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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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sein.
    »Mustapha Khan, India Unger«, sagte ich, meinen Teil des Gesprächs übernehmend. »India ist hier, um sich um meine Tische zu kümmern, Mustapha. Sie können jetzt also mit zu mir nach Haus fahren.«
    »Wir treffen uns dann dort«, erwiderte er, nickte India zum Abschied zu und schritt zur Tür hinaus. Noch auf dem Weg setzte er seine Sonnenbrille und seinen Helm wieder auf.
    India schüttelte den Kopf, als sie ihm hinterhersah, und dachte, was für einen tollen Arsch er doch habe. »Es ist nur die vordere Seite, die mir nicht so liegt«, sagte sie noch, und dann verschwand sie zu den Spinden, um sich eine Schürze umzubinden.
    Sam stand immer noch an derselben Stelle und sah mich mit großen Augen an.
    »Sookie, tut mir leid«, sagte er. »Ich weiß, das muss hart sein. Ruf mich an, wenn du mich brauchst.« Und dann musste er sich dem Tresen zuwenden und einen Mojito für Christy Aubert machen. Seine Schultern waren steif vor Anspannung.
    Er war ein Problem, das ich nicht lösen konnte.
    Diantha folgte mir zum Auto hinaus. »Sookie-Onkel-hat-grad-angerufen-er-braucht-mich. Alles-klar-für-dich-mit-dem-Werwolf?« Ich versicherte ihr, dass alles bestens sei.
    »Okay-also«, sagte sie und ging wieder ins Merlotte’s hinein, vermutlich, um darauf zu warten, dass Mr C. sie abholte. Ich fragte mich, was India von ihr halten würde.
    Als ich den Parkplatz des Merlotte’s verließ, wartete Mustapha schon auf mich. Warren hockte hinter ihm auf der Harley. Warren war wie ein Vogel verglichen mit Mustapha – klein, bleich, dünn. Doch laut Mustapha war Warren der beste Schütze, den er je gesehen hatte. Und das war ein Kompliment, das Mustapha nicht leichtfertig machen würde.
    Während ich die Hummingbird Road entlang nach Hause fuhr, gefolgt von der Harley, war ich plötzlich erleichtert, dass Eric bald weg sein würde. Im Grunde wünschte ich mir sogar, dass es schon so weit wäre.
    Ich hätte mir nie vorgestellt, dass ich mal so empfinden würde. Doch ich konnte dieses emotionale Hin und Her nicht mehr ertragen. Einmal ging es mir gut, dann wieder wurde in der wunden Stelle gestochert, so wie ich mir als Kind den Schorf vom Knie gekratzt hatte. In Romanen verschwand der Held immer nach dem großen Krach und hing nicht noch in der Gegend herum und tat mysteriöse Dinge oder sandte der Heldin Nachrichten über Drittezu. Er beförderte seinen Arsch von dannen. Und genau so sollten die Dinge laufen, wenn man mich fragte. Das Leben sollte sehr viel öfter die Liebesromane imitieren.
    Wenn die Welt nach Romanprinzipien funktionierte, würde Mustapha Khan mir sagen, dass Eric sowieso nie gut genug für mich gewesen sei und dass Mustapha selbst eine tiefe Liebe für mich empfunden habe von dem Moment an, als er mir begegnete. Hatte der Harlequin-Verlag eigentlich auch eine Romanserie über Kerle-die-aus-dem-Knast-kommen-und-die-wahre-Liebe-finden?
    Ich lenkte mich einfach nur ab, und das wusste ich. Als ich hinter meinem Haus parkte, fiel mir auf, dass Barrys Mietwagen dastand, aber Mr Cataliades und sein Van waren natürlich noch in der Stadt.
    Ich stieg aus meinem Auto und drehte mich herum, um Mustapha zu erzählen, dass ich Besuch hatte. »Kommen Sie doch herein, und bringen Sie Warren mit. Erics Sachen habe ich im Nu zusammengepackt«, sagte ich und legte eine Hand an die Autotür, um sie zu schließen. Mustapha stieg von seinem Motorrad. Ich winkte Warren mit einer Hand zu, und als ich die Fliegengittertür quietschen hörte, drehte ich leicht den Kopf, um zu sehen, wer da aus der Hintertür kam. Ich erhaschte einen Blick von jemandem, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ich konnte mich nicht an seinen Namen erinnern …
    Und er hatte eine Pistole. Mit einer schrecklichen Stimme schrie er meinen Namen heraus.
    Mustapha, die Augen hinter seiner Sonnenbrille verborgen, stürzte, so schnell wie nur ein Werwolf es vermochte, auf mich zu. Als ich den dünnen blonden Warren, noch auf dem Motorrad sitzend, die größte Pistole ziehen sah, die ich je in meinem Leben gesehen hatte, blieb mir einen Moment lang Zeit, um Angst zu haben und zu denken: »Oh, Herrgott, der Kerl will mich umbringen!« Unddann geschahen zwei Dinge fast gleichzeitig. Hinter mir hörte ich ein Krack!, und meine linke Schulter brannte, als ich taumelte, da Mustapha mich mit dem Gesicht voran zu Boden warf. Und dann war ich unter einem Haus begraben. Und ich hörte eine Stimme aus dem Inneren des Hauses schreien, eine Stimme, die nicht

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