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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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sich, dass Tyrese ja für einen Mann arbeitete, der seine Seele verkauft hatte. Da schubste Bob Tyrese zurück, entschlossen darauf setzend, ihn wieder auf die Verandastufen und in den Garten hinausdrängen zu können, damit er selbst sich in die Küche zurückziehen und die Tür abschließen konnte.
    Doch Tyrese war ein Mann der Tat, und in ihm brannte das Feuer der Verzweiflung. Er war viel schneller, schob den schmächtigeren Bob zurück ins Haus und schloss die Tür hinter sich.
    Amelia kam gerade aus dem großen Badezimmer in der Diele, getrieben von dem Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Als die beiden Männer in die Küche taumelten, schrie sie. Barry ließ im Wohnzimmer seinen E-Book-Reader fallen und rannte Richtung Küche. Bob landete auf dem Fußboden, Amelia sammelte all ihre Kraft, und Barry blieb in der Diele abrupt hinter Amelia stehen.
    Doch eine Glock hinderte Amelia daran, einen Zauberspruch loszulassen, weil diese direkt auf ihre Brust gerichtet war und ihr Freund stöhnend auf dem Küchenboden lag. Inzwischen konzentrierte Barry sich auf Tyreses Gedanken, die voller Verzweiflung waren und irgendwie merkwürdig tot wirkten. Tyrese sandte zwar keine interessanten oder nützlichen Informationen aus, doch Barry war ziemlich gut darin, Körpersprache zu lesen.
    »Er hat nichts zu verlieren, Amelia«, sagte er, als sie zu schreien aufgehört hatte. »Ich weiß nicht, warum, aber er hat alle Hoffnung aufgegeben.«
    »Ich hab Aids«, sagte Tyrese nur.
    »Aber …« Amelia wollte darauf hinweisen, dass die Behandlung inzwischen doch sehr viel besser war, dass Tyrese ein langes und gutes Leben leben könnte, dass …
    »Nein«, warnte Barry sie. »Halt den Mund.«
    »Ein guter Ratschlag, Amelia«, sagte Tyrese. »Halten Sie den Mund. Meine Gypsy hat sich umgebracht, ich hab gerade den Anruf von ihrer Schwester bekommen. Gypsy, die mich mit der Krankheit angesteckt hat, die mich liebte. Sie hat sich umgebracht! Hat eine Nachricht hinterlassen mit den Worten, dass sie den Mann zum Tod verurteilt hat, den sie liebt, und dass sie mit dieser Schuld nicht länger leben kann. Sie ist tot. Sie hat sich aufgehängt. Meine wunderschöne Liebste!«
    »Das tut mir leid«, sagte Amelia, und das war das Beste, was sie zu ihm sagen konnte. Doch nicht einmal das Beste konnte sie retten.
    Bob rappelte sich wieder auf die Beine, nicht ohne darauf zu achten, dass seine Hände immer sichtbar waren und seine Bewegungen langsam. »Was wollen Sie hier mit einer Pistole, Tyrese?«, fragte er. »Glauben Sie nicht, dass Mr Carmichael ziemlich unzufrieden damit sein wird?«
    »Ich erwarte nicht, das hier zu überleben«, sagte Tyrese.
    »Oh, Jesus!«, rief Barry und schloss einen Moment lang die Augen. Er erkannte, dass er überhaupt keinen Vorteil besaß. Er konnte Tyreses Gedanken einfach nicht lesen, sie waren nicht klar genug.
    »Jesus hat damit gar nichts zu tun«, sagte Tyrese. »Das ist alles ganz allein des Teufels Werk.«
    »Also noch mal, was wollen Sie hier?« Bob hatte sich so weit vorbewegt, dass er zwischen der Pistole und Amelia stand. Vielleicht kann ich Amelia und das Baby retten, dachte er.
    Amelia hatte unterdessen damit zu kämpfen, ihre Angst unter Kontrolle zu bekommen. Sie versuchte sich an einen Zauberspruch zu erinnern, mit dem sie den Bodyguard ihres Vaters wenigstens vorübergehend außer Gefecht setzen könnte. Sie versuchte sich zu erinnern, ob es irgendwo im Haus Waffen gab. Sookie hatte mal irgendetwasvon einem Gewehr im Wandschrank bei der Vordertür gesagt, fiel ihr ein. Vielleicht war das ja immer noch dort. BARRY! , schrie sie in Gedanken.
    »Aua«, sagte er. »Was ist, Amelia?«
    Gewehr im Wandschrank bei der Vordertür.
    »Der Wandschrank unter der Treppe?«, rief er. Amelia war klug genug, ihm ihre Gedanken zu senden, doch sie konnte seine nicht empfangen.
    Nein, der Wandschrank bei der Vordertür.
    »Okay! Tyrese, reden Sie doch mit Amelia!« Barry begann sich nach links zu schieben und hoffte, Amelia würde seinen Hinweis aufgreifen und Tyrese ablenken. Seiner Ansicht nach bestand nicht die geringste Chance, dass er den Wandschrank erreichte, das Gewehr fand, verstand, wie man es benutzte, und damit auf Tyrese Marley schoss. Aber er musste es versuchen.
    »Tyrese, sagen Sie mir doch bitte, was Sie hier wollen«, begann Amelia ganz ruhig.
    »Ich bin hier«, erklärte Tyrese, »um drauf zu warten, dass Sookie Stackhouse nach Haus kommt. Und wenn sie kommt, dann bring ich sie

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