Variationen zu Emily
hattest du auch ein wenig Angst, oder ... dass ich dich dann an einem dunklen Abend absteche ... als Revanche ... ich habe dir ein Angebot gemacht, das du nicht ausschlagen konntest ... hast ja auch eine Menge Spaß gehabt ... und ein bisschen Geld dazu ... bis heute abend warst du damit durchaus zufrieden ... aber jetzt hast du mich am Hals ... Marco! ... Marco, kein Wort zu irgend jemandem, ist das klar ... er grunzt nur ... wenn er mich nicht halten würde, läge ich hier in den Büschen ... und würde wahrscheinlich verbluten ... doch ein guter Kerl ... Freunde sind das wichtigste ... ich werde ihm etwas schenken ... Andrea ... nein, das nicht ... dazu ist er nicht gut genug ... ich besorge ihm ein anderes Mädchen ... wenn ich mich wieder besser fühle ... ich schwatze Fabio eine von seinen ab ... für einen Gefallen ... sind ja Ansehnliche dabei ... Professionelle ... die wissen, was sie zu tun haben ... kennen die Kniffe, um einen Kerl wild zu machen ... und vertragen auch mal einen Puff ... da ist das Haus ... jetzt um Himmels willen keine Begegnung ... ich würde einfach zusammensinken ... kein gutes Bild ... ob ich sterben muss ... so viel Blut verloren ... nein, Enzo ist aus Eisen ... das sollen sie von mir sagen ... gut, dass keiner dieser Spaßvögel den Aufzug lahmgelegt hat ... wie im letzten Monat ... fuhr zwei Wochen lang nicht ... Mama ging wegen der vielen Treppen gar nicht mehr raus ... und bei uns stank es nach ihrer Krankheit, nach ihrem verpissten Mann ... Gott, wie ich das hasse ... ich muss bald hier raus ... der Aufzug schlingert wie ein Schiff bei Seegang ... war allerdings noch nie auf einem Schiff ... mir wird übel ... pfui Teufel ... bittere Galle, die mir immer wieder hochkommt ... ah, wir sind da ... die Tür gleitet auf ... jetzt muss er mich schon fast tragen ... ein paar Meter noch .. . Andrea öffnet ... ihr Gesicht wird blass ... verzieht sich vor Sorge ... oder ist es Verachtung ... Marco lässt mich los und verschwindet einfach ... ich falle vornüber ... und Andrea fängt mich nicht auf ... tut gar nicht weh ... dieser dünne Teppich mit den ineinander verflochtenen Plastikfäden ... riecht etwas muffig ... aber ich bleibe hier ... liegen will ich ... nicht mehr bewegen ... endlich am Ziel ... Schritte um mich her ... wer geht hier herum ... es ist wie früher ... als ich klein war ... wenn ich zu viel Lärm machte, gab es Hiebe ... und danach ließ man mich liegen ... man ließ mich in Ruhe ... und es kam mir vor, als hätte ich diese Ruhe teuer bezahlt ... also musste ich sie nutzen ... es war meine Ruhe ... in ihr war ich sicher ... niemand, der sich um mich kümmerte ... bis irgendwann Andrea kam ... und ich freute mich ... dass sich jemand für mich interessierte ... aber tat so, als wäre ich stinkwütend, gestört zu werden ... in meiner Ruhe ... in der ich einfach so dalag ... das nachlassende Brennen der Striemen auf dem Rücken genoss ... weil das meine Art war, zu bezahlen ... in diesen Momenten liebte ich meine Schwester ... und ließ sie dafür büßen ... komisch, dass ich nie mit ihr ... wir schliefen schließlich in einem Zimmer ... ist mir noch nie gekommen, der Gedanke ... dabei ist sie wirklich schön ... und riecht gut ... wie wohl ihre Titten heute sind ... habe ich seit den gemeinsamen Bädern als Heranwachsende nicht mehr zu sehen bekommen ... au! warum drehen sie mich um ... scheiße, was ist das ... das brennt wie die Hölle ... ich kann gar nichts mehr erkennen ... nur noch Licht ... irgendetwas Bitteres fließt mir in den Mund ... ekelhaft ... ich muss schon wieder kotzen ... macht das Licht aus, verdammt ... ich will doch sonst nichts ... keiner soll mich so sehen ... puh, das schmerzt ... ein ganzes Kopfkissen aus Mull packen sie mir auf die Wunde ... Worte fliegen hin und her ... verstehe keine Silbe ... jetzt versuchen sie mich hochzuheben ... Mama hustet wie Donner ... es hallt wie in einer Kirche ... da war ich auch schon lange nicht mehr ... der Priester mochte mich nicht ... war immer so kurz angebunden ... hatte mich schon aufgegeben ... ihr werdet mich alle noch kennenlernen ... ich schwebe ... ich gleite durch den Flur in mein Zimmer ... das ist schön ... da ist Al Pacino ... da Belmondo, da Brando ... uff, ist das kalt hier ... und ich schwitze immer noch ... das rinnt unter meinen Armen herab ... warum wärmt mich keiner ... immerhin, Andrea ... sie ist da, neben mir ... fühlt mir den Puls mit ihrer warmen Hand ... sehen kann ich
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