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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Jahre alt und bis auf ihr beschleunigtes Wachstum scheinbar vollkommen; dafür brachten sie ihre Wächter und ihre Lehrer um. Aber sie bissen nicht bloß die Hand, die sie fütterte ... nein, sie fraßen sie auch noch auf! Sie sind Blutsauger, Kannibalen, mordlüsterne Irre! In gerade einmal acht Jahren wuchsen sie zu Männern und sexuell unersättlichen Frauen heran! Aber zu guter Letzt wurde auch der Letzte von ihnen zur Strecke gebracht. Allerdings war es nicht leicht ...«
    Drakesh hatte nicht das Geringste dabei empfunden, keinerlei elterlichen Schmerz, denn ihm war von vornherein klar gewesen, wie das Ganze ausgehen würde. Immerhin hatte er ja alles so arrangiert. Oberst Tsi-Hongs Leute hatten versucht, seinem Nachwuchs beizubringen, sich wie Menschen zu verhalten, und sei es auch nur wie menschliche Maschinen, wie Krieger, Soldaten. Die nächste Brut jedoch würde er, ihr Vampir-Vater, selbst unterweisen, und er würde dabei nicht versagen. Und seine Krieger würden auch nicht chinesischem Befehl unterstehen.
    Außerdem mussten Krieger ja ohnehin nicht unbedingt menschlich sein ...
    Kurz bevor er über interne Wehrgänge und enge, nahezu unpassierbare Schlote die unter der überhängenden Felswand zurückweichende Schädelkuppe erreichte, hatte Drakesh noch jener anderen Art von Kriegern einen Besuch abgestattet. Drei von ihnen gediehen gut. Seit nunmehr fünf Jahren wuchsen sie jetzt in den gewaltigen Steinbottichen tief unten in den Kellern heran. Für den Augenblick hatte er ihr Wachstum noch unter Kontrolle und zögerte ihr Erwachen hinaus. Er wartete auf den rechten Zeitpunkt. Doch würde er ihnen irgendwann gestatten, »geboren« zu werden, aus ihrem felsigen Schoß »zur Welt zu kommen«, wären sie nichts als geistlose Tötungsmaschinen, nicht anders als die Krieger, die einst die Wamphyri der Sternseite züchteten. Sie mochten zwar anders sein, dennoch waren sie den seinem gefrorenen Samen in Chungking entsprungenen Abnormitäten verwandt. Denn auch sie waren seine »Kinder«, Produkt seines unsterblichen Vampirfleisches.
    Er dachte zurück an seinen Besuch:
    Dort unten in der Düsternis einer stinkenden Höhle bewahrte Drakesh in einer abgesonderten Zelle sein metamorphes Protoplasma auf – den lebenden oder vielmehr untoten, aus seinem eigenen Fleisch, Speichel, Sperma und Schweiß gezüchteten Grundstoff für seine Kampfkreaturen. Menschliches Fleisch und Körperflüssigkeiten, Zähne, Knochen fallen, erst einmal vom Leib getrennt, der Verwesung anheim. Vampirfleisch hingegen lebt weiter, bis es endgültig vernichtet oder aber zu Stein wird. Das Fleisch des letzten Drakul erwies sich als besonders beharrlich; das daraus ... Gewachsene ... ernährte sich von Abfällen, Innereien, Haut und Knochen, die aus den Vorratskammern der Feste übrig blieben. Obwohl es weder über Geist noch Verstand verfügte, »erkannte« es seinen Vater und Gebieter. Irgendein in der fremdartigen DNA noch verbliebener Instinkt übernahm die Rolle eines primitiven Gehirns.
    Drakesh persönlich fütterte die – Kreatur? Das musste er wohl, denn auch nur den Versuch dazu zu unternehmen, wäre für einen Leutnant viel zu gefährlich. Nachdem er mit einem Topf voller Innereien die Zelle in der Höhle betreten hatte, ließ er sich auf einer flachen Felszacke inmitten der Finsternis nieder und wartete. Ob hell oder dunkel bedeutete für den Vampir Drakesh keinen Unterschied. Seine tierhaften Augen wurden in der Dunkelheit blutrot und glommen wie Laternen in seinem Gesicht. Die Höhle schien leer zu sein, doch das Wesen war da, das wusste er.
    Das Erdreich zu seinen Füßen, die in Sandalen steckten, war locker, aufgewühlt. Das Wesen war, nicht anders als Drakesh, eine Kreatur der Finsternis. Es grub sich Gänge durch die Erde, wie um sich dort zu verstecken – oder um auf Beute zu warten? Als Drakesh die erste leichte Erschütterung unter seinen Füßen spürte, lächelte er grimmig vor sich hin und schirmte seine Gedanken ab, um zu verbergen, wer er war. Es amüsierte ihn jedes Mal großartig, das Wesen erst zu reizen, um ihm anschließend lange Zähne zu machen.
    Lächelnd saß er mit dem Topf voll ekliger, stinkender Innereien im Schoß in völliger Finsternis da und spürte der Gegenwart seiner Kreatur nach, bis ...
    ... er hinter sich schließlich ein leises Geräusch wie von rieselnden Erdkrumen vernahm. Das Wesen schlich sich an ihn an. Langsam, ganz langsam wandte Drakesh den Kopf auf dem dürren Hals und blickte

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