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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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Nachforschungen koordinieren kann. Sie sollten dafür sorgen, dass wir Informationen von den Grenzen nach Ungarn, der Slowakei und Slowenien erhalten. Immerhin sind insgesamt vier Autos beschrieben worden, die als Fluchtautos infrage kommen.«
    »Ich werde es in die Wege leiten«, antwortete Cerny. »Ob dabei allerdings etwas herauskommt, bezweifle ich. Schließlich werden die Grenzen nicht mehr überwacht.«
    »Vielleicht nicht von der Grenzpolizei oder von Zöllnern, aber an vielen Grenzübergängen gibt es Überwachungskameras. Deren Aufnahmen müssen sofort ausgewertet werden. Außerdem müssen Auffälligkeitsprofile von einheimischen Kriminellen erstellt werden. Laut Aussage eines Kollegen der toten Bankangestellten hat einer der Banditen ein sehr schlechtes Ungarisch, aber ein sehr gutes Wienerisch gesprochen.« Prallinger genoss es, seinem Vorgesetzten Anweisungen erteilen zu können.
    Der Chefinspektor griff bereits zum Telefon, doch Prallinger war noch nicht am Ende. »Wie ich herausgefunden habe, wurde die Bankfiliale nur einen Tag, nachdem eine größere Geldsumme dorthin gebracht worden ist, überfallen. Hätten die Räuber vierundzwanzig Stunden früher zugeschlagen, wären ihnen über hunderttausend Euro in die Hände gefallen. So waren es immerhin noch über fünfzehntausend. Wie es aussieht, hat die Bande einen Informanten, der ihnen mitteilt, wann sich ein Überfall lohnt.«
    Jetzt ärgerte Prallinger sich über sich selbst, weil er nicht daran gedacht hatte nachzuforschen, wann besonders hohe Summen zu den einzelnen Bankfilialen gebracht wurden. Mit diesem Wissen hätte er sich in Vösendorf auf die Lauer legen können. Er wischte diesen Gedanken aber sofort wieder beiseite. Immerhin hatten die Banditen sich dort einen Tag Zeit gelassen. Aber warum? Hatte ihr Informant ihnen vielleicht das falsche Datum genannt? Noch während Prallinger darüber nachdachte, schüttelte Cerny den Kopf.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Informanten gibt. Die überfallenen Filialen gehören zu unterschiedlichen Banken. Es gibt nur eine einzige Gemeinsamkeit, nämlich die Firma Rubanter Security Services, die alle Geldtransporte durchgeführt hat. Aber Herr Rubanter hat schon nach dem zweiten Überfall gehandelt und alle Mitarbeiter der entsprechenden Abteilung auf andere Posten versetzt und sämtliche Passwörter geändert. Der Einzige, der noch über die gesamten Geldtransporte Bescheid weiß, ist Herr Rubanter persönlich. Den werden auch Sie wohl nicht für den Komplizen einer Bankräuberbande halten.«
    An dieser Information hatte Prallinger zu kauen. Trotzdem war Rubanters Sicherheitsfirma die einzige Stelle, an der sämtliche Fäden zusammenliefen. Das Cerny zu sagen, war jedoch sinnlos. Sein Vorgesetzter war mit dem Konzernchef Rubanter persönlich bekannt und bildete sich viel darauf ein. Eine Ermittlung in diese Richtung würde er von vorneherein unterbinden.
    »Ich glaube auch nicht, dass Herr Rubanter mit den Bankräubern zusammenarbeitet«, sagte Prallinger. »Irgendjemand muss es aber tun, und wenn wir diesen Menschen ausforschen können, haben wir auch die Bande.«
    Cerny stand auf und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Prallinger. Finden Sie die Kerle und verhaften Sie sie. Es würde Ihrer Karriere guttun.«
    Und der Ihren auch, dachte Prallinger angesäuert. Dabei meinte sein Vorgesetzter es sogar ernst. Da Cerny sich durch die Übernahme dieser Ermittlungen zu stark aus dem Fenster gelehnt hatte, brauchte er dringend ein Ergebnis, das er seinem eigenen Vorgesetzten präsentieren konnte. Prallinger wusste allerdings auch, dass Cerny ihn eiskalt opfern würde, wenn die Ermittlungen im Sand verliefen. Der Sündenbock im Falle eines Scheiterns war in jedem Fall er, während Cerny sich den Erfolg ans Revers heften würde. Doch das war ihm im Augenblick gleichgültig. Die Bankräuber hatten eine Frau erschossen und mussten gefasst werden, bevor sie ihren nächsten Überfall starteten, bei dem womöglich weitere Menschen umgebracht wurden.

15
    Als Vanessa erwachte, war es bereits heller Tag. Ihr Kopf schmerzte, und ihr Gaumen fühlte sich an, als hätte sie aus einem Toilettenbecken getrunken. Nur langsam kam die Erinnerung an das zurück, was am Vortag geschehen war.
    Sie hatte einen Menschen umgebracht. Nein, nicht direkt umgebracht, korrigierte sie sich. Florian Grametz war am Ende ohne ihr Zutun zusammengeklappt. Trotzdem musste sie sich die Schuld an seinem

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