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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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wie seinen eigenen.
    Aber das war mir eine Lehre. Ich würde mich nicht noch mal als Lucians persönliche Bespaßerin missbrauchen lassen.
    Ich lief weiter die Gleise entlang, nach einem Zug nach Frankreich Ausschau haltend, als plötzlich Marcelle in mein Blickfeld geriet . Sie war nicht zu übersehen. Zwar trug sie ein anderes Kleid als gestern , aber dieses war nicht weniger auffällig . Es bestand aus rotem Samt mit goldener Stickerei.
    Ich drehte mich nach Lucian um, doch von ihm war weit und breit nichts zu sehen. Wahrscheinlich verteilte er in der Bäckerei noch schnell Autogrammkarten.
    Ich bog zu dem Gleis ab , an dessen Bahnsteig Marcelle stand. Je näher ich kam, desto seltsamer wirkte das Bild, das sich mir bot.
    Denn… da stand jemand neben der Vampirin. Eine zierliche, rothaarige Frau. War es Zufall oder… ? Nein, die beiden gehörten eindeutig zusammen. Sie redeten miteinander, schienen sogar in eine Art Streitgespräch verwickelt zu sein .
    Was sollte das? Etwa noch eine Vampirin?
    Langsam näherte ich mich den beiden und hörte, wie die fremde Frau rief: „Das ist Wahnsinn! Was denkt er sich dabei?“ Dann folgte sie Marcelles Blick, der sich auf mich gerichtet hatte. „Ist sie das?“ Als die Vampirin nickte, drehte sich die Fremde um und kam mir entgegen. Sie lächelte.
    Ich streckte meine geistigen Fühler nach ihr aus, wie ich es gestern bei Dario und Marcelle getan hatte. Diese Frau besaß eindeutig Macht. Doch war sie ein e Vampir in ?
    D a stand die Frau bereits vor mir , streckte mir die Hand entgegen und s agte: „Ich bin Serena, die andere Zauberin. Und du musst Amelie sein.“ Sie lächelte ein freundliches, ehrliches Lächeln.
    Eine Zauberin. Das war immerhin besser, als wenn sie ein Vampir gewesen wäre. Aber was zur Hölle meinte sie mit: Die andere Zauberin? Genau das fragte ich laut.
    Serena zog ihre Hand zurück, aber das Lächeln blieb. „Na, die andere Zauberin.“ Sie sah mich abwartend an. Als ich nur fragend die Augenbrauen hob, verschwand das Lächeln.
    „Lucian hat dir nicht gesagt, dass wir zu zweit sind ?“
    Ich schüttelte benommen den Kopf. Nicht nur, dass ich nichts von einer zweiten Zauberin gewusst hatte. Auch der Bund schien dieses winzige Detail nicht zu kennen. Ich warf Marcelle einen durchdringenden Blick zu, doch die Vampirin sah starr in eine andere Richtung. Was ging hier vor?
    „ Lucian wusste von Anfang an, dass ich ihn in seinem Plan, den Bund zu vernichten, unterstützen würde. Aber er wollte unbedingt zwei Zauberinnen . “ Serena lehnte sich näher zu mir. Ich atmete ihren Geruch ein, eine Mischung aus Vanille und Weihrauch. „Zusammen können wir mehr und mächtigere Dämonen beschwören. Du hast Lucian ja bereits kennen gelernt: Er will natürlich die B esten und davon so viele wie möglich.“
    Ich wich einen Schritt zurück . „Warum nimmt er dann nicht einfach zehn Zauberinnen?“, fragte ich halblaut und hoffte inständig, dass sie mir nicht sagte, dass noch weitere in Frankrei ch oder sonst wo auf uns warte n würden .
    Serena lachte. „Du kennst dich mit Dämonenbeschwörungen nicht besonders gut aus, oder ? Wenn es zu viele Zauber er sind, beschwört man unter Umständen mit der geeinten Kraft Dämonen, die zu mächtig sind, um sie kontrollieren zu können.“
    Immerhin. Es war also nur Serena, die ein neues Problem darstell te.
    „Wo ist eigentlich Lucian?“, fragte die Zauberin in diesem Moment.
    Ich zuckte mit den Achseln, nickte zum Zug hin und s agte: „Sollten wir nicht langsam einstei gen?“
    „Aber er wollte di ch suchen“, beharrte Serena, ohne auf meinen Vorschlag zu achten. „ Er meinte, du säßest irgendwo da drüben in einer Bä ckerei und er würde dich holen. Oh nein“, rief die Zauberin plötzlich bes türzt und schlug sich die Hand vor den Mund. „Er hat es wieder getan, oder?“
    Ich blinzelte sie irritiert an, doch machte mir nicht die Mühe, sie zu fragen, was er wieder getan haben sollte. Schon nach fünf Minuten mit ihr konnte ich sagen , dass sie auch ungefragt erklären würde.
    „ Es tut mir ja so leid! Weißt du, e r versucht grundsätzlich, Sterbliche in Verlegenheit zu bringen , wenn er die Möglichkeit dazu hat . Seiner Meinung nach scheren wir uns viel zu sehr um die Meinung anderer. W as hat er denn genau getan?“
    Ich schüttelte den Kopf. Das wollte ich nun wirklich nicht noch einmal durchkauen. Außerdem wollte ich die Zauberin in ihrer offensichtlichen Vorstellung, wir könnten die besten

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