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Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Titel: Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudy Namtel
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Abend im eigenen Haus! Was für ein Gefühl! Seine provisorische Bettstatt hatte er auf dem Sofa eingerichtet. Solange Nicole nicht auch hier war, störte es ihn nicht, dass das Bett noch in Birmingham stand. Er entkleidete sich und schlüpfte unter die flauschige Decke. Seine Hand fuhr noch einmal durch sein tiefschwarzes Haar, rieb seinen dunklen Drei-Tage-Bart. Bei sanftem Feuerschein wanderten seine Blicke noch einmal in dem Raum mit dem offen-liegenden Bruchstein-Mauerwerk auf und ab. Flackernde Schatten tanzten auf den Wänden. Die Unregelmäßigkeit der Steine verstärkten die zittrigen Bewegungen. Ein Spiel der Lichter und Schatten in einem geschichtsträchtigen Haus, das nun ihm und seiner Frau gehörte. Gemütlichkeit pur! John war glücklich – unendlich glücklich.
    Als ihm die Augen zufielen, schalteten seine Gedanken langsam ab. Er hörte nur noch das Kniste rn im Kamin. Leiser und leiser. – Und ein Schnarchen. Keine Frage! John hörte ein Schnarchen. Und es war nicht seines. Ganz sicher nicht. So wach war er nun doch noch. Aber er war auch müde, todmüde. Und das Haus war leer, da war er sich auch sicher. Das Schnarchen war nicht mehr zu hören. Genauso sicher. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Was spielten ihm seine Ohren nur für Streiche?
    John drehte sich um . Die Müdigkeit gewann die Oberhand, und er fiel in seinen tiefen Schlaf.
    *
    Die wesentlichen Lebensadern waren installiert. Der TV-Anschluss funktionierte und das Telefon und sein PC hatten nun Verbindung zur Außenwelt. Das hatte heute Morgen mit den Monteuren perfekt geklappt.
    Leben  – du kannst eintreten!
    Zur Feier des Tages gönnte John sich ein Abendessen im nahegelegenen Royal Oak Inn. Er lernte Paddy, den Wirt, kennen. Und einzelne ortsansässige Gäste wie Malcolm, Herbert und George, den aber alle nur Fuzzy nannten, wahrscheinlich, weil seine Haare so wild und zerzaust auf seinem Kopf tobten, als hätte sie seit Jahren kein Kamm mehr berührt.
    Ein jeder beglückwünschte John zu seinem Kauf. Und der Neuzugezogene konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das keine so dahingesagten Glückwünsche waren, wie man sie bei jeder Gelegenheit höflicherweise von sich gibt, sondern dass die Männer ihm tatsächlich Glück wünschten, als könnte er es gebrauchen.
    „Stimmt mit dem Haus etwas nicht?“
    „Doch, doch. Alles okay.“
    „Aber …?“
    „Och  … nichts.“
    „Ihr habt doch was  … Aber ich habe es genauestens begutachtet. Das ist tipp-topp in Schuss. Ihr könnt ja gern mitkommen und euch überzeugen.“
    „Gerne.  … Irgendwann mal. Wenn es hell ist.“
    „Hell ist? Ihr  … Ihr glaubt an Geister?“
    „ Mmhh … nöö. Also …“
    Die anderen drucksten herum.
    „Wir … also Geister bestimmt nicht. Ehrlich. Wir haben noch nie von einem Geist gehört.“
    „Aber  …?“
    „Wir möchten einfach nachts nicht dort sein.“
    „Ihr habt sie doch nicht alle …“ John kratzte seine Bartstoppeln.
    „Kann ja sein. Du hast doch die Nacht schon dort verbracht. Und? Wie war’s?“
    „Ganz normal, ihr Memmen. – Keiner möchte mitkommen?“
    Alle drei schüttelten den Kopf und winkten ab.
    „Na dann!“ John lachte. „Hier Paddy, Rest für dich. – Bis morgen, Jungs.“
    Er hob noch kurz seine Hand zum Abschiedsgruß und ging.
     
    Mit etwas anderen Augen betrachtete er jetzt das Cottage, als er durch das Gartentor schritt. Trotz des traumhaften Anblicks, den das Haus mit seinen beiden Romantik versprechenden Kamin- Endrohren in dem hellen Mondlicht bot, war seine Freude gedrückt. Die Worte der anderen hatten doch Wirkung hinterlassen.
    Als er in den Wohnraum trat, schreckte ihn das Knarren der Bretter im Holzboden auf. Doch es waren seine eigenen Schritte, die Szenerie war nicht anders als am Abend zuvor auch. Nur seine Wahrnehmung schien sich geändert zu haben. Er betrachtete und untersuchte die Planken genauer. Nein. Da war alles in Ordnung. Zwar fiel das Niveau ganz leicht zum Kamin hin ab, aber das hatte er schon vorher gewusst. Die Verlegung der Bretter war ansonsten einwandfrei.
    Er setzte sich in den einzigen Sessel, den er schon hertransportiert hatte, vor den Kamin, in dem er das Holz aber jetzt nicht mehr anzünden wollte, da er doch gleich zum Schlafen unter seine Decke kriechen wollte. Bei einem Glas Whisky blätterte er zum Abschluss  noch ein wenig in der Tageszeitung.
    Ein Geräusch ließ ihn herumfahren. Auf dem kleinen Tisch neben dem Sofa stand sein

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