Tropf und ein paar Medikamente für eine Wandlung anforderte. Wir haben sofort angeboten, die Sachen herzubringen und zu helfen“, erklärte sie.
„Aber wieso ist sie bereits in dieser Verfassung? Lucian hat gesagt, sie habe die Nanos vor gerade mal einer Stunde bekommen. Bei Kate hat es drei oder vier Stunden gedauert, ehe sie in diese Phase kam.“
Decker runzelte die Stirn. „Du warst bei Kates Wandlung dabei?“
„Auch wenn ich in einem Leichenschauhaus arbeite, bin ich immer noch Ärztin“, konterte sie trocken. „Deshalb hat Kate mich gebeten, dabei zu sein, für den Fall, dass irgendetwas schiefgehen sollte.“
„Und bei ihr war es nicht so heftig?“, hakte er besorgt nach. Sie schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht, als Dani sich um ein Haar befreien konnte, und Rachel sich praktisch auf den Arm setzen musste, um Dani einigermaßen ruhig zu halten.
„Angefangen hat das nach dem fünften Beutel“, sagte Sam und kam einen Schritt näher.
„Ihr habt ihr bereits Blut verabreicht?“, fragte Etienne. „Wie?“
„Durch den Mund“, antwortete Decker wahrheitsgemäß. „Ich habe einen Beutel nach dem anderen aufgemacht und ihr den Inhalt eingeflößt.“
„Oh.“
Dieser eine Laut veranlasste Decker dazu, zu Rachel zu sehen, die sich auf die Unterlippe biss. „Was ist?“
„Ich.... also, ich vermute, das hat den Vorgang beschleunigt“, machte sie ihm klar. „Marguerite zufolge verlangsamt ein Tropf den Prozess, weil es länger dauert, bis das Blut in den Körper gelangt. Dadurch wird auch das Risiko verringert, dass der Betroffene sich selbst oder jemand anderen verletzt. Wenn du ihr fünf Blutkonserven eingeflößt hast, haben die Nanos jetzt wahrscheinlich den Turbo eingeschaltet und erledigen alles gleichzeitig.“
Decker fluchte. „Das ist nicht schlimm“, versicherte Rachel ihm. „Es bedeutet nur, dass sich die Wandlung schneller vollzieht.“ Dann sah sie zu Sam. „Ich bin übrigens Rachel Argeneau, hallo.“
„Sam Willan“, erwiderte Sam, wandte den Blick von Dani ab und lächelte gedankenverloren. „Mortimers Lebensgefährtin.“
„Ja, Bastien hat es uns erzählt“, sagte die rothaarige Frau. „Sam, könntest du bitte die kleinere Tasche aufmachen und mir eine von den schwarzen Schachteln bringen?“
Sam nickte und lief zu den Taschen, sichtlich froh darüber, sich nützlich machen zu können. Als sie mit der Box zurückkehrte, verlagerte Rachel ihr Gewicht auf Danis Arm und öffnete die Schachtel, in der sich zwei Ampullen und zwei Spritzen befanden. „Was ist das?“, fragt Decker skeptisch.
„Ein Präparat mit lähmenden und betäubenden Wirkstoffen“, erklärte Rachel und bereitete eine Spritze vor. „Das wird ihr die Schmerzen zwar nicht ganz nehmen, sie aber deutlich lindern. Und es lässt ihren Körper erschlaffen, damit sie weder sich noch sonst jemanden verletzen kann.“
„Und wie lange dauert es, bis die Wirkung einsetzt?“, fragte Decker, als Rachel Dani das Mittel injizierte.
„Nicht lange. Glücklicherweise haben Bastiens Jungs da eine ziemlich kräftige Mischung hergestellt. Ein Sterblicher würde eine solche
Weitere Kostenlose Bücher