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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Sie also hier, Mr Autor?«
    »Was haben Sie da gerade gemacht?«, fragte er aufgeregt, aber auch misstrauisch.
    »Ich habe nur beschlossen, mit Ihnen zu reden, worüber auch immer«, sagte ich. »Also reden Sie. Was wollen Sie wissen?«
    »Was ist Kym Rowe passiert? Ihrer Ansicht nach?«
    Ich kannte die Wahrheit darüber, was Kym Rowe passiert war, und ich hatte gesehen, wie Kyms Mörderin geköpft wurde.
    »Meiner Ansicht nach war Kym Rowe eine verzweifelte junge Frau ohne große Moral. Außerdem ging es ihr finanziell sehr schlecht. Soweit ich weiß«, erzählte ich vorsichtig, »wurde sie von jemandem angeheuert, um Eric Northman zu verführen, und dieselbe Person hat sie in Erics Vorgarten ermordet. Und diese Person war eine Frau, die den Mord der Polizei gegenüber gestanden und dann das Land verlassen hat. Kym Rowes Tod ist traurig und sinnlos in meinen Augen.«
    Ich konnte nicht verstehen, was Bill davon hatte, sich mit diesem Kerl abzugeben. Vermutlich hatte ihn sein Respekt vor dem geschriebenen Wort blind gemacht für Harp Powells Neugierde und Aufdringlichkeit. Als Bill aufwuchs, waren Bücher noch etwas ziemlich Seltenes und Kostbares gewesen. Oder brauchte Bill etwa so dringend einen Freund, dass er bereit war, Harp Powell zu einem solchen zu machen? Ich hätte gern einen Blick auf Harp Powells Hals geworfen und nachgesehen, ob da Fangzahn-Einstiche waren, doch bei seinem Hemdkragen war das nicht möglich. Verdammt.
    »Das ist die offizielle Geschichte«, sagte Harp Powell und nahm noch einen Schluck Wasser. »Aber soweit ich weiß, wissen Sie mehr.«
    »Wer hat Ihnen das denn erzählt?« Ich sah Bill an. Er schüttelte fast unmerklich den Kopf, um seine Unschuld zu beteuern. »Wenn Sie glauben, dass Sie von mir eine andere Geschichte, eine davon abweichende, zu hören bekommen … dann irren Sie sich aber gewaltig.«
    Der frühere Journalist ruderte zurück. »Nein, nein, ich wollte nur etwas Farbe, um meine Schilderung ihres Lebens anzureichern. Das ist alles. Wie es war, an diesem Abend tatsächlich dort zu sein, auf der Party, und Kym in den letzten Minuten ihres Lebens zu sehen.«
    »Es war abscheulich«, sagte ich, ohne nachzudenken.
    »Weil Ihr Freund Eric Northman Blut von Kym Rowe trank?«
    Ach, wirklich! Das war doch wohl öffentlich bekannt. Aber das hieß nicht, dass es mir Freude machte, daran erinnert zu werden. »Die Party war nicht nach meinem Geschmack«, sagte ich sachlich. »Ich kam spät dort an, und mir gefiel nicht, was ich sah, als ich hineinging.«
    »Warum nicht Sie, Miss Stackhouse? Ich meine, warum hat er nicht von Ihnen getrunken?«
    »Das geht Sie wirklich nichts an, Mr Powell.«
    Er beugte sich über den Couchtisch, ganz vertraulich und ernsthaft. »Sookie, ich versuche, die Lebensgeschichte dieses armen Mädchens zu schreiben. Um ihr Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, brauche ich alle Einzelheiten, die ich in Erfahrung bringen kann.«
    »Mr Powell – Harp –, sie ist tot. Sie wird nie erfahren, was Sie über sie schreiben. Um Gerechtigkeit muss sie sich keine Sorgen mehr machen.«
    »Sie meinen also, nur die Lebenden zählen, und die Toten nicht.«
    »In diesem Fall, ja. Genau das meine ich.«
    »Es gibt also doch Geheimnisse um ihren Tod«, sagte er besserwisserisch.
    Hätte ich Energie genug gehabt, hätte ich die Arme in die Luft geworfen. »Ich weiß nicht, was Sie versuchen mir aus der Nase zu ziehen. Sie kam auf die Party, Eric trank von ihr, sie verließ die Party, und die Detectives haben mir erzählt, dass eine Frau, deren Namen sie mir nicht nennen wollten, bei ihnen angerufen und gestanden hat, dass sie Kym das Genick gebrochen hat.«
    Ich hielt einen Moment inne, um mich auch richtig zu erinnern. »Sie trug ein sehr buntes Kleid, vor allem grün und rosa gemustert, ziemlich tief ausgeschnitten, mit Spaghettiträgern. Und Sandaletten mit hohen Absätzen.An deren Farbe kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern.« Und keine Unterwäsche, doch das würde ich nicht erwähnen.
    »Und haben Sie mit ihr gesprochen?«
    »Nein.« Soweit ich mich erinnerte , hatte ich sie nicht direkt angesprochen.
    »Aber dieses unangemessene Verhalten, dieses Bluttrinken, war doch eine Beleidigung für Sie. Es gefiel Ihnen nicht, dass Eric Northman von Kym trank.«
    Zum Teufel mit der Höflichkeit. Mittlerweile hatte Bill seine Flasche abgestellt und war an die Sofakante gerückt, so als wollte er jeden Moment aufspringen.
    »Ich wurde von der Polizei sehr ausführlich dazu

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