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Vampirgeflüster

Vampirgeflüster

Titel: Vampirgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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müssen, und die ganze Nacht ungestört zu schlafen.
    Ob das wohl möglich wäre?
    Sam verlor kein weiteres Wort über Eric und schien meine Bitte, mich zu begleiten, als eine Folge der nervliehen Belastung nach dem Vorfall bei Arlenes Wohnwagen anzusehen. Ich hätte einfach in der Hintertür des Merlotte's stehen bleiben und mit meinem außergewöhnlichen Sinn hinausschauen können, doch doppelt hielt besser. Meine telepathischen Fähigkeiten und Sams feiner Geruchssinn ergaben eine gute Kombination. Aufmerksam suchte er den Parkplatz ab und klang beinahe enttäuscht, als er verkündete, dass niemand außer uns da sei.
    Als ich davonfuhr, sah ich im Rückspiegel Sam an der Motorhaube seines Pick-up lehnen, der vor seinem Wohnwagen parkte. Mit den Händen in den Hosentaschen starrte er in den Kies am Boden, als würde er dessen Anblick hassen. Und just in dem Moment, in dem ich abbog, schlug Sam mit der flachen Hand gedankenverloren auf die Motorhaube und ging mit gebeugten Schultern zurück ins Merlotte's.

       Kapitel 13
    »Amelia, was wirkt gegen Elfen?«, fragte ich. Ich hatte die ganze Nacht durchgeschlafen und fühlte mich wieder viel besser. Amelias Boss war nicht in der Stadt, und so hatte sie den Nachmittag frei.
    »Meinst du etwas, das Elfen abwehrt?«, fragte sie zurück.
    »Ja, oder ihren Tod herbeiführt«, erwiderte ich. »Was mir immer noch lieber wäre als selbst getötet zu werden. Ich muss mich verteidigen können.«
    »Ich weiß nicht allzu viel über Elfen, weil sie so selten sind und so geheimnisumwoben«, sagte Amelia. »Ich war nicht mal sicher, ob sie überhaupt existieren, bis ich von deinem Urgroßvater hörte. Du brauchst so was wie ein Pfefferspray gegen Elfen, wie?«
    Plötzlich kam mir eine Idee. »Ich habe ja schon etwas, Amelia!«, rief ich und war so glücklich wie schon seit Tagen nicht mehr. Ich sah ins Getränkefach der Kühlschranktür. Genau, dort stand eine Flasche ReaLemon. »Jetzt muss ich mir bei Wal-Mart nur noch eine Wasserpistole kaufen. Es ist zwar nicht Sommer, aber in der Spielwarenabteilung haben sie sicher welche.«
    »Und das funktioniert?«
    »Ja, eine allgemein wenig bekannte Tatsache aus der Welt der Supras. Schon allein der Kontakt mit Zitronenlimonade ist tödlich für Elfen. Und wenn sie davon trinken, geht's sogar noch schneller. Wenn man es hinkriegt, einem Elf das Zeug in den offenen Mund zu spritzen, hat man einen toten Elf.«
    »Klingt, als würdest du echt in Schwierigkeiten stecken, Sookie.« Amelia hatte gelesen, doch jetzt legte sie ihr Buch auf den Tisch.
    »Stimmt.«
    »Willst du drüber reden?«
    »Es ist kompliziert. Schwer zu erklären.«
    »Danke, ich weiß, was › kompliziert ‹ bedeutet.«
    »Tut mir leid. Na ja, es könnte dich in Gefahr bringen, wenn du zu gut Bescheid weißt. Ob du mir helfen kannst? Wirken deine Zaubersprüche auch gegen Elfen?«
    »Ich prüfe mal meine Quellen.« Wenn Amelia sich derart neunmalklug ausdrückte, hatte sie meist nicht den Schimmer einer Ahnung. »Wenn's nötig wird, rufe ich Octavia an.«
    »Das wäre mir sehr recht. Und falls du irgendwelche Ingredienzen für dein Zaubergebräu brauchst, Geld spielt keine Rolle.« Ich hatte heute Morgen mit der Post einen Scheck von Sophie-Annes Vermögensverwalter erhalten. Mr Cataliades hatte den Betrag, den sie mir schuldete, locker gemacht. Ich würde heute Nachmittag zur Bank fahren, solange der Autoschalter geöffnet hatte.
    Amelia holte tief Luft, hielt dann aber inne. Ich wartete. Da sie eine außerordentlich klare Senderin war, wusste ich, worüber sie reden wollte. Doch um unsere Freundschaft nicht zu strapazieren, wartete ich darauf, dass sie es selbst laut aussprach.
    »Tray hat ein paar Freunde bei der Polizei - zwar nicht viele, aber immerhin. Und von denen hat er gehört, Whit und Arlene würden rundweg bestreiten, dass sie Crystal getötet haben. Die beiden ... Arlene sagt, sie wollten an dir ein Exempel statuieren, was Leuten passiert, die sich mit Supras abgeben. Und dass erst der Mord an Crystal sie auf diese Idee gebracht hätte.«
    Meine gute Laune verpuffte mit einem Mal und eine düstere Stimmung legte sich über mich. Das Ganze laut ausgesprochen zu hören machte es noch umso schrecklicher. Mir fehlten einfach die Worte. »Hat Tray auch gehört, was den beiden blüht?«
    »Kommt drauf an, wer auf Agentin Weiss geschossen hat. Wenn es Donny war - nun, der ist tot. Whit kann behaupten, dass auf ihn geschossen wurde und er deshalb das Feuer

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