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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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um.«
    »Wirklich?«, rief Amelia. »Aber warum denn?«
    »Ihretwegen ist Ihr Vater so blindwütig«, sagte Tyrese. »Sie hat dies Ding benutzt, das er unbedingt haben wollte. Deshalb muss sie sterben, hat er gesagt, und wir sind hier, um es zu tun. Aber wir können sie nicht allein zu fassen kriegen. Wir wollen sie nicht mit dem Auto von der Straße abdrängen, er will eine sichere Sache, sagt er. Erschieß sie, Tyrese, hat er gesagt. Sie hat den Schutz der Vampire verloren, es wird allen egal sein.«
    »Mir ist es nicht egal«, sagte Amelia.
    »Tja, das ist die andre Sache. Er wollte dies Elfending haben, weil er Sie kontrollieren wollte. Okay, bei ihm hieß es: ›Ich will meine Tochter zurückhaben‹, aber wir wissen’sbesser, hm? Und jetzt ist er so wütend auf Sookie, dass ihm sogar egal ist, was Sie wollen«, sagte Tyrese, der die Glock mit ruhigem Griff hielt. Sie sah riesig aus von dort, wo Amelia stand, und dass Bob sich zwischen sie und die Pistole gestellt hatte, war das Tapferste, fand sie, was sie jemals gesehen hatte.
    »Wo ist mein Dad jetzt, Tyrese?«, fragte Amelia, um sein Interesse an ihr aufrechtzuerhalten, damit Barry an das Gewehr rankam. Sie ließ den Blick leicht zur Seite wandern und sah auf die Uhr an der Wand. Sookie sollte ihre Schicht inzwischen beendet haben. Sie würde sich jeden Augenblick auf den Weg machen. Ihr Vater hatte diesen ganzen Scheiß angezettelt, und Amelia musste jede erdenkliche Strategie ausprobieren, um den Mord an ihrer Freundin zu verhindern. Sie fragte sich, ob sie wohl ohne irgendwelche Kräuter oder Vorbereitungen einen Schockzauber zustande bringen könnte. Er war allerdings nicht so wie in den Harry-Potter-Büchern, auch wenn sie und alle anderen Hexen, die sie kannte, sich das gewünscht hätten.
    »In unserm Hotelzimmer, soweit ich weiß. Als ich den Anruf von Gypsys Schwester bekommen hab, bin ich mit dem Handy rausgegangen, ganz bis um die nächste Ecke, damit Mr Carmichael nicht hören konnte, worüber ich mit ihr rede. Er mag’s nicht, wenn ich in seiner Gegenwart private Anrufe bekomme.«
    »Das ist doch verrückt«, sagte Amelia wahllos. Sie konnte sich nicht umdrehen und nachsehen, wo Barry war, und so stellte sie sich darauf ein, ewig weiterzureden, wenn nötig.
    »Das ist noch gar nichts, verglichen mit seinen richtig verrückten Ideen«, sagte Tyrese und lachte. »Kommen Sie, setzen Sie sich auf den Stuhl hier, Amelia.« Er nickte zu einem der Küchenstühle hinüber.
    »Warum?«, fragte sie sofort.
    »Ist doch egal, warum. Weil ich’s Ihnen sag«, erwiderte er mit hartem Blick. In diesem Augenblick stürzte sich Bob auf Tyrese.
    Der Knall der Glock füllte den ganzen Raum, und dann war überall Blut. Amelia schrie, bis Barry sich die Ohren mit den Händen zuhalten musste. Das Entsetzen ihrer Gedanken prasselte nur so auf ihn ein. Während seiner Arbeit für die Vampire in Texas hatte Barry so einigen Mist gesehen, aber Bobs Körper in einer Blutlache auf dem Küchenboden konnte es mit den allerschlimmsten seiner Erinnerungen aufnehmen.
    »Sehen Sie, wozu der Teufel mich gezwungen hat?«, sagte Tyrese mit einem leichten Lächeln. »Halten Sie die Klappe, Amelia.«
    Amelia presste die Lippen aufeinander.
    »He, Sie, wer immer Sie auch sind!«, rief Tyrese. »Sofort herkommen.«
    Barry waren die Zeit und die Möglichkeiten davongelaufen. Er ging in die Küche.
    »Setzen Sie Amelia auf den Stuhl da.«
    Obwohl er zitterte und Angst bis auf die Knochen hatte, gelang es Barry, Amelia auf den Stuhl zu helfen. Amelia hatte Blutspritzer auf den Armen und an der Brust, ja sogar im Haar, und war bleich wie ein Vampir. Barry fürchtete, sie könnte in Ohnmacht fallen. Doch sie saß aufrecht auf dem Stuhl und starrte Tyrese an, als ob sie mit ihrem Blick ein Loch in ihn bohren könnte.
    Tyrese hatte auf der Veranda herumgewühlt, während Amelia dasaß, und jetzt warf er Barry eine Rolle Klebeband zu. »Fixieren«, befahl er.
    Fixieren , dachte Barry. Als wenn wir hier in einer Art Spionagethriller wären. Scheiß auf den Kerl. Ich bring ihn um, wenn ich die Chance dazu hab. Jeder Gedanke war recht, um bloßnicht an den blutigen Körper zu seinen Füßen zu denken.
    Gerade als er auf das hinuntersah, was er am wenigsten sehen wollte, war er sicher, dass Bob sich bewegte.
    Er war nicht tot.
    Aber das wäre nur noch eine Frage der Zeit, wenn sie keine Hilfe bekamen.
    Barry erkannte, dass es reine Energieverschwendung war, an Tyrese zu appellieren. Tyrese war

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