Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kaiser
Vom Netzwerk:
Hohlraum. Dort ist ein Fläschchen mit geweihtem Wasser. Wenn man die Schneide damit einreibt, ist das eine wirkungsvolle Waffe gegen die Strigoi“ hatte er ihr gesagt. Mit fliegenden Fingern untersuchte sie den Dolchknauf, fand tatsächlich einen Verschluss und öffnete ihn. Dort war ein Hohlraum, in dem ein längliches Fläschchen lag. Die leicht bläulich schimmernde Flüssigkeit leuchtete geheimnisvoll unter dem Glas. Hatte dieses Wasser wirklich so viel Kraft? Dana schob die Frage energisch von sich. Das war das einzige Mittel, das sie hatte. Sie musste es versuchen. Aber zuerst musste sie irgendwie in diese Burg kommen. Auf einmal hörte sie entfernt ein paar Stimmen. Sie blickte am Taxi vorbei und sah einen Mann auf das Auto zugehen. Bestimmt wollte er das Taxi mitnehmen. Sie musste es irgendwie schaffen, ihn abzulenken, damit sie ins Auto schlüpfen konnte. Ihr Blick fiel auf den großen Stein neben ihr. Sie nahm ihn in die Hand und schleuderte ihn so weit weg, wie es ging. Der Mann horchte auf und drehte vom Taxi ab. Rasch stand Dana auf. Hoffentlich war der Kofferraum geöffnet. Sie nestelte eine gefühlte Ewigkeit daran herum, bis er aufging. Dann kroch sie hinein und schloss ihn über sich. Kurz darauf bemerkte sie, dass jemand einstieg und das Auto startete.
    Nach einer scheinbar ewig dauernden Fahrt hielt das Taxi endlich. Dana konnte ein paar Stimmen hören, die gedämpft zu ihr herüber klangen. Jetzt musste sie sehen, dass sie irgendwie aus dem Kofferraum kam. Aber wie sollte sie in die Burg kommen? Sie wusste ja nicht einmal, wohin sie Francis geschafft hatten. Wenn sie sich als Strigoia ausgab, die Erzebets Blut brauchte, um sich nicht zurück zu verwandeln? Sie seufzte schwer. Das war eine ziemlich verrückte Idee, aber die einzige, die Dana in den Sinn kam. Hoffentlich fand sich hier jemand, dem man einen solchen Bären aufbinden konnte. Dana fing an, heftig gegen das Blech des Kofferraums zu hämmern. Nach einer gefühlten Ewigkeit trat endlich jemand an das Auto heran und öffnete den Kofferraum.
    „Sieh mal einer an, ein blinder Passagier. Und ein verdammt heißer.“
    Es war noch ein recht junger Mann, der vor Dana stand. Seine hellblonden Haare leuchteten richtiggehend in der Dunkelheit. Sie lagen um ein feines, markantes Gesicht. Leuchtendgrüne Augen blickten Dana von oben bis unten an. Wenn nicht dieser scheußliche rote Ring um seine Iris gelegen hätte, wäre er verdammt attraktiv gewesen. Hoffentlich war er nicht so schlau wie er schön war. Dana setzte einen kühlen Blick auf.
    „Du könntest mir heraus helfen, statt mich so anzustarren“ giftete sie ihn an.
    Er reichte ihr die Hand und half ihr aus dem Auto. Wieder glitt sein Blick über ihr Gesicht und ihren Körper und Dana fühlte sich verdammt unwohl in ihrer Haut. Aber dass sie ihm gefiel, musste sie für sich nutzen, sonst gab es kaum eine Möglichkeit, in die Burg zu gelangen.
    „Ist aber nicht besonders nett, eine Frau wie dich in den Kofferraum zu sperren.“
    „Darauf nimmt dieser verdammte Portalwächter kein bisschen Rücksicht. Ich liege schon drei Tage in seinem verdammten Kofferraum. Wenigstens habt ihr ihn jetzt geschnappt.“
    Er warf ihr einen misstrauischen Blick zu.
    „Bist du eine Strigoia?“
    Dana lächelte. „Bis vor drei Tagen war ich es noch, und ich brauche dringend Blut von der Fürstin, damit ich mich nicht in die armselige Kreatur zurückverwandle, die ich vor ihrem Biss war. Dieser elende Typ hat mich ziemlich lange ausgehungert. Wie ich ihn hasse! Habt ihr ihn getötet?“
    „Nein. Erzebet wollte ihn unbedingt lebend. Sie scheint noch eine Rechnung mit ihm offen zu haben. Vielleicht will sie noch ein wenig Katz und Maus mit ihm spielen, bevor sie ihn verwandelt oder tötet. Bei ihr weiß man nie so genau.“
    „Ich will ihn sehen.“
    „Reicht es dir nicht, wenn ich dir sage, dass Erzebet ihn bestrafen wird?“
    „Nein, ich will ihn mit eigenen Augen sehen. Bring mich zu ihm.“
    „Erzebet wird nicht erbaut davon sein“ antwortete er unsicher.
    Dana sandte ihm einen tiefen Blick zu. Hoffentlich war der verführerisch genug. Dazu schenkte sie ihm ein vielversprechendes Lächeln.
    „Es soll dein Schaden nicht sein. Du bist ein verdammt heißer Typ, und ich könnte mir vorstellen, dass mit uns noch was laufen kann.“
    Er lächelte geschmeichelt und zog Dana mit seinen Blicken schon fast aus.
    „Nun gut, aber nur weil du es bist. Wenn dich jemand erwischt, habe ich dir nichts

Weitere Kostenlose Bücher