Vanilla High (German Edition)
Center die Apparate wieder entstehen würden. Es würde vermutlich dabei kein Jahr vergehen. Dann aber würde das Life Center hermetisch abgesichert und niemand könnte mit einer präparierten Klopapierrolle in das Life Center eindringen.“ - „Für dieses Symbol gehen wir ein großes Risiko ein. Nicht nur ich, sondern auch du. Natürlich wird der Verdacht auf mich fallen. Und damit auch auf dich. Weil sie wissen werden, dass wir uns getroffen haben. Das ist ziemlich sicher. Wenn sie meine Mails bisher nicht kontrolliert haben, dann werden sie es tun. Sie werden sich denken, dass dieser Anschlag vorbereitet wurde. „Ich aber hatte nur mit dir Kontakt und mit Fanny.“ - „Wer ist Fanny?“ - „Fanny Michelin, Industriellengattin. Sie lebt in Montreal. Uns verbindet etwas Ähnliches wie das zwischen dir und mir. Es liegt noch ein paar Jahre länger zurück als mit dir, auch eine kurze Liebe auf Reunion. Sie war damals auch nicht verheiratet.“ Elisabeth drückt meine Hand ganz fest. „Hast du mit ihr geschlafen?“ - „Ja, ich habe ein paar Mal mit ihr geschlafen. Aber mit dir war es mindestens genauso intensiv. Auch wenn wir nicht miteinander geschlafen haben. Man kann das nicht gegeneinander abwägen.“ - „Hat sie Ähnlichkeiten mit mir?“ - „Nein, überhaupt nicht!“ - „Du verliebst dich also nicht immer in denselben Typ Frau“ - „Nein!“ - „Und wer war die größte Liebe in deinem Leben?“ - „Du vielleicht.“ Das Thema hat schnell von Bomben und Attentaten zu Persönlichem gefunden. Zu dem, was eigentlich zählt.
Wir erreichen einen Gebirgsbach und setzen uns auf die großen warmen Steine. Ringsherum scheint kein weiterer Mensch zu sein. Wir sind ungestört. Sie streichelt wieder meine Oberschenkel. „Es ist so schön mit dir Arul.“ Sie berührt mich und ich wünsche mir, dass ich in eine magische Welt eingetreten bin, eine Welt fernab der Wirklichen, eine Parallelwelt, in der die Vereinigten Staaten von Amerika nicht existieren, jedenfalls nicht in dieser Form, in denen es keine Tabok gibt und keinen Mann von Elisabeth, eine Welt gemacht für die Liebesgefühle zwischen mir und ihr. Ich streichle ihr blondes Haar und schaue dem Lauf des Wassers zu, das auch hier bergab läuft, so wie es sein sollte. Ich hoffe, dass sie mich küsst. Hier werden Wünsche wahr. Sie legt den Arm um mich und küsst zärtlich meine Wange, scheint hier von nichts gehindert zu werden. Ich wende meinen Kopf zu ihr, ich suche ihre Augen, die auch in dieser Märchenwelt etwas traurig erscheinen, aber auch sehr liebevoll. Ihre Lippen, ihr kleiner Mund suchen meinen. Ich kann die Bombe in ihrem Rucksack vergessen, die nicht zu dieser Parallelwelt gehört. Unsere Lippen erforschen sich langsam. Es sind viele kleine Küsse, die sie mir gibt. Ich rieche sie, bilde mir ein, dass der Duft sie ist, ihr Wesen, ihre Seele. Ihre Lippen wagen es länger an den meinen zu sein und ihre Zungenspitze bewegt sich langsam zwischen den meinen. Wir lösen uns, um das Spiel zu wiederholen. Ich heiße sie willkommen, unsere Zungenspitzen treffen sich, schaffen ein kleines Paradies. Schließlich wollen sich unsere Zungen vereinen. Ich streichle ihre Hüften. „Ich hab dich sehr lieb, Arul“ - „Ich dich auch“, antworte ich automatisch. „Du bist ein Schatz, den ich in meinem Inneren verborgen halte.“ Ich weiß nicht, was sie an mir findet, aber solche Fragen stellt man nicht in einer Märchenwelt. „Sollen wir uns hinter die Bäume zurückziehen?“ Die Intention meiner Frage ist offensichtlich. „Arul, ich habe eine Sehnsucht danach, mit dir zu schlafen. Aber ich kann nicht. Ich darf nicht.“ Ich verstehe. Sie liebt ihren Mann und will keine Ehebrecherin sein, die sie fast schon ist. Sie ist strenggläubige Christin, sie achtet das Sakrament der Ehe. Ich wünsche mir einen Moment, dass die Religion in dieser Parallelwelt nichts zu suchen habe. Eine Welt der Unschuld und der reinen Gefühle, eine Welt für uns, eine Welt, die uns nicht trennt, eine Welt, die uns behütet. Sie weint. Ich versuche, sie mit meinen Küssen zu trösten. Sie muss offensichtlich in die reale Welt zurück. „Du hast recht. Der Anschlag ist auch ein Risiko für mich und meine Familie. Man wird vermutlich meine Person gründlich checken. Sie werden vermuten, dass wir auch wegen anderem als zum Ficken hier hingefahren sind.“ - „Ja, das stimmt ja auch“, sage ich und hoffe, dass in meiner Stimme kein Unterton von Bitternis liegt.
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