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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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würde sich die Presse daraufstürzen und die gesamte Polizei durch den Schmutz ziehen.
    »Hafner ist ein Idiot!«, knurrte Prallinger und wollte Cerny anrufen, um diesen zu informieren, dass er eine Spur der Bankräuber entdeckt hatte. Doch als er die Nummer seines Vorgesetzten anwählte, meldete sich nur der Anrufbeantworter. Im Gegensatz zu ihm hatte sein Vorgesetzter pünktlich Feierabend gemacht.
    Wenn er noch etwas unternehmen wollte, musste er andere Wege einschlagen. Er sah sich die Datei mit der angeblichen Zeugenaussage noch einmal an und entdeckte weitere Ungereimtheiten. Die Uhrzeit, zu der die Aussage gemacht worden sein sollte, stimmte mit der überein, zu der sie in die Datei eingetragen worden war, und das war unmöglich. Außerdem fehlte die interne Referenznummer, und der Text war nicht mit der sonst im Dienst gebräuchlichen Schriftart erstellt worden. Solche Fehler würde sogar Hafner niemals machen.
    Sollte ein Hacker in das als todsicher geltende Computersystem eingedrungen sein, um Lassky zu belasten? Prallinger erinnerte sich an den versuchten Brandanschlag auf die Lassky-Villa und rief die Akte auf. Als er las, wie sein Kollege Hafner sich aufgeführt hatte, schüttelte er den Kopf. Der Mann war ein noch größerer Trottel, als er bisher angenommen hatte.
    Irgendwie mussten die beiden Vorfälle zusammenhängen, sagte Prallinger sich, und er wusste auch, mit wem er reden musste, um mehr darüber zu erfahren. Aus diesem Grund nahm er sein Telefon zur Hand, wählte seine Privatnummer und erklärte seiner Frau, dass er auch an diesem Tag um einiges später nach Hause kommen würde, als er es ihr versprochen hatte.

6
    Daniela betrachtete die in tiefer Bewusstlosigkeit liegende Stephanie und fand, dass sich deren Körper in den letzten Stunden gut entwickelt hatte. Der Armstumpf war bis zum Handgelenk gewachsen und begann bereits, eine winzige Hand auszubilden. Die andere Hand war schon vollkommen wiederhergestellt, und die Füße hatten bereits Babygröße. Es würde zwar noch Tage dauern, bis sie sich regeneriert hatte, aber ihr Zustand war auch jetzt schon zufriedenstellend.
    Mit einem erleichterten Lächeln drehte sie sich zu Vanessa um, die stumm hinter ihr stand. »Ich schätze, in spätestens einer Woche sieht deine Schwester wieder aus wie neu!«
    »Ich glaube es immer noch nicht!« Vanessa streckte die Hand aus, wagte aber nicht, Stephanie zu berühren.
    In dem Augenblick klingelte Danielas Handy. Sie holte das Gerät aus der Tasche, sah, dass es eine hausinterne Verbindung war, und meldete sich.
    »Hier ist Anita«, klang es zurück. »Bezirksinspektor Prallinger ist eben gekommen und will dringend Ihren Mann oder Sie sprechen.«
    »Ich komme gleich!« Daniela fragte sich, was der Kriminalbeamte von ihr wollte, und steckte ihr Handy weg.
    »Ich hoffe, es dauert nicht zu lange«, sagte sie zu Vanessa und stieg ins Erdgeschoss hinab.
    Als sie den Salon betrat, in dem Urban und sie ihre Gäste empfingen, hatte sie sich wieder in die leicht überspannt wirkende Gattin eines gefragten Künstlers verwandelt und begrüßte Prallinger freundlich. Sie roch jedoch die Nervosität des Mannes und begriff, dass es neue Probleme gab.
    Prallinger knetete seine Finger und suchte nach einem Ansatz zum Reden.
    »Darf ich Ihnen ein Glas Wein anbieten?«, fragte Daniela, um seine Unsicherheit zu mildern.
    »Nein, danke! Ich muss gleich wieder weiter. Meine Frau wartet auf mich. Heute bin ich schon wieder Stunden länger im Dienst gewesen.« Prallinger schnaufte kurz und überlegte dabei, wie viel er von seinem Wissen preisgeben durfte. Da es jedoch nichts brachte, um den heißen Brei herumzureden, packte er den Stier bei den Hörnern.
    »Wissen Sie, ob Ihr Mann Feinde hat, und zwar in hohen Positionen?«
    Daniela musste sich zusammennehmen, um sich nichts anmerken zu lassen. »Nein, davon weiß ich nichts«, antwortete sie, obwohl Rubanter sie und Urban um eine beträchtliche Summe gebracht und sich damit als ihr geheimnisvoller Gegner entpuppt hatte.
    »Sie sollten sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass Ihr Mann einen Feind mit viel Einfluss hat, der im Hintergrund gegen ihn agiert«, erklärte Prallinger gepresst. »Ich weiß nicht, um wen es sich handelt, aber er hat auf jeden Fall eine Aussage in die Akten über eine Bankräuberbande geschmuggelt, die Ihren Mann als Mittäter bei Banküberfällen belastet. Leider ist mir dieser Fall entzogen worden, und jetzt kümmert sich ausgerechnet mein

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