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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Haar zu packen, sein Gesicht zu sich herumzerrte und ihm in die Augen blickte. Die Augen des alten Angus glommen in der Finsternis wie Schwefelklumpen, zwei gelbe Laternen, in deren Innerem das Feuer der Hölle wütete.
    »Ach, mein Freund«, sagte er, »es muss furchtbar sein, über solche Wahrheiten zu stolpern und selbst dann nicht in der Lage zu sein, daran zu glauben! Aber das werden wir schon ändern, das werden wir ändern ...«
    Es ging durch eine Tür und eine steinerne Treppe hinab in einen Keller, von dessen Vorhandensein Ianson nichts geahnt hatte. Aber woher sollte er das auch wissen? Der Schenkel und der baumelnde Arm des Inspektors streiften an salpeterüberzogenen Wänden entlang, während ihm von unten der Geruch von Feuchtigkeit – und noch etwas anderem – entgegenschlug. McGowan musste wohl einen Lichtschalter betätigt haben, denn das Dunkel wich ein bisschen zurück, allerdings sah man noch immer nicht viel.
    »Diese alten Häuser«, meinte McGowan kopfschüttelnd, während er Ianson auf einen hölzernen Tisch legte. »Bei Flut kann man hier unten manchmal sogar das Salzwasser riechen! Vor fünfundzwanzig Jahren grub ich bis fast einen Meter unter die Fundamente – aus sanitären Gründen, wie Sie noch feststellen werden.« Mit einem Ruck drehte er Ianson den Kopf zur Seite und deutete mit dem Finger auf eine Leitung. »Sehen Sie das Rohr da? Das ist ein alter Abwasserkanal, er führt immer noch bis zum Meer. Ich habe ihn angezapft und eine Abdeckung drübergemacht; mein ganz persönlicher Müllschlucker ... für die kleineren Abfallstücke, für die ich keine Verwendung mehr habe. Auch Stücke von Ihnen, George, wenn ich nichts mehr mit ihnen anfangen kann. Ah, aber bis ich ganz mit Ihnen fertig bin, wird es noch ein gutes Weilchen dauern! Oh, erst werden wir beide noch ein paar anständige Mahlzeiten gemeinsam haben, eh, George?«
    Der Inspektor lag da und brachte lediglich ein Gurgeln zustande. Er wollte schreien, vermochte es aber nicht. Stattdessen gab er Laute von sich, die klangen, als habe er einen Albtraum und sei verzweifelt bemüht aufzuwachen. Allerdings war er wach und bei vollem Bewusstsein ... was nicht hieß, dass dies kein Albtraum war. Und zwar der schlimmste, den er sich vorstellen konnte!
    Unterdessen wanderte McGowan, Unverständliches vor sich hin murmelnd, in seiner grausigen unterirdischen Höhle umher und hantierte mit irgendetwas herum. Ianson bekam zwar nicht mit, was er da machte, dennoch schien es ihm furchterregend: das Zischen unter Hochdruck stehenden Gases und das dumpfe Geräusch, mit dem sich eine Flamme entzündete; das Klappern von Werkzeug, das aufgehoben und wieder beiseite gelegt, und das hohe, gleichwohl unheilschwangere Sirren, mit dem irgendein elektrisches Gerät in Betrieb genommen wurde. Die Taubheit breitete sich in Iansons Körper aus, bis er weder Arme noch Beine spüren konnte. Alles verschwamm ihm vor den Augen, so als seien sie plötzlich voller Tränen. Wahrscheinlich waren sie das auch, aber er vermochte noch nicht einmal zu blinzeln, um wieder klar zu sehen.
    Doch das Wenige, was er sah, genügte ihm. Es wäre ihm lieber gewesen, er hätte es nicht gesehen.
    McGowan stand vor einer Werkbank und suchte in einem Wandregal anscheinend ein paar Werkzeuge aus. Wenn Ianson sich anstrengte, konnte er in der Ecke einen ... Herd? ... ausmachen. Und Kochutensilien? Und dazu eine ... Lötlampe? Die flackernde blaue, nahezu unsichtbare Flamme erhitzte eine Art breitrandiges Brandeisen, bis dieses allmählich selbst orangefarben zu glühen begann.
    Zu guter Letzt war der kleine Mann mit seinen ... seinen Vorbereitungen – wozu auch immer sie dienen mochten – fertig. Er kehrte zu Ianson zurück und fing an, diesen auszuziehen. »Wa...? Was ...?«, gurgelte der Inspektor.
    »Aye«, erklärte McGowan ihm, »Sie sind recht gut in Form, George, noch lange kein alter Tattergreis, eh? Allerdings ist das eher ein Problem als ein Kompliment. Sie müssen wissen, das Zeug, das ich Ihnen gegeben habe, wird bald in seiner Wirkung nachlassen, und ich kann nicht die ganze Zeit über bei Ihnen bleiben. Mann, bald werden Sie wieder auf den Beinen sein, und das können wir doch nicht zulassen, oder?«
    Kurz darauf war Ianson nackt. Indem McGowan wieder an seine Werkbank mit dem Wandregal trat, rief er ihm zu: »Die K.o.-Tropfen, die ich Ihnen ins Glas getan habe, sind gut, nicht wahr? Meine Bosse in Sizilien schwören darauf. Und Sie sollten froh sein, dass Sie sie

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