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Vampirgeflüster

Vampirgeflüster

Titel: Vampirgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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und Polohemd, doch die blauen Flecken an seinen Armen ruinierten irgendwie seine sonst so adrette Erscheinung. Vorsichtig zog er sich seine Jacke über.
    »Bis bald, Sookie. Komm vorbei und hol mich ab«, sagte Jason. Klar, er wollte mit meinem Wagen fahren und mein Benzin verbrauchen, weil wir ja auch meine Besorgungen erledigten. »Ansonsten hast du ja auch meine Handynummer.«
    »Sicher. In etwa einer Stunde bin ich bei dir.«
    In letzter Zeit war ich kaum einmal allein gewesen, und so hätte ich mich eigentlich gefreut, das Haus mal ganz für mich zu haben, wenn da nicht meine Angst gewesen wäre, dass mir ein übernatürlicher Mörder auf den Fersen war.
    Doch nichts passierte. Ich aß eine Schale Müsli. Und dann beschloss ich sogar zu duschen, trotz meiner Erinnerungen an › Psycho ‹ . Ich sorgte dafür, dass alle Türen, die nach draußen führten, fest verriegelt waren und schloss auch die Badezimmertür ab. Es wurde dennoch die schnellste Dusche der Welt.
    Bisher hatte also noch keiner versucht, mich zu töten. Ich trocknete mich ab, legte etwas Make-up auf und zog mich für die Arbeit an.
    Als es Zeit war, loszufahren, stand ich auf der hinteren Veranda und schätzte ein ums andere Mal die Entfernung von den Stufen bis zu meinem Wagen ab. Es waren ungefähr zehn Schritte, rechnete ich mir aus. Ich schloss den Wagen mit der Fernbedienung auf, holte tief Luft, schob den Riegel der Fliegengittertür zurück, stieß sie auf und sprang von der Veranda herunter, ohne die Stufen zu benutzen. Mit einem würdelosen Zerren riss ich die Autotür auf, schlug sie hinter mir zu und verriegelte sie sofort. Dann sah ich mich um.
    Keine Bewegung nirgends.
    Ich lachte ein wenig atemlos. Wie albern ich doch war!
    Aber meine innere Anspannung ließ all die gruseligen Filme, die ich gesehen hatte, durch meinen Kopf geistern.
    Ich dachte an › Jurassic Park ‹ und Dinosaurier - die Elfen waren für mich wohl so etwas wie die Dinosaurier der Welt der Supras - und erwartete quasi schon, dass ein Ziegenbein meine Windschutzscheibe hinunterrutschen würde.
    Doch das passierte auch nicht. Okay...
    Ich steckte den Schlüssel ins Zündschloss, drehte ihn, der Motor sprang an und der Wagen... explodierte nicht. Und in meinem Rückspiegel war auch kein Tyrannosaurus zu sehen.
    So weit, so gut. Als ich langsam die Auffahrt durch den Wald entlangfuhr, fühlte ich mich schon besser. Dennoch sah ich mich weiterhin nach allen Seiten um. Auf einmal hatte ich das Bedürfnis, jemanden wissen zu lassen, wo ich war und was ich gerade tat.
    Ich holte mein Handy aus der Handtasche und rief Amelia an. Sie hatte sich kaum gemeldet, da sagte ich: »Ich fahre rüber zu Jason. Weil Tray krank ist, begleitet Jason mich heute. Hör mal, weißt du, dass Tray von einer Elfe durch irgendeinen Zauber gebannt wurde und verfaultes Vampirblut getrunken hat?«
    »Ich bin hier in der Arbeit«, sagte Amelia mit Vorsicht in der Stimme. »Ja, er hat vor zehn Minuten angerufen, aber er musste sich gleich wieder übergeben, der Arme. Mit dem Haus war wenigstens alles okay.«
    Amelia meinte, dass ihr Schutzzauber standgehalten hatte. Zugegeben, darauf konnte sie wirklich stolz sein.
    »Du bist echt klasse«, sagte ich anerkennend.
    »Danke. Hör mal, ich mache mir große Sorgen um Tray. Ich habe ein paar Minuten später versucht, ihn zurückzurufen, doch er ist nicht rangegangen. Ich hoffe, er schläft nur. Aber ich werde gleich nach der Arbeit mal zu ihm fahren. Wollen wir uns dort nicht treffen? Dann überlegen wir gemeinsam, was wir für deine Sicherheit noch tun können.«
    »Okay. Ich komme zu Tray, wenn ich im Merlotte's fertig bin, um fünf herum vermutlich.« Mit dem Handy am Ohr sprang ich aus dem Auto und zog die Post aus meinem Briefkasten, der direkt an der Hummingbird Road stand. So schnell ich konnte, setzte ich mich wieder hinein.
    Was für eine Dummheit! Ich wäre auch einen Tag lang mal ohne Post ausgekommen. Aber Gewohnheiten sind schwer zu brechen, selbst wenn es um unwichtige Dinge geht. »Ich habe wirklich Glück, dass du bei mir wohnst, Amelia«, sagte ich. Es war vielleicht etwas dick aufgetragen, entsprach aber absolut der Wahrheit.
    Doch Amelia hatte gedanklich längst das Thema gewechselt. »Du sprichst wieder mit Jason? Und hast es ihm erzählt? Alles? «
    »Ja, es ging nicht anders. Ich kann mich nicht immer nur nach dem richten, was mein Urgroßvater will. Es ist etwas passiert.«
    »Bei dir passiert doch immer irgendetwas«, sagte

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