Vampirjaegerin inkognito
wir wohl später noch ein mal thematisieren müssen. Zu schade eigentlich, denn ich fürchte, da ist noch Gesprächs- und Handlungsbedarf. Aber wie heißt es so schön? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. “ Er wandte sich um und entfernte sich . I mmer weiter den Weg entlang, in die Nacht hinein .
Ich sah ihm nach. U nfähig, auch nur einen Muskel zu bewegen. Erst , als Lucian vollständig von der Dunkelheit verschluckt worden war, erwachte ich aus meiner Trance . Hektisch stolperte ich dem Vampir hinterher. „ Wir sollen heute noch die Dämonen beschwören? “ Ich erkannte Lucians Umriss nur wenige Meter vor mir. Hektisch holte ich zu ihm auf.
„ Gibt es da ein Problem? “ , wollte er wissen, als ich ihn eingeholt hatte.
„ N ein, aber … “ Ich hatte noch keinen Plan . Ich hatte Bettina noch nicht informiert. Ich brauchte Zeit. Also brachte ich die erste Ausrede vor, die mir einfiel. „ Lass uns zuerst über uns reden und dann die Beschwörung durchführen? “
Abrupt blieb Lucian stehen. „ A uf einmal möchtest du reden? “ Ich hörte deutlich das Misstrauen in seiner Stimme. „ Eben läufst du noch vor mir davon und nun willst du unbedingt r eden? Mir scheint, du hast ein Problem mit der Dämonenbeschwörung. “ Noch mehr Misstrauen. Lucian trat einen Schritt auf mich zu. „ Ist dem so? “
Ich starrte in die dunklen Augen und schüttelte den Kopf. Mir war übel.
„ Gut. “ Lucian wandte sich um und ging weiter.
Ich konzentrierte mich auf meine Atmung. Holte tief Luft und ließ sie langsam entweichen. Dann war die Welle der Übelkeit vorüber. Ich folgte Lucian . M eine Gedanken rasten. Ich konnte ihn noch nicht töten. Ich hatte keine Waffe. Ich hatte mir nicht noch mal die Abbildung im Buch angeschaut, die zeigte, wo genau das Herz lag. Ich war noch nicht bereit.
Viel zu schnell erreichten wir Lucians Anwesen . Obwohl das einzige Licht von der offenen Eingan g stür des Hauses herrührte, sah ich sofort, dass das Gebäude riesig war . Wir traten durch die Tür, die eher einem Tor g lich, und fanden uns in einem h ell erleuchteten Eingangsbereich wieder. Die Fenster waren mit dicken Vorhängen verhüllt worden.
Kaum hatte ich das Haus betreten hüpfte Sassa auf mich zu. Er hatte die Augen weit aufgerissen und starrte mich panisch an . „ Die Zauberin sagt, ihr könnt mich jetzt nicht zurückschicken. Sie sagt, Lucian wird darauf bestehen, dass ihr zuerst die Beschwörung durchführt . Und ich w ürde sagen, du hast ein Problem! Ich hol dir einen Pflock! Soll ich dir einen Pflock holen ? Amelie , s ag was! “
Ich nickte.
Sassa sprang davon .
Ohne wirklich etwas zu sehen, ließ ich meinen Blick schweifen . Ich konnte nicht denken. Dabei musste ich mir unbedingt etwas einfallen lassen. Doch e s war, a ls hätte jemand eine Blockade in meinem Kopf errichtet, die alle logische n Gedanken aussperrte .
„ Serena sucht gegenwärtig die nötigen Beschwörungsutensilien zusammen . Sieh dir ruhig weiter die Eingangshalle an, wenn du sie denn so interessant findest. Wenn Serena wiederkommt, erwarte ich dich allerdings ebenfalls umgehend . “ Lucian warf mir einen eigenartigen Blick zu, bevor er durch eine mahagonifarbene Tür verschwand.
Mein träger Blick hing noch einen Moment an der Stelle, an der Lucian gerade noch gestanden hatte. D ann wandte ich mich ab. Tat so , als würde ich mir tatsächlich die edle Garderobe und die alte Standuhr genauer ansehen. In Wirklichkeit sah ich gar nichts . Keine antiken Möbel und schon gar keinen Ausweg aus meiner Situation. Plötzlich hörte ich Geräusche von der Treppe her . Ich wandte mich um und sah Serena auf mich zu eilen. Sie trug zwei Schwerter und einen Stoffbeutel in den Händen .
„ Was machst du noch hier draußen? “ , fragte sie. „ Ist Lucian schon im Beschwörung s zimmer ? “
I ch nickte.
„ Komm schon! “
I ch setzte zu einer Ausrede an, zu irgendeiner, doch da war Serena schon an mir vorbei geeilt .
Wo war Marcelle? Sie hatte versprochen, mir zu helfen. Doch die Vampirin war nirgends zu sehen.
„ Hier! Hab einen! Ich weiß, die aus Eisen sind besser, aber so einen konnte ich auf die Schnell e nicht finden ! “ Sassa hetz te auf mich zu . Er trug etwas unter dem Arm , das wie ein abgebrochenes Mahagoni-Stuhlbein aussah. Alarmiert sah ich mich zu allen Seiten um. Doch Serena und Lucian konnten mich vom Beschwörungsraum aus nicht sehen. Ich nahm das Stuhlbein und ver steckte es hastig in meinen Hosenbund unter dem
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