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Van Helsing

Van Helsing

Titel: Van Helsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Ryan
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Weihwasser und Kreuze. Das war zwar nicht viel, aber immerhin etwas. Einen konkreten Plan hatten sie nicht.
    »Wieder durch die Hintertür?«, fragte die Prinzessin, und ein dünnes Lächeln spielte um ihre Mundwinkel.
    Van Helsing nickte. Sie gingen auf die Rückseite des Schlosses und fanden rasch die Geheimtür, die sie beim letzten Mal benutzt hatten. Auch mit seinen neuen, geschärften Sinnen konnte Van Helsing keine Spuren ausmachen, weder von Dracula noch von seiner Braut... noch von Frankenstein.
    Auf der Treppe nahmen Van Helsing und Anna je zwei Stufen auf einmal. Carl hatte Mühe, mit ihnen Schritt zu halten. Wenige Augenblicke später stürmten sie das Laboratorium. Van Helsing merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Seine Nase und Ohren bestätigten dieses Gefühl, noch ehe seine Augen sahen, was geschehen war: Das Labor war leer. Die wissenschaftlichen Geräte waren allesamt entfernt worden, und wie aus dem Chaos ringsum zu schließen war, hatten es der Graf und seine Diener ziemlich eilig gehabt.
    »Sie müssen die komplette Ausrüstung in Draculas Laboratorium geschafft haben«, sagte Van Helsing und bekam es mit der Angst zu tun.
    »Dann haben wir verloren«, erwiderte Anna.
    Ihre Worte waren entmutigend. Selbst wenn Dracula seinen Plan nicht auf der Stelle in die Tat umsetzte, blieb Van Helsing nur noch wenig Zeit bis zu seiner ... Verwandlung.
    »Dracula kann seine Kinder erst zum Leben erwecken, wenn die Sonne untergeht. Wir haben noch Zeit«, erklärte Carl.
    Die Prinzessin gab sich keine Mühe, ihre Empörung zu verbergen. »Zeit? Die Sonne geht in zwei Stunden unter, und wir verfolgen ihn nun schon seit über vierhundert Jahren!«
    Unbeeindruckt und mit todernster Miene antwortete Carl: »In diesen vierhundert Jahren war ich aber nicht dabei, oder?«
    Die Sonnenstrahlen versuchten durch die Wolken zu brechen, die über dem Anwesen der Familie Valerious aufgezogen waren. Noch gelang es ihnen da und dort, aber in weniger als zwei Stunden war die Schlacht verloren. Bald würde die Nacht hereinbrechen – vielleicht die längste und dunkelste Nacht, die die Welt je gesehen hatte.
    »Was genau haben Sie erfahren?«, fragte Van Helsing Carl, als sie die Treppe im Turm hochstürmten und ein Gemach betraten, das aussah wie eine Bibliothekarsstube. Überall waren Reliquien, Artefakte und Bücher in ordentlichen Stößen aufgestapelt.
    »Dieser Graf Dracula war eigentlich der Sohn von Valerious dem Älteren«, sagte Carl und sah Anna an. »Der Sohn eines Ihrer Vorfahren!«
    Die Prinzessin zuckte nur mit den Schultern. »Das weiß doch jeder. Und weiter?«
    »Oh, äh, ... also, es fing alles im Jahre 1462 an, als Dracula getötet wurde«, erklärte Carl.
    »Stand irgendwo, wer ihn getötet hat?«, fragte Van Helsing. Dracula hatte gesagt, er habe Van Helsing früher gekannt. Das war doch nicht möglich ... oder doch? Hatte Van Helsing irgendetwas mit dem Tod des Grafen zu tun? War er dabei gewesen? Plötzlich schien es, als könne Carl diese Fragen beantworten.
    »Nein, es gab nur einen vagen Hinweis auf die >linke Hand Gottes<.«
    Der Geistliche schlug eine kunstvoll verzierte lateinische Schrift auf. »Jedenfalls hat Dracula, wie hier steht, einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, als er starb.«
    »Und er bekam ein neues Leben«, vermutete Van Helsing.
    »Aber dieses Leben konnte er nur auf eine Art erhalten – indem er das Blut anderer trank«, fügte Anna hinzu.
    Carl war verärgert über diese Unterbrechungen. »Soll ich jetzt die Geschichte erzählen oder nicht?«
    »Entschuldigung«, sagten Van Helsing und Anna gleichzeitig.
    »Ihr Vorfahre ging, nachdem er diese böse Kreatur gezeugt hatte, nach Rom, um Gott um Vergebung zu bitten, und dort wurde eine Übereinkunft getroffen«, fuhr Carl fort. »Valerious der Ältere sollte Dracula töten, und dafür sollte seine ganze Familie ewige Erlösung finden, die ganze Erblinie bis zu Ihnen«, sagte er und sah Anna an.
    Die Prinzessin nickte. »Aber das brachte er nicht übers Herz. So böse Dracula auch war, mein Vorfahre konnte den eigenen Sohn nicht töten.«
    Carl zeigte den beiden einige Gravuren auf den Artefakten, die er zusammengetragen hatte. »Also hat er Dracula in eine eisige Festung verbannt. Er schickte ihn durch ein Tor, durch das es keine Wiederkehr gab, wie es heißt.«
    »Und dann hat der Teufel ihm Flügel gegeben«, sagte Anna, der es plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel.
    »Ja.«
    »Also gut, wo ist dann dieses Tor?«, fragte

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