Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Titel: Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
nichts, womit wir die Wunde reinigen könnten.“
    Dani zuckte nur mit den Schultern und nahm das Messer entgegen. Eigentlich hatte sie gar keine Lust mehr, Deckers Schulter zu untersuchen. Irgendetwas stimmte hier nicht, und sie war mit einem Mal fest davon überzeugt, dass diese zwei Männer weder dem CSIS noch einer vergleichbaren Organisation angehörten. Zudem fürchtete sie, vom Regen in die Traufe geraten zu sein, denn die beiden wirkten fast genauso verrückt wie die Bande, von der sie entführt worden war.
    Da sie bislang jedoch so darauf beharrt hatte, sich die Wunde anzusehen, und wahrscheinlich nur Misstrauen bei den zwei Männern wecken würde, wenn sie sich jetzt auf einmal dagegen aussprach, wollte sie nun keinen Rückzieher machen. Sie würde leichter entkommen können, wenn sie die beiden in dem Glauben ließ, sich weiterhin in Sicherheit zu wähnen. Also wandte sie sich wieder Decker zu. „Wo sollen wir das am besten machen?“
    Er zögerte, dann stand er von seinem Platz auf und kletterte zu ihr nach hinten auf die Ladefläche, wo die Toten unter der Plane so viel Raum in Anspruch nahmen, dass es für sie beide dort ziemlich eng wurde. Dani drehte sich um und wich zurück, bis sie die Schiebetür im Rücken hatte, während sich Decker vor ihr hinkniete.
    Als er sein Hemd aufknöpfte, wurde ihr mit Schrecken bewusst, dass sie jede seiner Bewegungen aufmerksam verfolgte. Sie zwang sich dazu, sich auf das Taschenmesser zu konzentrieren, indem sie damit begann, die Klinge auszuklappen. Dann musterte sie den Stahl, und die Medizinerin in ihr ermahnte sie, dass dieses Messer nicht steril war. Wenn sie damit in seiner Wunde herumstocherte, würde sie ihm womöglich mehr schaden als helfen.
    Sie schaute kurz zur Plane, dann zurück zu Decker, der sich leicht drehte, damit sie die Verletzung besser begutachten konnte. Als ihr Blick auf die Schusswunde fiel, stutzte sie und beugte sich noch ein wenig weiter vor.
    „Was ist?“, fragte Decker beunruhigt.
    „Ich.... gar nichts“, entgegnete sie hastig, hatte jedoch Mühe, sich nichts weiter anmerken zu lassen. Dani bekam in ihrer Praxis nicht viele Schusswunden zu Gesicht, eigentlich fast gar keine. Aber hätte sie nicht genau gewusst, dass er vor gut einer Viertelstunde auf der Lichtung angeschossen worden war, wäre sie der festen Überzeugung gewesen, dass der Vorfall mindestens vierundzwanzig Stunden her sein musste.
    „Warum gucken Sie so? Stimmt was nicht mit der Wunde?“, wollte er von ihr wissen, noch bevor sie Gelegenheit hatte, sich mit den verwirrenden Fragen zu befassen, die durch ihren Kopf geisterten.
    „Nein, nein“, behauptete sie. „Das sieht nur nicht so schlimm aus, wie ich es erwartet hatte.“
    „Ich habe doch gesagt, dass es nicht so wild ist.“
    „Ja, das stimmt“, pflichtete sie ihm bei und konzentrierte sich wieder auf die Einschussstelle. Die Beleuchtung im Wagen war nicht sehr hell, aber sie konnte die Kugel sehen, die in seinem Fleisch steckte. Das war doch nicht normal! Sie müsste eigentlich viel tiefer ins Fleisch eingedrungen sein!
    „Holen Sie die Kugel raus und verbinden Sie die Wunde“, forderte er sie auf, als sie auch weiterhin nur auf die Verletzung starrte.
    „Das wird schon gehen.“
    Dani zögerte. „Ich kann mich nicht so recht dazu durchringen, dieses Messer zu benutzen. Es ist nicht steril.“
    „Das war die Kugel auch nicht“, konterte er und begann, eine Telefonnummer einzutippen. Dann hielt er das Handy ans Ohr und fügte hinzu: „Holen Sie einfach die Kugel raus, ich lasse die Wunde später säubern und schlucke ein paar Antibiotika.“
    Seufzend hielt sie das Messer hoch, ließ es im selben Moment jedoch wieder sinken und blickte zu Justin. „Sie haben wohl nicht zufällig ein Feuerzeug dabei, oder?“
    „Nein, allerdings habe ich im Handschuhfach eins gesehen. Einen Augenblick bitte.“ Er drehte sich nach vorn, und sie hörte, wie er zu suchen begann. Es folgte ein zufriedener Laut, dann wandte sich Justin wieder zu ihr um und gab ihr ein Einwegfeuerzeug.
    Sie nahm es dankbar entgegen, und auch wenn es nicht die Ideallösung darstellte, war es immer noch besser als nichts. Sie entzündete das Feuerzeug und hielt die Klinge in die Flamme, wobei sie sich beeilte, damit sich kein Ruß absetzte. Zugleich musste sie jedoch sorgsam genug arbeiten, um alle Keime und Bakterien abzutöten. Schließlich drehte sie sich zu Decker um, stützte sich mit einer Hand auf seiner Schulter ab und beugte

Weitere Kostenlose Bücher