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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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viel und schliefen zu wenig.
    Morio erbot sich, uns zu fahren, also nahmen wir seinen SUV . Camille saß vorn bei ihm, Delilah und ich in der mittleren Reihe und Shade und Chase ganz hinten.
    »Glaubst du, das ist wirklich Andrees?«, fragte Delilah mit gebrochener Stimme. »Ich meine … es ist lange her, aber ich mochte ihn wirklich. Ich habe oft darüber nachgedacht, was wohl passiert wäre, wenn ich mich getraut hätte, ihn zu fragen, ob er mal mit mir ausgehen will.«
    »Ich hoffe, er ist es nicht, aber wenn man bedenkt, wie dämlich der AND vorgegangen ist, tja …« Ich lehnte mich zurück. »Jetzt, da wir wieder mit Vater reden, müssen wir da drüben einiges anders organisieren. Sobald wir die aktuelle Situation im Griff haben, stellen wir die Erdwelt-Seite des AND ganz neu auf.«
    »So war das ursprüngliche AETT mal gedacht«, warf Chase von hinten ein. »Aber der AND hat sich geweigert, wirklich mit uns zu reden. Die haben uns mit dem abgespeist, was wir ihrer Meinung nach zu wissen brauchten – das war nicht allzu viel –, und es dabei belassen. Ich hatte eine Liste der aktiven Agenten und so weiter, aber die hat nur zur Hälfte gestimmt.«
    »Wir haben Vater ja schon gesagt, dass wir hier drüben eine neue Basis für unsere Operationen schaffen werden. Wir arbeiten wieder für die, aber zu unseren Bedingungen.« Delilah grinste.
    »Wir könnten das AETT zu dem machen, was es ursprünglich einmal werden sollte.« Ich blickte zu Chase zurück. »Was hältst du von der Idee?«
    »Phantastisch«, sagte er. »Ich fühle mich übergangen und zu wenig geschätzt, seit eure Leute offiziell herübergekommen sind – nicht von euch dreien, sondern von eurer Regierung. Das AETT entsprechend umzukrempeln, wäre mir eine große Befriedigung. Ich habe mein Bestes getan, um für die Besucher aus der Anderwelt alles am Laufen zu halten, aber es wäre wirklich schön, ein bisschen mehr Unterstützung von eurer Behörde zu bekommen.«
    Als wir zum Tangleroot Park abbogen, verzog Chase das Gesicht. »Ich komme hier nur sehr ungern wieder her.«
    »Hast du immer noch Albträume von dem alten Spinnenweib?« Chase war von einer Alten Fee entführt worden – einer Art Spinnenmonster, die ihn hatte mästen und fressen wollen. Zum Glück waren ihre Pläne durchkreuzt worden, und Chase war entwischt. Wir glaubten zwar, dass wir sie vernichtet hatten, aber seit wir die seltsame Ebene, auf die sie ihn verschleppt hatte, wieder verlassen hatten, waren wir nicht mehr so sicher.
    »Sie … Karvanak … die Treggarts. Ich schätze mich glücklich, noch am Leben zu sein. Und ich wäre ja schon tot ohne …« Er verstummte mit ernster Miene.
    »Den Nektar des Lebens«, flüsterte Delilah.
    »Ich wollte sagen, ohne euch drei. Aber ja, auch ohne den Nektar des Lebens.« Nach einer kurzen Pause wechselte er das Thema. »Also, werdet ihr euren Freund wiedererkennen?«
    Ich nickte. »Ja, ich denke schon. Andrees … wir kennen ihn schon sehr lange. Wir haben die Ausbildung zusammen durchlaufen, als wir damals beim AND angefangen haben. Oder vielmehr beim YND  – ursprünglich waren wir ja nicht in der Abteilung, die sich um Angelegenheiten in der Erdwelt kümmert. Jeder Agent muss sozusagen eine Grundausbildung durchlaufen, ehe man dann bestimmten Abteilungen zugewiesen wird.«
    Camille drehte sich auf dem Beifahrersitz um. »Wir sind in den YND eingetreten, ehe die ersten Portale in die Erdwelt geöffnet wurden. Ehe wir überhaupt von solchen Portalen wussten. Der YND  – der Y’Elestrische Nachrichtendienst – war für einige der schlimmsten Kriminalfälle in unserer Geschichte zuständig. Wir haben die abtrünnigen Vampire aufgespürt, die Serienmörder, die Übelsten der Üblen.«
    Chase nickte. »So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt. Und da habt ihr Andrees also kennengelernt?«
    »In der Grundausbildung, ja. Du kannst es dir auch als eine Art Grundstudium vorstellen. Er wurde dann derselben Abteilung zugewiesen wie Delilah. Der YND hat mehrere Abteilungen, und der AND war ursprünglich nur eine Unterabteilung, wurde aber schließlich zu einer eigenen Behörde.« Ich zuckte mit den Schultern.
    »Habt ihr euch dafür beworben, weil ihr in die Erdwelt kommen wolltet?« Chase hatte uns noch nie so viele Fragen über unsere Zeit vor dem Umzug in die Erdwelt gestellt.
    Ich zögerte, unsicher, wie ich antworten sollte. »Nicht direkt. Wir wurden dem AND zugewiesen …«
    »Ach, sprich es ruhig offen aus. Wir wurden

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