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Vampirgeflüster

Vampirgeflüster

Titel: Vampirgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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würde.
    »Verstanden«, erwiderte Amelia. »Elfenhosen.«
    Bill kam zum Auto zurück. »Ich muss auflegen«, sagte ich und beendete das Gespräch. Als er die Tür öffnete, sah ich im Schein der Innenbeleuchtung sein Gesicht. Es wirkte düster.
    »Er ist nicht da«, sagte er sofort. »Aber es hat einen Kampf gegeben.«
    »Blut?«
    »Ja.«
    »Viel?«
    »Er könnte noch am Leben sein. Dem Geruch nach zu urteilen war es nicht alles seins.«
    Ich sackte in mich zusammen. »Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll«, gab ich zu, und es tat fast gut, es laut auszusprechen. »Ich weiß nicht, wo ich nach Tray suchen soll oder wie ich ihm helfen kann. Er war eigentlich als mein Bodyguard eingesetzt. Aber letzte Nacht ist er in den Wald gegangen und dort einer Frau begegnet, die sich als deine neue Freundin ausgab. Sie hat ihm etwas zu trinken gegeben, verfaultes Vampirblut. Und davon ist ihm speiübel geworden.« Ich blickte Bill an. »Vielleicht hatte sie es von Bubba. Ich hatte noch keine Gelegenheit, ihn zu fragen. Um ihn mache ich mir auch große Sorgen.« Ich wusste, dass Bill mich viel besser sehen konnte als ich ihn, und hob fragend die Hände. Kannte er diese Frau?
    Bill erwiderte meinen Blick und verzog den Mund zu einem eher bitteren Lächeln. »Ich habe schon lange keine Freundin mehr.«
    Ich beschloss, diese emotionale Anspielung einfach zu ignorieren. Heute Abend hatte ich weder die Zeit noch die Energie für so etwas. Aber ich hatte recht gehabt, als ich die Identität dieser rätselhaften Frau bestritt. »Dann war sie also fähig, sich als Vampirsüchtige auszugeben, Trays Vernunft auszuschalten und ihn so durch einen Zauber zu bannen, dass er Vampirblut trank.«
    »Und bei Bubba kann von Vernunft ja kaum die Rede sein«, sagte Bill. »Mancher Elfenzauber wirkt bei Vampiren nicht, aber es dürfte nicht allzu schwer sein, auch ihn mit einem Zauberbann zu belegen.«
    »Hast du ihn heute Abend schon gesehen?«
    »Er kam zu mir herüber, um seine Kühltasche aufzufüllen, aber er wirkte irgendwie geschwächt und desorientiert. Nach einigen Flaschen TrueBlood schien es ihm wieder besser zu gehen, und zuletzt habe ich ihn quer über den Friedhof zu deinem Haus gehen sehen.«
    »Dorthin sollten wir jetzt besser fahren.«
    »Ich folge dir.« Bill ging zu seinem Wagen, und wir machten uns auf den kurzen Weg zu meinem Haus. Er wurde an der Kreuzung Highway und Hummingbird Road von der auf Rot springenden Ampel aufgehalten, und so war ich ihm einige Minuten voraus. Ich fuhr an die Rückseite des Hauses, die gut ausgeleuchtet war. Tja, Amelia hatte sich noch nie im Leben Sorgen über Stromrechnungen machen müssen; manchmal hätte ich schier heulen können, wenn ich hinter ihr her durchs Haus ging und Schalter um Schalter ausknipste.
    Ich stieg aus dem Wagen und eilte auf die Veranda zu, bereit, sofort »Elfenhosen!« zu rufen, wenn Amelia an die Tür kam. Bill würde in kaum einer Minute hier sein, und dann könnten wir gemeinsam die Suche nach Tray planen. Und Bill würde sich auch um Bubba kümmern; ich konnte unmöglich selbst in den Wald gehen. Ich war richtig stolz auf mich, dass ich nicht sofort losrannte, um nach dem Vampir zu suchen.
    Tja, mir ging so vieles durch den Kopf, dass ich an die offensichtlichste Gefahr gar nicht dachte.
    Nein, für einen solchen Mangel an Aufmerksamkeit für Details gibt es keine Entschuldigung.
    Eine Frau allein muss immer wachsam sein, und eine Frau, die Erlebnisse durchgemacht hatte wie ich, sollte stets besonders wachsam sein. Nun, die Sicherheitslampe brannte im Dauerbetrieb und auf dem Hinterhof wirkte alles normal. Was wollte ich denn? Durchs Fenster hatte ich sogar Amelia in der Küche gesehen. Und so eilte ich auf die Veranda zu, meine Handtasche mit dem Handspaten und den Wasserpistolen darin über der Schulter und die Autoschlüssel in der Hand.
    Doch in den Schatten kann sich alles verbergen, und wenn man nur einen Augenblick unachtsam ist, schnappt die Falle schon zu.
    Ich hörte einige Worte in einer Sprache, die ich nicht verstand, und einen Moment lang dachte ich: Er murmelt, konnte mir aber nicht vorstellen, was ein Mann hinter mir zu murmeln hatte, und wollte eben den Fuß auf die erste Verandastufe setzen.
    Und dann verlor ich das Bewusstsein.

       Kapitel 17
    Ich dachte, ich wäre in einer Höhle. Denn es fühlte sich an wie eine Höhle: kalt und feucht. Und es hallte so komisch.
    Meine Gedanken bewegten sich alles andere als schnell. Doch der Eindruck,

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