Vampirjaegerin inkognito
dir ein bisschen Angst einzujagen . Für die würde ich nicht arbeiten wollen! “
Ich, ehrlich gesagt, auch nicht. Wenn ich von Anfang an gewusst hätte, woz u diese Bettina und ihr Bund fähig waren …
„ Hättest du den Auftrag trotzdem angenommen. “
Sassa hatte Recht. Dennoch : Was fiel dem Bund ein, eine Kutsche anzuzünden, in deren Inneren ich mich befand ? Vor alle m: W as genau versprach Bettina sich davon? Als ob ich deswegen auf einmal mehr L ust hatte, meinen Auftrag zu Ende zu bringen. Im Gegenteil. Ich sollte es einfach sein lassen . Damit diese Rassisten zur Abwechslung mal nicht bekamen, was sie wollten!
„ Hast du sie noch alle? “ , quiekte Sassa.
Schon gut. Ich bin ja nicht blöd. Aber verdient hätten sie es.
„ Also tust du es? Ganz sicher? Du tötest den Vampir? “
Mein Blick richtete sich durch die Windschutzscheibe, auf die nächtliche Straße . Ja, das werde ich.
Die restliche Autofahrt ging ruhig von statten. Sassa blieb still auf dem Boden sitzen und Lucian versuchte nicht mehr, mich in irgendwelche tiefgründige n Gespräche zu verwickeln. Lediglich Serena leistete sich eine merkwürdige Szene, als sie plötzlich zusammenhanglos in die Stille hinein fragte: „ Soll t en wir nicht einen Zwischenstopp einlegen? “
Drei Augenpaare – Gérard s Blick hing pausenlos an mir – richtete n sich auf die fahrende Zauberin . Serena rutschte unruhig auf ihrem Sitz herum. Als niemand antwortete, richtete sie den Blick durch den Rückspiegel auf Lucian. Eindringlicher wiederholte sie: „ Sollten wir nicht im nächsten Dorf halten? “
Verwirrt sah ich den Vampir an . Der grinste nur süffisant. „ Musst du mal für kleine Zauberinnen, Serena? Wenn nicht, schlage ich vor, du konzentrierst dich weiter aufs Autofahren. “ Entgegen seinem amüsierten Gesichtsausdruck klangen die Worte schneidend scharf. Stirnrunzelnd blickte ich zwischen Lucian und Serena hin und her. Doch keiner der beiden äußerte sich weiter zu dem Thema. Serena sah wieder auf die Straße und der Vampir aus dem Fenster. Ich wollte gerade fragen, was das sollte, da versuchte Gérard plötzlich , an meinem Haar zu riechen. Ich schlug nach dem Franzosen und sah ihn streng an, worauf er mit einem Schwall französischer Wörter antwortete. Ich seufzte und wandte mich fragend Lucian zu . Der blickte mit einem undeutbaren Ausdruck in den Augen zurück.
„ Was hat er gesagt? “ , wollte ich wissen. Vielleicht hatte der Franzose schlicht und ergreifend ein paar Fragen und würde mich zufrieden lassen, wenn ich sie ihm beantwortete.
Lucian warf Gérard über meinen Kopf hinweg einen Blick zu. „ Er lobt deine hervorragenden Fremdsprachenkenntnisse. Er wusste gar nicht, dass Prinzessin Diana so ausgezeichnet Deutsch spricht. Früher einmal konnte auch er ganz passabel Deutsch , aber aufgrund vieler Jahrzehnte, in denen es ihm an Übung mangelte, versteht er leider kein Wort von dem, was wir reden. “
Ich wandte mich dem Franzosen zu und lächelte ihn an, als Zeichen, dass ich verstanden hatte. Leider schien er das als Aufforderung zu verstehen. Er fing abermals an zu reden. Eigentlich hatte ich keine Lust, dieses Spiel weiter zu spielen, doch ich glaubte, in dem französischen Schwall dass Wort aimer aufgeschnappt zu haben. Von meinem Schulfranzösisch war gerade noch so viel hängen geblieben, dass ich wusste, dass dieses Wort sowohl mögen als auch lieben bedeuten konnte. Das machte mich dann doch neugierig. Hatte er etwa gerade eine Liebeserklärung an Prinzessin Diana ausgesprochen?
Ich drehte mich zu Lucian um, doch der hatte mir den Hinterkopf zugewandt und sah stur aus dem Fenster.
„ Was hat Gérard gesagt? “ , half ich nach .
Langsam drehte Lucian den Kopf. Er sah mich lange mit diesem undeutbaren Blick an, bevor er sagte: „ Wenn du glaubst, ich bin hier um Übersetzer für dich und diesen paysan zu spielen, scheinst du irgendetwas falsch verstanden zu haben. “
Im nächsten Moment hatte ich wieder Lucians Hinterkopf vor meiner Nase. P aysan – Bauer. Das war aber nicht nett. Was hatte Lucian nur gegen den armen Gérard? Ich war versucht, den Vampir genau das zu fragen, da lenkte mich der Franzose durch den nächsten Annäherungsversuch ab.
Wegen Gérards unerträglicher Aufdringlichkeit wäre ich im Grunde froh über das Ende der Autofahrt gewesen, wenn es nicht gleichzeitig bedeutet hätte, dass wir angekommen waren. Es musste schon sehr spät sein. In wenigen Stunden würde die Sonne aufge
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