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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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konnten. White hielt ihn noch immer an den Haaren fest.
    Nur eine Sache hatte sich verändert.
    Blut tropfte aus einem etwa sechs Zentimeter langen, diagonalen Schnitt über Donnys linker Brustwarze. Es sah aus, als hätte jemand einen leuchtend roten Streifen auf seinen Körper gemalt. Einen Streifen, der direkt unterhalb des Schnitts begann und sich nach unten hin fortsetzte, der hier und da ein wenig schmaler wurde, aber nie ganz verblasste. Das Blut hatte sich einen Weg über seine Hüfte gebahnt und lief bereits den rechten Oberschenkel hinunter.
    »Ich weiß, dass ihr da oben irgendwo seid!«, schrie White. »Ihr solltet besser runterkommen, denn ich verliere langsam die Geduld. Könnt ihr sehen, was ich diesem Jungen angetan habe? Das ist eure Schuld! Ihr hättet hier bleiben sollen. Wer versucht, mich übers Ohr zu hauen, bekommt Ärger. Dann fließt Blut. Hört ihr mich?«
    Cat rutschte langsam zurück und ich folgte ihr. Wir sahen einander an.
    »Ich habe einen Plan«, sagte Cat. Ich nickte kurz.
    »Ich gehe runter.«
    »Nein.«
    »Ich werde bis zehn zählen«, brüllte White. Wir blieben außer Sichtweite und starrten einander an. »Das gibt euch Zeit, darüber nachzudenken. Denkt gut nach, ob ihr euch weiter verstecken und mir dabei zusehen wollt, wie ich diesen Jungen in Stücke schneide. Denn das werde ich tun, genau hier, vor euren Augen, wenn ihr nicht runterkommt und aufgebt. Wenn ihr verschwunden seid und mich nicht mehr hören könnt, Pech gehabt. Das Kind wird trotzdem verrecken. Ihr hättet im gottverdammten Wagen bleiben sollen. Eins!«
    »Ich gehe runter und sage ihm, dass du tot bist«, schlug Cat vor und sprach dabei ganz sanft und schnell. »Ich werde sagen, dass wir hier zusammen hochgeklettert sind, aber deine Verletzungen zu stark waren und du hier oben verblutet bist.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Zwei!«
    »Du kannst da nicht runter gehen«, sagte ich.
    »Sicher kann ich das.«
    »Er wird wissen, dass du lügst.«
    »Drei!«
    »Nein, das wird er nicht. Er könnte es nur herausfinden, indem er hier hochklettert. Und das wird er nicht tun. Nicht bei dieser Hitze.«
    »Wenn du runtergehst, wirst du…«
    »Vier!«
    »… ihm nur eine weitere Geisel geben.«
    »Aber du bist frei und kannst dich ungehindert bewegen. Vielleicht kommst du nah genug an ihn heran, um ihn zu überwältigen.«
    »Und was tut er dir an, während ich das versuche?«
    »Es wird schon…«
    »Fünf!«
    »… gut gehen.«
    »Ich schlitz' den Kleinen auf, und ihr könnt zuhören, wie er nach seiner Mami schreien wird!«
    »So wie es Donny gut geht?«, fragte ich.
    »Das ist doch der Punkt«, sagte Cat. »Er will nicht mich, er will dich.«
    »Er will uns beide.«
    »Ja. Sicher will er das. Er…«
    »Sieben-acht, gleich ist's vollbracht.«
    »Scheiße, hörst du das?«
    Cat nickte. »Er kann uns nicht entwischen lassen. Aber das meine ich nicht. Ich rede davon, dass du derjenige bist, an dem er wirklich interessiert ist. Er steht auf Kerle.«
    »Er hat auch an Peggy rumgefummelt, schon vergessen?«
    »Hat sie zumindest gesagt. Aber sie war…«
    »Neuuun!«
    »Sie war diejenige, die er als Boten benutzt hat«, fuhr Cat fort. »Nicht den Jungen. Er hat Donny immer bei sich behalten. Peggy war entbehrlich. Er hat ihre Hilfe in Anspruch genommen und in der Zwischenzeit mit Donny hinten im Wohnwagen seine Spielchen getrieben.«
    »Wenn du Recht hast…«
    »Ich habe Recht.«
    »Neuneinhalb!«
    »Sollte ich dann nicht lieber runtergehen?«, stieß ich hervor. »Ich wäre eine bessere Ablenkung als du.«
    »Vielleicht schon.«
    Das war eigentlich nicht das, was ich mir erhofft hatte. Ich wollte ihr einfach nur ausreden, dass sie runtergeht, und mich nicht selbst ins Spiel bringen.
    »Da gibt es nur ein Problem«, sagte Cat. »Du bist…«
    »Neundreiviertel! Wollt ihr wirklich, dass ich dieses Kind aufschlitze? Habt ihr denn überhaupt keinen Mumm in euren morschen Knochen?«
    »Du bist größer und stärker als ich«, fuhr Cat fort. »Unsere Chancen stehen besser, wenn ich seine Gefangene werde und du derjenige bist, der sich von hinten an ihn heranschleicht.«
    »Ich gehe nach unten und ergebe mich«, sagte ich, »und versuche dann, ihn von vorn zu erwischen.«
    Sie schnitt eine Grimasse, als ob der Gedanke ihr Schmerzen bereiten würde.
    »Ich weiß nicht«, murmelte sie.
    »Die Zeit ist um!«
    »Ich komme runter!«, schrie ich.
    »Ha! Ich wusste, dass ihr Scheißer da oben seid! Ich wusste es! Kommt runter!«
    Ich sagte

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