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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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sagte eine leise Stimme.
    »Diantha, hier ist Sookie.«
    »Oh! Was-is-dir-passiert?« Diantha sprach wie üblich mit der Geschwindigkeit eines Schnellfeuergewehrs und zog die Worte in ihrer Hast zusammen. »Deine-Numma-war-aufm-Display-vom-Onkel.«
    »Woher weißt du, dass etwas passiert ist? Könntest du etwas langsamer sprechen?«
    Diantha bemühte sich, deutlich zu artikulieren. »Der Onkel packt gerade, um dich zu besuchen. Er hat ein paar Dinge erfahren, die ihm große Sorgen machen. Er hatte so ein warnendes Stechen. Und der Onkel hat meistens recht, wenn er ein Stechen hat. Und er muss Geschäftliches mit dir besprechen, sagt er. Er wäre schon früher gekommen, aber er musste sich noch mit Leuten beraten, die ziemlich schwer zu erreichen sind.« Sie atmete aus. »Wars-bessa-so?«
    Ich hätte beinahe gelacht, tat es aber lieber nicht, da ich ihren Gesichtsausdruck nicht sehen konnte und ich nicht wollte, dass sie mein Amüsement falsch verstand. »Er hatte absolut recht mit seinem Stechen«, sagte ich. »Ich wurde wegen Mordes verhaftet.«
    »An-ner-rothaarign-Frau?«
    »Ja. Woher weißt du das? Noch ein Stechen?«
    »Diese-Hexnfreundin-von-dir-hat-angerufn.«
    Nachdem ich diesen Satz in seine Einzelteile zerlegt hatte und sicher war, dass ich ihn verstand, sagte ich: »Amelia Broadway.«
    »Sie-hatte-ne-Vision.«
    Verdammt. Amelia wurde stärker und stärker.
    »Ist Mr Cataliades auch da?«, fragte ich und achtete darauf, dass ich seinen Namen auch richtig aussprach. Ka-TAL-ii-ah-diiz.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, und dann sagte eine freundliche Stimme: »Miss Stackhouse. Wie schön, von Ihnen zu hören, selbst unter diesen Umständen. Ich breche in Kürze zu Ihnen auf. Benötigen Sie meine Dienste als Rechtsanwalt?«
    »Ich bin zurzeit auf Kaution draußen«, erzählte ich. »Und weil ich ziemlich schnell einen Rechtsvertreter brauchte, habe ich Beth Osiecki angerufen, eine Anwältin hier in Bon Temps.« Ich schlug einen entschuldigendenTon an, so gut ich konnte. »Ich habe natürlich an Sie gedacht, und wenn ich mehr Zeit gehabt hätte … Ich hoffe, Sie tun sich mit ihr zusammen?« Ich war ziemlich sicher, dass Mr Cataliades sehr viel mehr Erfahrung in der Verteidigung von Mördern hatte als Beth Osiecki.
    »Ich werde mich mit ihr beraten, während ich in Bon Temps bin«, sagte Mr Cataliades. »Wenn Sie eine Spezialität aus New Orleans haben möchten – Beignets oder so etwas –, kann ich Ihnen etwas mitbringen.«
    »Diantha sagt, Sie wollten mich sowieso besuchen kommen?« Meine Stimme stockte, als ich mir den Grund vorzustellen versuchte. »Ich freue mich natürlich, dass Sie zu Besuch kommen, und Sie können gern hier im Haus wohnen. Aber ich werde auch zur Arbeit gehen müssen.« Ich konnte schlecht noch mehr Schichten freinehmen im Merlotte’s, ob ich nun Teilhaberin war oder nicht. Außerdem war Arbeiten besser als Grübeln. Ich hatte meine Tage der Grübelei gehabt, nachdem ich Sam wiederauferweckt hatte, und was war dabei herausgekommen?
    »Verstehe vollkommen«, erwiderte der Rechtsanwalt. »Ich glaube, Sie werden uns in Ihrem Haus eventuell brauchen.«
    »Uns? Kommt Diantha mit?«
    »Höchstwahrscheinlich, und auch Ihre Freundin Amelia und eventuell ihr junger Mann«, sagte er. »Laut Amelia brauchen Sie alle Hilfe, die Sie bekommen können. Ihr Vater hat sie Ihretwegen angerufen und ihr erzählt, dass er einen Artikel über Sie in der Zeitung gelesen hat.«
    Das war wirklich rührend, da ich Copley Carmichael nur einmal getroffen hatte, und Amelias Verhältnis zu ihm war alles andere als einvernehmlich. »Wunderbar«, sagte ich, bemüht darum, ernst zu klingen. »Übrigens, Mr Cataliades, kennen Sie jemanden namens Leslie Gelbman?«
    »Nein«, sagte er sofort. »Warum fragen Sie?«
    Ich beschrieb den Telefonanruf und erzählte ihm, was Andy herausgefunden hatte.
    »Interessant und beunruhigend«, erwiderte er kurz und bündig. »Ich werde bei diesem Haus noch vorbeifahren, ehe wir aufbrechen.«
    »Wann werden Sie denn hier sein?«
    »Morgen früh«, sagte er. »Seien Sie äußerst vorsichtig, bis wir da sind.«
    »Ich werd’s versuchen«, erwiderte ich und legte auf.
    Die Sonne war gerade untergegangen, nachdem ich einen Salat gegessen und eine Dusche genommen hatte. Ich hatte ein Handtuch um den Kopf gewickelt (und sonst nichts an), als mein Telefon klingelte, und hob im Schlafzimmer ab.
    »Sookie«, sagte Bill mit seiner kühlen, weichen und beruhigenden Stimme. »Wie geht es

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