Vampirjaegerin inkognito
eure Welt geschickt werden? Wir sind genauso zivilisiert wie ihr! Wir haben eine Schule und nur , wer diese durchlaufen hat, darf beschworen werden. “
Und was hast du in deiner tollen Schule gelernt?
„ Anscheinend mehr, als du in deinem ganzen Leben! Ich weiß wenigstens, dass alle Vampire mal als Menschen angefangen haben . Und wenn du ab und zu dein Gehirn benutzen würdest, wäre dir ebenfalls klar, dass die Eigenschaften d eines Vampirs nichts weiter als menschlich sind. Dumm und nervtötend, aber menschlich. Das habt ihr nämlich so an euch. “
Du hast doch keine … Ich stockte in meinen Gedanken. Eigentlich hatte ich den Dämon anweisen wollen , weder mich im Speziellen , noch die Menschheit im Allgemeinen m it diesem Vampir zu vergleichen. Doch plötzlich spuckte mein ungehorsames Gehirn allerlei Erinnerungen aus . Lucians diebische Freude an dem Versuch, mich in der Bahnhofsbäckerei in Verlegenheit zu bringen. Die Verletzlichkeit seines Egos . U nd dieser kleinkindartige Drang, immer und überall seinen Willen durchzusetzen. Dies waren zwar keine besonders liebenswerten Eigenschaften, aber unleugbar menschliche.
Auf einmal wurde mir klar, dass ich seit unserem ersten Zusammentreffen genauso reagierte, wie Lucian es beabsichtigt hatte . Ständig hatte er mir sein Vampirsein demonstriert, um mir Respekt vor ihm aufzuzwingen. Mir fiel ein, wie er bei unserem ersten Treffen wie beiläufig seine Eckzähne hatte hervorblitzen lassen. Wie er mir auf die Nase gebunden hatte, dass er von Serena trank und es schließlich gerade eben vor meinen Augen vorgeführt hatte. Und ich war darauf reingefallen, hatte perfekt nach seinen Regeln ge spielt. Nun, nicht ganz perfekt . Angst hatte er mir nur anfangs machen können.
Zum ersten Mal war ich froh, den nervigen Dämon beschworen zu haben. Was Lucian wohl dazu sagte , wenn er bemerkte, dass ich ab jetzt nicht mehr den menschenmordenden Vampir in ihm sah? Dass ich ihn einfach auf seine menschlichen Eigenschaften reduzierte?
Verstohlen warf ich Lucian, der einmal mehr aus dem Fenster starrte , einen Blick zu . Menschlich , erinnerte ich mich. Er ist menschlich. Doch unter diesem Aspekt konnte ich nicht umhin, mich zu fragen, worüber er so angestrengt nach grübelte .
„ Empathie ist nicht so dein Ding, oder? “ , mischte sich Sassa in meine Gedanken ein . „ Was glaubst du denn, worüber er nachdenkt? Wahrscheinlich beschäftigt er sich mit dem Gelingen seines Plans, so wie du es besser auch tun solltest. “
Was interessiert dich mein Plan?
„ Wenn die ganze Sache schief geht und du mich nicht rechtzeitig zurückschicken kannst und du dich vielleicht sogar von dem Vampir umbringen lässt, habe ich vielleicht auch ein Problem? Dann komme ich nicht mehr zurück nach Hause ! “
Hier geht es nicht darum, dass Lucian mich umbringt , sondern umgekehrt .
„ Wenn du Mist baust, kann alles schnell nach hinten losgehen. Bisher hast du dich erschreckend wenig mit deinem Plan beschäftigt . O der weißt du vielleicht schon, wie du ihn töten willst? Hast du dir schon überlegt , wie du ihn am Besten ohne die Zauberin erwischst? Hast du schon mal mit einem Pflock geübt? Meines Wissens nicht, oder habe ich was verpasst? W enn du versagst, wird der Vampir sich mit seiner Rache nicht l umpen lassen. “
Das weiß ich. Aber dein Gemeckere hilft mir auch nicht weiter.
Ich wusste selbst , dass ich besser anfangen sollte, mir konkrete Gedanken über den Tötungs akt zu machen. Andererseits würde die Kutschfahrt bestimmt noch ein paar Stunden dauern. Ich würde sicher noch genug Zeit haben, mich mit den Einzelheiten auseinanderzusetzen.
Mein Blick fiel wieder auf den Vampir . Ob Lucian tatsächlich über seinen Plan nachgrübelte? Fragte er sich vielleicht gerade, ob Serena und ich genug Dämonen beschwören konnten, um alle Führungspersönlichkeiten des Bundes auszuschalten?
„ Weißt du, was ich seltsam finde? “ , meldete sich der Dämon wieder zu Wort. „ D afür, dass dich dieser Vampir im Grunde gar nicht interessiert, denkst du ganz schön viel über ihn nach. “
Halt endlich den Mund . Nerviges Vieh.
„ Hey, das letzte hab ich auch gehört! “ , protestierte der Kleine .
Sei doch einfach mal …
Der Rest meiner Gedanken ging in einem lauten Knall unter. Ein Schuss? Die Kutsche stoppte abrupt . P anisches Pferde wiehern drang an mein Ohr.
Etwas Schweres traf mich an der Schulter , d ann lag ich am Boden . Im nächsten Moment zerbarst mit lautem
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