Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11
unterdrückt.“
„Was?“ Decker verschluckte sich fast an dem einen Wort, so überrascht war er von dieser Neuigkeit.
Alle Anwesenden wirkten gleichermaßen fassungslos und konnten sie nur ungläubig ansehen, aber Dani ignorierte jeden außer Lucian. „Seine Nummer wird in meiner Anruferliste aufgeführt sein.“
„Warum haben Sie mir das nicht gleich gesagt?“, wollte Decker wissen und ging wütend auf sie zu. „Sie wussten, dass wir ihn jagen. Warum konnten Sie mir nicht einfach sagen, dass Sie seine Nummer haben? Bastien hätte ihn damit aufspüren können.“
„Genau deshalb habe ich ja nichts gesagt“, gab sie zurück. „Dieser Mann versucht, Stephanie zu retten. Ich werde mich auf keinen Fall in der Form dafür revanchieren, dass ich ihn an Sie ausliefere.“
„Er ist kein
Mann
, er ist ein Vampir und noch dazu ein Abtrünniger“, gab Decker schroff zurück. „Sie haben keine Ahnung, ob er überhaupt versucht, Stephanie zu finden. Er ist ein Abtrünniger, Dani. Warum sollte er sein Leben für eine junge Frau aufs Spiel setzen, die er nicht mal kennt?“
„Keine Ahnung“, gestand sie und konterte mit einer Gegenfrage. „Warum haben Sie sich meinetwegen anschießen lassen, obwohl wir uns nie zuvor begegnet waren? Und warum hat Nicholas sich bereits davor in Lebensgefahr begeben, nur um uns vor dieser Bande zu retten?“
„Wir wissen nicht, ob er tatsächlich versucht hat, Sie zu retten“, wandte Decker ein und ignorierte die Fragen, die sie an ihn gerichtet hatte. „Vielleicht gehört er zu der Gruppe und hat einfach behauptet, Ihnen helfen zu wollen, um seine eigene Haut zu retten, als er von uns gestellt worden war. Vielleicht hat er uns auch einfach nur auf diese Typen gehetzt, in der Hoffnung, dass wir lange genug beschäftigt sein würden, damit er entkommen kann, was er letztlich ja auch geschafft hat.“
„Vielleicht ist er aber auch nicht der Mann, für den Sie ihn halten!“, erwiderte sie.
„Geben Sie mir das Telefon“, forderte Lucian sie auf.
„Warum?“, fragte sie argwöhnisch.
„Gib mir das Telefon, Frau!“, herrschte er sie an. Nur widerstrebend überließ sie ihm ihr Handy, und das auch nur, weil ihr keine andere Wahl blieb. Wenn sie nicht tat, was er von ihr verlangte, würde er sie kontrollieren, um seinen Willen durchzusetzen.
Lucian gab ein Brummen von sich, das vermutlich so etwas wie Zufriedenheit darüber ausdrücken sollte, dass sie ihm doch aus freien Stücken gehorchte. Er nahm das Handy an sich und reichte es an Justin weiter. „Bring das zu Bastien, damit einer seiner Leute es sich ansieht, ob er es wieder hinkriegen kann. Und sag ihm, dass er es sofort zu Dani zurückschicken soll, wenn es fertig ist.“
Erstaunt sah sie ihn an. Sie hatte erwartet, ihr Handy niemals wiederzusehen, wenn sie es erst einmal herausgegeben hatte, hatte damit gerechnet, dass sie es benutzen würden, um Nicholas eine Falle zu stellen. Als Lucian ihren Gesichtsausdruck bemerkte, zuckte er nur mit den Schultern. „Sie sind diejenige, die er anrufen wird. Wenn er dann eine andere Stimme als Ihre hörte, würde er auflegen und das Telefon womöglich sogar wegwerfen.“
Dani legte die Stirn in Falten.
„Ich lege mich jetzt wieder schlafen, und ich schlage vor, dass alle anderen das auch tun. Decker, du behältst sie im Auge“, befahl er dem Jäger, bevor er sich an Dani wandte. „Und Sie werden hierbleiben und warten, bis Sie Ihr Telefon wiederhaben.“
„Ja, natürlich“, antwortete sie ruhig, und damit er ja nicht glaubte, sie würde dies tun, weil er es gesagt hatte, legte sie nach: „Ich möchte schließlich nicht eine Stunde von hier entfernt im Stau stehen, wenn das Telefon anfängt zu klingeln.“
Zu ihrer großen Überraschung schien ihr Verhalten Lucian Argeneau zu amüsieren. „Ich mag sie. Meinen Segen hast du“, sagte er zu Decker. „Aber ich schlage vor, du hörst auf, mit deinem Schwanz zu denken, und benutzt stattdessen deinen Kopf, bevor du sie noch verlierst. Erklär ihr die Situation. Ich weiß, du redest nicht gern über Nicholas, aber nur so kann sie verstehen, um was es hier geht. Nur dann wird sie einsehen, dass sie dir vertrauen kann, ihm jedoch wohl eher nicht.“
Seine Worte ließen Dani skeptisch werden. Ihr war egal, ob sie seinen Segen hatte oder nicht. Und auch wenn ihr Körper letzte Nacht im SUV in erschreckender Weise auf Decker reagiert hatte, war sie nicht daran interessiert, seine Vampir-Gespielin zu werden. Was sie
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