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Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Titel: Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Augenbrauen hoch. „Wollten Sie es?“
    Er wandte sich von ihr ab. „Ich habe die letzten fünfzig Jahre damit zugebracht, eine Antwort auf diese Frage zu suchen.“ Er stieß sich von der Boxentür ab. „Damals wusste ich nicht, wer diese Barbara war oder was sich genau zugetragen hatte. Sie war einfach eine Fremde für mich, die er in den Armen gehalten hatte. Nicholas dagegen war mein Cousin, und als ich aus Europa hierherkam, da verhielt er sich mir gegenüber wie ein großer Bruder. Er half mir, mich hier einzuleben. Er zeigte mir, worauf es ankam, als ich Jäger wurde. Vielleicht wusste ich tief in meinem Inneren, dass er fliehen würde.... und ich ließ es geschehen.“
    „Sie zweifeln an Ihren Beweggründen, Decker“, meinte sie kopfschüttelnd. „In Wahrheit hatten Sie womöglich gar keine. Wenn Sie so zu ihm aufgesehen haben, dann war seine Tat ein Schock für Sie. Jeder hätte so reagiert.“
    „Aber....“
    „Und selbst wenn nicht. Selbst wenn Sie wussten, dass er weglaufen würde, sind Sie nicht für Barbara Johnsons Tod verantwortlich. Und ebenso wenig für den ihres Kindes, ihres Ehemanns oder ihrer Eltern. Diese Todesfälle waren Folgen von Nicholas’ Handeln, und dafür können Sie nichts.“
    „Und was ist mit den Sterblichen, die er seitdem möglicherweise getötet hat?“, fragte er leise.
    Dani zögerte und verzog den Mund. Sie glaubte nicht, dass er Nicholas absichtlich hatte entkommen lassen. Vermutlich gab er sich nur an allem die Schuld, weil der Mann ihm entwischt war. Auch wenn sie das nachvollziehen konnte, war es trotzdem nicht richtig. Letztlich trug allein Nicholas die Verantwortung für alles, was sich damals zugetragen hatte, und niemand sonst.
    „Und was ist mit diesen Frauen in dem Graben? Und mit Ihrer Schwester?“, fügte Decker hinzu und riss sie damit aus ihren Gedanken. „Was ist, wenn Nicholas doch zu dieser Gruppe gehört und Ihnen gegenüber nur so getan hat, als würde er die Entführer jagen, weil er auf diese Weise wieder entkommen konnte?“
    Sofort schüttelte sie den Kopf. „Ich kann zwar nicht sagen, was an jenem Tag passiert ist, an dem er Barbara umgebracht hat. Vielleicht war er für einen Moment ohne Verstand, vielleicht hat er ihr die Kehle zerfetzt. Aber ich glaube nach wie vor nicht daran, dass der Mann, mit dem ich telefoniert habe, gemeinsame Sache mit diesen Bestien macht oder dass er irgendwie in unsere Entführung verstrickt sein könnte. Er hat Sie zu uns geführt, Decker“, sagte sie fast schon flehend, „außerdem mitgeholfen, mich zu retten, und den Abtrünnigen verfolgt, der meine Schwester verschleppt hat. Ich muss daran glauben.... das ist das Einzige, was mich noch hoffen lässt.“
    Decker seufzte und ließ die Schultern hängen, auf denen eine Last ruhte, die sie ihm nicht abnehmen konnte. Er würde sie vielleicht bis zum Ende seines Lebens mit sich herumtragen müssen. „Okay“, willigte er resigniert ein und ging um sie herum. „Dann sollten wir jetzt zum Haus zurückkehren.“
    Dani folgte ihm zögerlich. Es gab nun keinen Grund mehr, diesen Mann zu meiden. Er hatte ihr gesagt, was sie nicht hatte hören wollen. Jetzt konnten sie auch zurück ins Haus gehen. Vielleicht würde sie ihn ja nun davon überzeugen können, sich schlafen zu legen. Plötzlich fiel ihr auf, dass er in der offenen Tür stehen geblieben war und nach draußen sah. Erst da wurde ihr bewusst, dass Regentropfen auf das Metalldach der Scheune prasselten. Sie war so in ihre Unterhaltung und in ihre Gedanken vertieft gewesen, dass sie es gar nicht wahrgenommen hatte. Jetzt fragte sie sich, wie lange es bereits regnen mochte.
    „Wir werden uns beeilen müssen“, drängte Decker, als sie sich neben ihn stellte. „Ich glaube, es wird gleich anfangen, richtig zu schütten.“
    Sie nickte und nahm seine Hand, die er ihr entgegengestreckt hielt. Doch dann blickte sie nach oben, denn das gleichmäßige Prasseln der Regentropfen auf dem Scheunendach schlug von einer Sekunde auf die andere in ein dröhnendes Trommeln um. Draußen war es nun so dunkel geworden, dass man glauben konnte, es wäre mitten in der Nacht. Schwarze Unwetterwolken zogen über sie hinweg.
    „Vielleicht sollten wir warten, bis der Regen etwas nachlässt“, schlug sie vor.
    Decker zögerte, und ein Blitz zuckte über den Himmel, gefolgt von einem Donnergrollen. „Ja, wir werden hier warten“, stimmte er ihr daraufhin zu.
    Dani zog ihre Hand zurück und ging zu den Strohballen. Sie setzte

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