Vampirjaegerin inkognito
andere Hintertür auf die Rückbank zu klettern. Ich starrte den Vampir misstrauisch an. Sein e Augen funkelten amüsiert.
Ich zuckte mit den Achseln und rutschte in die Mitte. Warum dem armen, illusionierten Franzosen nicht die kleine Freude gönnen ? Lucian folgte mir und setzte sich neben mich. Marcelle nahm auf dem Beifahrersitz Platz , Serena rutschte hinter das Steuer .
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Lucian sich vorbeugte, um die Autotür zu schließen. Sie fiel mit einem lauten Krachen zu . I m aller letzten Moment jedoch war da noch ein braunes Etwas ins Auto geschlüpft. Perplex starrte ich das Ding an, das auf meinen Schoss gesprungen war und mit seinen winzigen Krallen auf meinen Pulli losging.
„ Du hast m ich einfach da gelassen! Du mme Nuss ! “
„ Was … ? “ Das konnte nicht sein. Wie … ?
„ Wie, was, warum! “ , äffte Sassa mich nach. „ Spar dir deine unsinnigen Fragen! Weißt du, wie ich mich erschr eckt hab, als das Feuer endlich ausg egangen ist und ihr alle weg wart? “
Sprachlos sah ich dem Dämon dabei zu, wie er sich leidenschaftlich über meinen Pulli hermachte.
„ Aufgrund deines sich langsam auflösenden Oberteils darf ich annehmen, dass dein Dämon wieder da ist? “ , fragte Lucian .
Ich nickte stumm. Als ich dem Vampir einen Blick zu warf, schenkte der mir ein Lächeln, wie ich es noch nie an ihm gesehen hatte. Ein Lächeln , als würde er sich tatsächlich für mich freuen.
„ Der Dämon ist wieder da? “ Serena lächelte mich erleichtert an. Dann wandte sie sich um und startete das Auto.
Plötzlich begann Gérard neben mir wild zu gestikulieren. Dabei starrte er auf das Loch in meinem Pulli, das sich in Brusthöhe befand und immer größer wurde. Mein schli chter weißer BH begann bereits , durch die ruinierte Wolle hindurch zu blitzen.
„ Jetzt reicht es aber ! “ Ich packte Sassa und hob ihn hoch.
„ Es reicht? “ , kreischte er und biss mir in die Hand. Fluchend ließ ich ihn fallen.
„ W as soll das, du kleines Monster ? “ Ich besah mir die Wunde, die zum Glück nicht blutete.
„ Was das soll? “ Sassa arbeitete sich vom Boden über mein Hosenbein wieder auf meinen Schoß vor . „ Du hast mich zurückgelassen ! Hab ich dir nicht gesagt, dass du dich nicht von mir entfernen darfst?“
„ I ch dachte, du wärst tot ! “ , re chtfertigte ich mich. Was fiel diesem blöden Dämon ein, mir Vorwürfe zu machen? Der konnte dankbar sein, dass ich ihn nicht absichtlich im Feuer zurückgelassen hatte.
„ Pff “ , machte das Ding abfällig. „ Ich kann in dieser Welt nicht sterben. Nur deine Magie bindet mich an diesen Ort, schon vergessen? “
„ Du kannst hier nicht … ? “ Ich wandte mich an Serena. „ Wusstest du, dass Dämonen in unserer Welt nicht sterben können? “
Die Zauberin warf mir durch den Rückspiegel einen Blick zu. „ Prinzipiell schon, zumindest bei den normal beschw orenen Dämonen, die hier nur einen Auftrag erfüllen und dann automatisch in ihre Welt zurückkehren . Aber mit Dämonen, die auf Dauer hier festsitzen, hab e ich keine Erfahrung. Tut mir leid. “
„ Ich hab dir von Anfang an gesagt, dass sie nicht die Hellste ist. Aber du hörst ja nie auf mich! “ , schimpfte Sassa.
„ Sag du mir lieber, wo du die ganze Zeit warst ! “
Der K leine hob trotzig das Kinn, blieb aber stumm.
Ich hob ihn hoch und s chüttelte ihn. „ Wo warst du? “
„ Mann, bist du bekloppt? “ , g eiferte das Fell knäuel . „ Ich hab Angst vor Feuer. Ich hab die Augen zu gemacht und gewartet, bis das Feuer ausging . Aber da warst du ja verschwunden! “ Er wollte mich wieder beißen, doch d iesmal ließ ich ihn schon vorher fallen.
Irgendetwas stimmte hier nicht. Ich beobachtete, wie das kleine Ding abermals auf meine Beine kletterte. Dort empfing ich es mit einem argwöhnischen Blick. „ Wieso kann ich dich noch sehen? Wenn du die ganze Zeit bei der Kutsche warst , während ich mich immer weiter von dir entfernt habe … müsste da das Band nicht längst gerissen sein? “
Die schwarzen Knopfaugen weiteten sich erschrocken. Im nächsten Moment sahen sie u nschuldig zu mir hoch. „ Ich weiß auch nicht, wieso das Band noch intakt ist … aber ist das nicht toll? Wir sind uns schon so nah, dass wir gehen können, wohin wir wollen und das Band t r otzdem bestehen bleibt ! “ Sassa umarmte mich stürmisch .
Ich pflüc kte das Ding von meinem Pulli. „ Du mieser , kleiner Lügner. Serena? “
„ W as willst du denn von
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