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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Andrew bei den Armen und versuchte, ihn zu beruhigen. »Wo sind die Jungs?« (Die Söhne des alten Bishop.)
    »Tanzen, in Dalwhinnie! Sie sind noch nicht zurück. Und Liz ist im Haus, ins Schlafzimmer gesperrt!«
    »Eingesperrt? Deine Frau?«
    »Ich hab’ sie selber eingeschlossen! Du hast doch eine Waffe, Gavin?«
    »Eine Waffe? Andrew, was soll ich denn mit einer Waffe?«
    Bishop hüpfte vor lauter Aufregung hin und her. »Ich hab’ eine Schrotflinte im Haus«, schrie er, »aber keine Patronen. Verdammt noch mal! So eine Scheiße!«
    Strachan packte fester zu. »Andrew, jetzt krieg’ dich mal wieder ein! Was, um Himmels willen, hast du überhaupt? Irgendwas ist drin bei den Tieren, sagst du?«
    »Aye, das habe ich gesagt!« Damit wand er sich aus Strachans Griff. »Und es ist nicht allein! Es sind mehrere, glaube ich. Alle meine Hirsche sind ausgebrochen und weggerannt, nur weg von dem, was auch immer den Zaun zerfetzt hat und in die Pferche eingedrungen ist.«
    »Dann komm«, sagte Strachan, indem er dem zu den Nebengebäuden, Scheunen und Gehegen führenden Weg zustrebte. »Sehen wir nach, was es ist!«
    Doch der alte Bishop hielt ihn fest. »Was? Du willst ohne Waffe da reingehen?«
    Strachan blieb stehen, als sei er gegen eine Mauer gerannt. Es lag an dem Beben in Bishops Stimme. Der Constable kannte den Mann schon sein Leben lang, und noch nie hatte seine Stimme auch nur gezittert. Er hatte seine Frau ins Schlafzimmer eingeschlossen – zu ihrer Sicherheit! Doch wovor wollte er sie in Sicherheit bringen? In diesem Augenblick wurde Gavin Strachan klar, dass er es mit etwas wirklich Furchtbarem zu tun hatte ...
    Lautes, entsetztes Gegacker lenkte ihn ab. Nun wurde auch ihm unbehaglich.
    »Die Hühner!«, stieß Bishop hervor. »Die sind bei meinen armen Hühnern!«
    »Wir brauchen Licht«, knurrte Strachan leise und holte die schwere Stablampe aus dem Kofferraum.
    »Und deinen Knüppel«, jammerte Bishop. »Bei Gott – eine Pistole wäre mir lieber ...!« Das wilde Geflatter, Gezeter und Gackern legte sich allmählich.
    Sie befanden sich bereits auf dem Fußweg und näherten sich den Gebäuden, als ein weiterer Laut sie innehalten ließ. Ein unheimliches, auf- und abschwellendes Geheul, bei dem ihnen die Haare zu Berge standen. Und es ließ keinen Zweifel offen.
    »Ein Hund«, flüsterte Strachan, indem er weitereilte. »Draußen im Wald, hinter dem Haus! Ein ziemlich großer wahrscheinlich und noch dazu verwildert!« Noch ehe er ausgesprochen hatte, wurde das Geheul erwidert, näher diesmal. Als es erstarb, meinte Strachan: »Mehrere Hunde! Südlich von hier wurden ein paar Schafe angefallen.«
    »Was sagst du da?« Erleichtert seufzte der alte Bishop auf. »Hunde? Glaubst du wirklich?«
    »Ja, was denn sonst?« Strachan setzte sich wieder in Bewegung. »Deine Tiere müssen sie gewittert haben.«
    »Gewittert, gehört und wohl auch gesehen.« Mit einem Mal wirkte der alte Mann wesentlich gefasster. »Gott, die heulen schon seit einer halben Stunde! Liz und ich haben uns fast in die Hosen gemacht, das kann ich dir sagen! Von einem Fenster im ersten Stock aus haben wir einen von ihnen gesehen. Und, Gavin ...« Abermals ergriff er den Constable am Arm. »... du kannst mich für einen Lügner halten, aber ich habe gesehen, dass er auf den Hinterbeinen ging! Und er war vielleicht groß ... Gott, war das Vieh groß! «
    Aus dem ihnen nächstgelegenen Gehege drang ein Rascheln – und einen Augenblick später ein Gackern. »Meine Hühner!«
    Der alte Bishop leuchtete mit seiner Taschenlampe in die Richtung, stürzte los und kam in dem wabernden Dunst, der den Boden bedeckte, vor einem Loch, das in die hohe Umzäunung gerissen worden war, schlitternd zum Stehen. Und da sah Strachan, wie dick der Draht war.
    »Hunde«, flüsterte er abermals, während er den Strahl seiner Stablampe nervös hin und her schweifen ließ. »Aye, und zwar ziemlich große.«
    Der alte Andrew wandte sich mit offenem Mund zu ihm um. »Gott, die haben den Draht einfach durchgebissen!«
    Und wieder lag in der Stimme des alten Mannes etwas, das Strachan aufhorchen ließ. Erneut fragte er sich, was genau Bishop eigentlich gesehen hatte, was ihn dazu bewogen hatte, seine Frau einzuschließen und wild mit den Armen rudernd die Straße entlangzulaufen. Den alten Mann konnte sonst nichts so leicht aus der Ruhe bringen! In den ganzen Highlands gab es niemanden, der mit beiden Beinen fester auf dem Boden stand! Und Strachan hegte den Verdacht, dass

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