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Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Titel: Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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einzubilden, aber dann war ein dumpfer Knall und ein leises Aufstöhnen aus dem Schrank zu vernehmen. Er blieb stehen und starrte zur Garderobe, ging dann ein paar Schritte weiter und schaute ins Wohnzimmer.
    Die Parkers saßen noch immer da und schliefen fest, also hatte keiner von ihnen die Schranktür von innen zugezogen.
    Decker straffte seine Schultern und ging langsam auf die Garderobe zu. Auch Mortimer, Lucian und Justin konnten nicht da drin sein, weil sie im Haus der Parkers auf Leonius’ Rückkehr warteten. Leigh, Rachel und Etienne wiederum hatten sich schlafen gelegt, nachdem Sam zur Arbeit gefahren war. Es blieb also nur noch.... Da sah er, dass ein paar Fransen eines Seils unter der Tür hervorlugten, die plötzlich nach drinnen gezogen wurden.
    „Dani?“, rief er unschlüssig, nahm die Blutkonserven in eine Hand und drehte mit der anderen den Knauf herum. Er machte die Tür einen Spaltbreit auf, dann hörte er ein „Nein“, und sie wurde von innen zugezogen. Das eine Wort hatte ihm genügt, um ihre Stimme zu erkennen, und Decker musste unwillkürlich grinsen, bis ihm bewusst wurde, dass die Frau sich in einem Garderobenschrank befand und das gleichzeitig leugnete. Das war nicht gerade normal, allerdings wohl auch noch kein bedenkliches Verhalten. Trotzdem....
    Besorgt öffnete er ein weiteres Mal den Schrank. „Dani, ist alles in Ordnung?“
    Noch bevor er sie sehen konnte, flog die Tür abermals zu. „Geh weg!“ Jetzt war er richtig beunruhigt. Er legte die beiden Blutkonserven zur Seite, damit er mit beiden Händen am Knauf ziehen konnte.
    Allerdings schien Dani mit aller Kraft dagegenzuhalten, denn er musste sich ziemlich anstrengen, um die Tür zu öffnen. Gerade hatte er sie gut dreißig Zentimeter weit aufgezogen, da ließ Dani so überraschend los, dass er nicht mehr reagieren konnte und sich die Tür mit voller Wucht gegen den Kopf schlug. Während er fluchend einen Schritt zurück machte und sich an die Stirn fasste, zog Dani die Tür schon wieder zu.
    Mit einem frustrierten Seufzen nahm er die Hände vom Kopf. „Dani, was machst du da?“
    „Ich verstecke mich. Wonach sieht das denn sonst aus?“
    Decker dachte über ihre Worte nach. Sie klang eigenartig, so als hätte sie geweint und versuchte jetzt, das mit einem wütenden Tonfall zu überspielen. Gerade wollte er sich noch einmal vergewissern, ob es ihr gut ging, da erklärte sie plötzlich: „Ich bin keine Bestie!“
    Er zuckte angesichts des Schmerzes, der in ihren Worten mitschwang, zusammen.
    „Ich will nicht wieder von dir gefesselt werden“, fügte sie hinzu und rief dann fast verzweifelt: „Ich bin nicht wie Leonius. Ich will nicht mal Blut haben. Ich möchte nur....“ Ihr Satz endete in einem lauten Schluchzen, und als Decker diesmal nach dem Türknauf griff, gab es keinerlei Gegenwehr. Dani hatte sich in die hinterste Ecke gepresst, wo sie ihr Gesicht gegen die Wand drückte.
    Nach kurzem Zögern ging er zu ihr in den Garderobenschrank und zog mit einer Hand die Tür hinter sich zu, während er ihr mit der anderen leicht über ihren Rücken strich. Sie versteifte sich bei seiner Berührung und schaute über ihre Schulter, wobei er erkennen konnte, dass ihr Tränen über die Wangen liefen. Dann wandte sie das Gesicht wieder zur Wand und fragte fast kläglich: „Was machst du denn hier?“
    „Ich verstecke mich zusammen mit dir.“ Diese Bemerkung war zu viel für sie, sie ließ sich gegen die Wand sinken und schluchzte so sehr, dass ihre Schultern bebten.
    Voller Mitgefühl fasste er sie bei den Oberarmen und zog sie an sich, um sie gegen seine Brust zu drücken. Ihm fiel das Stück Seil an ihrem Handgelenk auf, und er begriff, dass es Dani wohl nicht gelungen war, den Knoten zu lösen. Zuerst wollte er anbieten, es ihr abzunehmen, entschied dann aber, es für den Augenblick einfach zu ignorieren. Stattdessen legte er die Arme um ihre Taille und wiegte sie in dem engen, stickigen Garderobenschrank so lange leicht hin und her, bis sie schließlich aufhörte zu weinen.
    Einen Moment später erklärte sie: „Ich weiß, du hasst mich jetzt.“
    „Nein“, widersprach er, woraufhin sie den Kopf hob, um ihn über die Schulter hinweg anzusehen.
    „Aber ich bin eine Schlitzerin.“
    „Nein, das bist du nicht“, versicherte er ihr.
    Dani schüttelte betrübt den Kopf. „Doch, das bin ich. Ich bin eine Schlitzerin, und Unsterbliche hassen alle Schlitzer.“
    „Du bist Dani“, betonte er. „Und du bist keine

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