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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Höhlenkomplexen auf der ganzen Welt. Überall herrschte, sowohl physisch als auch mental, völlige Stille.
    »Die drei, die wir gesehen haben«, flüsterte Tanziano heiser, »der alte Waldläufer und seine Freunde – die waren eindeutig hierher unterwegs. Dazu noch das Seil. Jemand ist hier heruntergeklettert.«
    »Offensichtlich«, sagte Francesco. »Aber das ist bereits Stunden her. Sie könnten ebenso gut wieder weg sein. Andererseits ... vielleicht wurden sie von etwas daran gehindert. Radu schlief sehr lange Zeit, jahrhundertelang, mit wenig oder doch so gut wie keiner Nahrung. Ich würde gern wissen, wie er das bewerkstelligt hat. Doch nun, wo er wach ist, dürfte er so seine Bedürfnisse haben – Bedürfnisse, die keinen Aufschub dulden, meine ich. Ihr mögt es vielleicht nicht riechen, aber für mich stinkt dieser Ort geradezu nach Wolf! Es ist durchaus möglich, dass er sich gerade ausruht – nachdem er gespeist hat? Wie dem auch sein mag, wir sollten leise sein. Geräusche werden hier unten sehr weit getragen und Gedanken noch weiter und rascher. Von nun an wärt ihr gut beraten, eure Gedanken abzuschirmen, und solltet ihr irgendetwas spüren oder fühlen ...« Er blickte seine Knechte an, nickte vielsagend und ließ den Rest unausgesprochen.
    Sie folgten Fußspuren, mitunter bloßen Schrammen an Stellen, an denen der Staub von Jahrhunderten dünn den nackten Fels bedeckte. Als sie nach einer Weile einen steilen Gang zu einem Geschoss hinabstiegen, in dem geborstene Steinplatten zu einem groben Mosaik ausgelegt waren, deutete Tanziano mit seinen Wurstfingern auf den Boden und grunzte: »Hier teilt sich die Spur und führt in unterschiedliche Richtungen weiter.«
    Francesco nickte. »Aber der Großteil ist hier lang«, flüsterte er. Behutsam spannte er seine Maschinenpistole, damit das charakteristische Ch -ching beim Einrasten nicht zu laut erklang. Die anderen taten es ihm gleich.
    Mittlerweile befanden sie sich unten in der Haupthöhle und hatten die eigentliche Stätte erreicht. Jeder einzelne von Francescos Vampirinstinkten sagte ihm, dass der Hunde-Lord hier sein musste. Dennoch vermochte er ihn nirgends zu entdecken. Er befand sich hier, gewiss – Wolfsgestank umwaberte Francescos Geist in dichten Schwaden, er konnte ihn beinahe auf der Haut spüren –, doch wo genau Radu sich aufhielt, vermochte er nicht zu sagen.
    Antonio Francezci (wäre er denn hier gewesen) hätte dies nicht weiter erstaunlich gefunden. Da er seit jeher in weit engerem Kontakt zu seinem Vater stand, hatte er auch weit mehr über die Geschichte der Wamphyri erfahren als sein Bruder; ihm war bekannt, dass der Hunde-Lord schon vor zweitausend Jahren auf der Sternseite ein mächtiger Telepath gewesen war. Nicht minder gut als Angelo Ferenczy vermochte er, seine Gedanken zu beherrschen und aus dem geistigen Äther zu verschwinden. Doch Toni Francezci befand sich nun mal nicht hier ... und dies war auch der letzte Ort, an dem er sein wollte, auch wenn er seinem Bruder versichert hatte, dass ihm ein Triumph bevorstünde ...
    Indem die drei der Hauptspur aus Fußabdrücken und Schrammen folgten, langten sie schließlich an der Plattform aus übereinander getürmten Gesteinstrümmern an, auf der Radus Sarkophag thronte. Hier war der Wolfsgestank besonders ausgeprägt, wenn auch nur für Francesco. Lag es an der unheilschwangeren Stille oder daran, dass von fern das monotone, beinahe melodische Tropfen von Wasser zu ihnen drang – jedenfalls spürte auch Guy Tanziano etwas von der unheimlichen Atmosphäre des Ortes.
    Während der Francezci zu dem gewaltigen steinernen Sarkophag hinaufblickte, zupfte er Francesco am Ärmel und flüsterte: »Dagegen kommt einem die Grube in der Manse Madonie geradezu freundlich vor!«
    Achselzuckend schüttelte Francesco ihn ab und bedachte ihn wegen seines offensichtlichen Widerstrebens mit einem missmutigen Blick. »Dann bleib’ hier und gib uns Rückendeckung!«, sagte er und bedeutete Manoza mit einer Kopfbewegung, ihn hinauf zum Sarkophag zu begleiten. Tanziano am Fuß des Trümmerhaufens zurücklassend, erklommen die beiden die Plattform und entzündeten ein paar der in den Halterungen steckenden Fackelstümpfe. Danach machten sie einen großen Schritt über das ausgelaufene Harz und stiegen weiter hinauf bis zur Kante von Radus Sarg.
    »Mist!«, entfuhr es Manoza, als er hinabblickte und sah, was in der zähen, gelben Flüssigkeit schwamm. Doch Francesco grinste bloß und stupste die beiden

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