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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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Kollege Hafner darum. Sie haben diesen Herrn sicher noch in bester Erinnerung, nachdem er Ihr Haus gestürmt hat, anstatt nach den Möchtegernbrandstiftern zu suchen.«
    »Urban ein Bankräuber? Wer kommt denn auf so eine absurde Idee?«, fragte Daniela konsterniert.
    »Ich weiß es nicht. Aber Kollege Hafner wird auf diese Aussage anspringen wie eine Katze aufs Mäuserl, um einen schnellen Erfolg vorweisen zu können. Ihr Mann muss daher damit rechnen, dass Hafner versuchen wird, ihn morgen zu verhaften.«
    Während Prallinger kurz berichtete, was ihm bei der angeblichen Aussage alles aufgefallen war, überschlugen sich Danielas Gedanken. Hinter alldem konnte ebenfalls nur Rubanter stecken. Wenn der Mann der Langlebigkeit der Vampire auf die Spur gekommen war, würde er alles daransetzen, um Urban habhaft zu werden und ihn in irgendeinem Labor untersuchen zu lassen. Bei seinem Einfluss mochte es durchaus sein, dass die Polizei ihm Urban auslieferte.
    »Sie sagen, der Überfall habe vor vier Tagen um neun Uhr morgens stattgefunden und eine Viertelstunde später will der Zeuge meinen Mann dabei beobachtet haben, wie dieser seine Maske abgenommen hat? Das ist auf jeden Fall eine Falschaussage. Für diese Zeit hat mein Mann ein felsenfestes Alibi!«
    »Ich glaube nicht, dass Hafner sich damit zufriedengeben wird, wenn Sie ihm sagen, Ihr Mann wäre hier bei Ihnen gewesen«, wandte Prallinger ein.
    Um Danielas Lippen erschien ein spöttisches Lächeln. »Urban war auch nicht hier! Er hat das Haus um halb neun mit dem Taxi verlassen und ist um halb elf Uhr zurückgekommen. In der Zwischenzeit war er im Amtssitz des Bundespräsidenten, um mit diesem über das Porträt zu sprechen, das er von ihm malen soll. Der Herr Bundespräsident hat meinen Mann eindringlich gebeten, nicht nur rote Farbtöne zu verwenden.«
    »Dieses Alibi muss auch mein Kollege Hafner anerkennen«, antwortete Prallinger voller Hochachtung und bat dann, sich verabschieden zu dürfen.
    »Aber natürlich! Grüßen Sie Ihre Frau Gemahlin von mir und sagen Sie ihr, dass wir uns freuen würden, Sie beide Dienstag der nächsten Woche bei unserer Matinee in der Galerie Korntobel begrüßen zu können.«
    »Ich werde es ausrichten!« Obwohl Prallinger beruflich einige Nackenschläge hatte hinnehmen müssen, freute er sich über die Einladung. Auch wenn sein Vorgesetzter Cerny gelegentlich bei dem Milliardär Rubanter zu Gast war, so handelte es sich bei dem Mann doch nur um einen Geldsack. Als weltbekannter Künstler war Urban Lassky ein weitaus bedeutenderer Mitbürger, und der Bezirksinspektor empfand bereits den Gedanken, der Maler könnte mit Bankräubern im Bunde stehen, als so lächerlich, dass selbst ein Hafner es nicht würde glauben können.

7
    Während Prallinger die Villa verließ, überlegte Daniela, was sie tun sollte. Da sie den jungen und sehr energisch auftretenden Bezirksinspektor Hafner bereits erlebt hatte, traute sie diesem zu, das ganze Haus auf den Kopf zu stellen. Wenn die Polizisten dabei Stephanie entdeckten, war das seit mehr als anderthalb Jahrhunderten bewahrte Geheimnis des Vampirclubs bloßgelegt.
    War dies vielleicht der Beweggrund für all die Probleme, mit denen sie seit einiger Zeit zu kämpfen hatten?, fragte Daniela sich. Hatte Rubanter all dies nur getan, um sich in den Besitz einer schwer verletzten Vampirin zu setzen und deren Regenerationsfähigkeiten untersuchen zu lassen? Wenn dies der Fall war, würde sie Rubanter beweisen, dass sie mehr Trümpfe im Ärmel hatte, als er annahm.
    Daniela betrat den privaten Teil der Villa und suchte ihr Arbeitszimmer auf. Dort überzeugte sie sich, dass die Vorhänge vor den Fenstern dicht geschlossen waren, und nahm dann erst ein rot schimmerndes Handy aus einem versteckten Fach ihres Schreibtischs, drückte einen Knopf und wartete auf Antwort.
    »Ihr wünscht, Erhabene?«, meldete sich eine zischelnde Stimme.
    Es war Daniela trotz aller Bemühungen nicht gelungen, die einstigen Sklavinnen der schwarzen Königin dazu zu bringen, sie anders als voller Ehrfurcht anzusprechen. Trotzdem mochte sie diese skurrilen Geschöpfe und antwortete, als spräche sie mit einer guten Freundin.
    »Es wäre lieb, wenn ihr mir helfen könntet. Ich brauche dringend ein sicheres Quartier für eine Kranke und zwei weitere Personen.« Im letzten Moment war Daniela eingefallen, dass die Polizei auch Vanessa und Stela nicht bei ihr und Urban finden durfte. Immerhin konnte die ältere der beiden Schwestern

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