Vamps and the City
Aufmerksamkeit auf sich. Otto tanzte mit ihr, besser gesagt, er wirbelte sie herum wie eine Stoffpuppe.
„Sie sind leicht wie eine Federrr", verkündete Otto mit seiner donnernden Stimme. Cora Lee kicherte. Ihre Füße berührten den Boden, sie tänzelte weiter dahin und versuchte, mit Ottos ausgreifenden Schritten mitzukommen. „Oh, Otto, Sie sind so groß. Ich kann kaum Schritt halten."
„Jawoll, derrr Otto ist grrroß und starrrk." Er hob Cora Lee wieder hoch und wirbelte sie herum, dabei stieß sie mit dem Fuß gegen eine der Fackeln. Austin sah sie kippen, und alles schien plötzlich wie in Zeitlupe abzulaufen. Er hechtete zu der Fackel, die gerade umfiel. Maria Consuela kreischte. Die Fackel landete auf dem Saum ihres mittelalterlichen Kleides, in Sekundenschnelle breiteten sich die Flammen aus. Alle Frauen schrien wie am Spieß. Die Musik verstummte atonal. Austin kickte die Fackel zur Seite, aber die Flammen züngelten schon an Maria Consuelas Kleid hoch. Er packte sie von hinten und warf sie in das tiefe Ende des Pools.
Sie landete mit einem lauten Platschen; das Feuer erlosch zischend. Sie sank auf den Grund, während Dampf von der Wasseroberfläche aufstieg.
Austin blieb am Rand des Pools stehen. Die anderen scharten sich um ihn herum. Die Kameramänner drängten sich in gute Aufnahmepositionen. Maria Consuela sah wie ein schwarzer Klumpen auf dem Grund des Pools aus. Konnte ein Vampir ertrinken? Austin wusste es nicht. Er sah die anderen Vampire an. Vielleicht nicht. Sie machten jedenfalls keinen besonders besorgten Ausdruck. Aber vielleicht waren sie auch nur eine Bande von kalten, herzlosen Monstern.
„Kann sie schwimmen?", fragte er. Vanda sah in das Wasser. „Offenbar nicht."
Austin wechselte einen Blick mit Garrett. Der zuckte die Schultern mit einem Ausdruck, der sagte, lass sie doch ertrinken. Immerhin war sie ein Vampir.
Austin sah Darcy an. Die warf ihm einen panischen, flehentlichen Blick zu. Vermutlich war die spanische Vampirin ihre Freundin. „Herrje." Er zog die Schuhe aus und sah die männlichen Vampire an. „Kann von euch keiner schwimmen?"
Sie schüttelten die Köpfe.
Austin streifte das Jackett ab, gab es Garrett und sprang in das kalte Wasser. Er hob Maria Consuela vom Grund des Pools hoch. Sofort trat sie aus und ruderte mit den Armen. Verdammt. Er sollte Vampire töten, nicht ihnen die Ärsche retten. Er hielt sie an den Armen fest und verschränkte beide vor ihrer Brust, um sie zu bändigen. Dann drückte er die Frau an seine Brust und stieß sich vom Grund des Pools ab. Gemeinsam kamen sie an die Oberfläche.
Maria Consuela keuchte und japste. Sie rang nach Luft und schrie dann auf Spanisch. Soweit Austin verstehen konnte, wünschte sie Otto irgendeine Krankheit an den Hals. Austin hielt sie fest im Griff, während er auf die Leiter zuschwamm. Ihr Kleid hatte sich so sehr um ihre Beine gewickelt, dass sie die Leiter allein nicht hinaufkam, daher hob er sie über die Schulter und hievte sie aus dem Pool hinaus. Auf sicherem Boden angelangt, legte er sie auf eine Liege.
„Madre de Dios!" Maria Consuela ließ sich dramatisch nach hinten fallen. „Sie haben mir das Leben gerettet." »Wahrlich. Sie sind ein Held!", rief Lady Pamela aus. „Ich muss sagen." Cora Lee drückte eine Hand an den Busen. „Ich habe noch nie einen so tapferen Mann gesehen."
„Wenn Sie mich entschuldigen würden." Austin holte sich sein Jackett von Garrett zurück. „Ich muss mir etwas Trockenes anziehen. Ich kann nicht tanzen, daher würde ich es verstehen, wenn Sie mich abwählen ..." „Papperlapapp", unterbrach ihn Cora Lee. „Ich warte, bis Sie wiederkommen. Das ist ja wohl das Mindeste."
Austin nahm seine Schuhe. „Sie verstehen nicht. Ich kann nicht mit Ihnen tanzen, weil ich nicht weiß, wie es geht." Cora Lee stöhnte. Sie wechselte einen verzweifelten Blick mit den anderen Frauen. „Man sollte ihm seine Unkenntnis verzeihen." Maria Consuela nahm ihren Rosenkranz und küsste ihn. „In den Augen des Herrn sind wir alle unzulänglich."
Eine religiöse Vampirin? Austin schüttelte den Kopf. je mehr er über die Welt der Vampire lernte, desto mehr verwirrte sie ihn.
„Er ist ein Held", verkündete Lady Pamela. „Es wäre mir eine Ehre, ihm das Walzertanzen beizubringen."
Vanda grinste. „Ich würde ihn auch gern ein paar Bewegungen lehren."
„Wir dürfen ihn auf keinen Fall bestrafen", beharrte Coni Lee. „Er ist ein Held."
„Wahrlich." Prinzessin Joanna sah Austin an.
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