Vampirsohn
leise. »Das ist der Grund, warum es mich so sehr nach dir verlangt. Du siehst, was ich bin, und dennoch hast du keine Angst. Und du bist die Einzige, die je daran gedacht hat, mich aus meinem Gefängnis zu befreien.«
Sie beugte sich zu ihm hinüber. Seine leuchtend blauen Augen versenkten sich in ihre.
»Heb deinen Kopf«, forderte sie ihn auf. Als er es tat, griff sie in sein Haar und befreite es aus dem Lederband, das es zusammenhielt. Sie breitete die schweren Strähnen über die Kissen aus und bewunderte ihre Pracht und die unglaublichen Farben.
Dann blickte sie ihm tief in die Augen und bewegte ihre Lippen auf seinen Mund zu.
Michael riss die Augen auf.
Sie hielt inne.
»Warum hast du Angst?«, fragte sie und strich ihm über den Haaransatz.
Er schüttelte ungeduldig den Kopf. »Küss mich einfach.«
»Komm, sag mir warum.«
»Was, wenn es dir nicht gefällt?«
»Das wird es. Das tut es.« Um ihn zu beruhigen, senkte sie ihren Kopf und presste ihre Lippen leicht auf seine. Dann strich sie damit über seinen Mund. Himmel! Seine Haut war so samtig. Der Inbegriff von Wärme und sehnsuchtsvoller Glut.
Besonders köstlich war es, als er leise aufstöhnte. Sein Stöhnen klang so männlich und leidenschaftlich, dass ihr Körper heftig darauf reagierte und sie zwischen den Beinen schlagartig feucht wurde.
Sie leckte über seine Lippen, damit er seinen Mund öffnete, und verlor sich im Gefühl von weich auf weich, von Atem an Atem. Als er den Mund öffnete, ließ sie ihre Zunge hineingleiten. Dort wurde sie zunächst von seinen Vorderzähnen aufgehalten, stieß dann aber weiter vor. Sie streichelte seine Zunge und spürte, wie sich sein Brustkorb weitete.
Besorgt, dass sie zu weit gegangen war, und zu schnell agiert hatte, zog sie sich zurück. »Soll ich aufhören?«
Statt einer Antwort hörte sie ein lautes Knurren. Und dann bewegte er sich so schnell, dass sie ihm kaum zu folgen vermochte.
Der Raum drehte sich um sie, als er sie blitzschnell auf den Rücken warf und sich dann rittlings auf sie setzte – wie ein großes, männliches Tier, das sie aber nicht im Geringsten ängstigte. Er beugte sich zu ihr hinab. Das Gewicht seines Oberkörpers drückte schwer auf den ihren, seine Beine umklammerten ihre Hüften. Er atmete schwer, als er sein Gesicht zu ihr neigte, seine hellen Augen leuchteten. »Ich will noch mehr davon«, verlangte er. »Mehr. Und härter. Jetzt gleich.«
Claire erholte sich schnell und hob ihren Kopf vom Kissen, so dass ihre Lippen verschmolzen. Er stieß sie nach hinten, drückte sie in die Kissen und vertiefte den Kontakt. Und er lernte schnell. Mit einem feuchten Stoß drang seine Zunge in ihren Mund vor. Claire bäumte sich auf vor Lust.
Da seine Beine sie umklammert hielten, konnte sie seine Erektion nicht spüren. Aber das wollte sie, brauchte sie.
Sie riss ihren Mund von seinem los und forderte ihn auf: »Komm zwischen meine Beine. Leg dich zwischen meine Schenkel.«
Er richtete sich auf und blickte auf ihre beiden Körper hinunter. Dann spreizte er ihre Schenkel mit seinem Knie und ließ sich dazwischensinken.
»Oh Gott«, stöhnte Claire, während er keuchend nach Luft schnappte. Seine Erektion fühlte sich durch die dünnen Seidenschichten, die sie trennten, heiß und hart an. Und er war gewaltig groß.
»Sag mir, was ich tun soll«, sagte er. »Sag mir …«
Sie hob ihre Knie an und bewegte ihr Becken, hieß ihn in ihrem Schoß willkommen. »Reib dich an mir. Mit deinen Hüften. Beweg deine Hüften.«
Das tat er, bis sie beide laut keuchten und stöhnten. Sein Kopf war an ihrem Hals vergraben. Die Seide zwischen ihnen wirkte eher wie ein Leiter, eine Verstärkung, anstatt eine Barriere darzustellen.
Vielleicht lag es an der ungewöhnlichen Situation, daran, dass es wie im Traum geschah … Aber zum ersten Mal ließ Claire sich völlig gehen, erlaubte sie es sich, einfach nur zu empfinden. Sie dachte nur noch an das Gefühl seines Körpers auf dem ihren, spürte, wie seine wogenden Bewegungen von ihrem Innersten aufgenommen wurden, und badete in seinem unglaublichen Duft und der Glut ihrer Lust.
Als er sich zurückzog, war sie bereit, ihn ganz in sich aufzunehmen, besonders als er sagte: »Ich möchte dich sehen.«
»Dann zieh mir den Morgenrock aus.«
Als er sich zu diesem Zweck aufrichtete, stockte ihr der Atem. Sein Haar umfloss ihn in seidigen Wellen, die im Kerzenlicht schimmerten und glänzten. Sein Gesicht war beinahe zu schön, um real zu sein. Und an
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