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Vater Mond und seine Kinder (German Edition)

Vater Mond und seine Kinder (German Edition)

Titel: Vater Mond und seine Kinder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Sassen
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uns zu bedanken. Ich habe lange hin und her überlegt, und mir ist nichts anderes eingefallen, als ein großes Sommerfest in der kommenden Vollmondnacht zu veranstalten. Was haltet ihr davon? Oder, falls ihr eine andere Idee habt, nur heraus mit der Sprache.“ Adina blickte fragend in die Runde, niemand widersprach. „Wir finden die Idee hervorragend“ ertönte es nach wenigen Augenblicken einstimmig.
    „Wie ihr euch vorstellen könnt, haben wir viel Arbeit vor uns und ich hoffe, dass jede von euch mithelfen wird. Das Fest muss ein ganz besonderes sein.“ „Selbstverständlich, wir werden jederzeit zur Stelle sein und helfen, wo wir gebraucht werden“, riefen sie von allen Seiten. „Dann“, lachte Adina, „lasst uns mit den Vorbereitungen beginnen.“
    Eilig verließen die Elfen den Salon und konnten ihre Freude kaum verbergen. Ihre Stimmen schallten durchs ganze Haus. „Was ziehen wir nur an“? tönte es aus ihrem Mund. Kritisch durchforsteten sie ihre Garderobe, nichts Passendes dabei. „Wir brauchen etwas Elegantes.“ Fieberhaft durchstöberten sie ihren Kleiderschrank. „Ich hab nichts“ stöhnten sie „und was nun?“ „Ich weiß was“ ließ sich ein Elfchen hören, „wir ziehen die Schneiderelfen zu Rate.“ Im Sauseschritt eilten sie die Stufen, immer zwei auf einmal, hinunter ins Schneideratelier. Zuerst durchsuchten sie das Ankleidezimmer und anschließend, ohne anzuklopfen, stürmten sie in die Werkstatt. Ihre Äuglein schweiften über Regale, in denen geflochtene Blütenkränze und Diademe aus Brillianten lagen. Rote, silbergraue, strahlend grüne und purpurne Gewänder und Festtagsroben füllten die Kleiderständer. Manche hatten verschnörkelte Muster und andere waren über und über mit Blumen bestickt. „So eine Vielzahl“ stöhnten sie. „Wer soll sich da entscheiden können?“ Niedergeschlagen standen sie davor. „Kann ich euch helfen“? kam ein Stimmchen aus dem Hintergrund. „Gern“, nickten die Elfen und ließen sich von dem Schneiderelfchen beraten. Mehrere Stunden vergingen mit Anproben, Ausziehen und nochmals Anproben. Als die Nacht hereinbrach, waren alle ihre Wünsche erfüllt. Glücklich lächelnd entschwebten sie dem Schneidersalon.
    Königin Adina plagten andere Sorgen. Das Fest sollte ein unvergessliches werden. Tausend Ideen schwebten ihr durch den Kopf, aber keine fand ihre Zustimmung. Etwas ganz Neues, etwas Einzigartiges möchte sie ihren Gästen bieten. „Vielleicht ein Musikstück mit Tanzeinlagen, das könnte mir gefallen“ murmelte sie. Schließlich sind Zwergenkönig Laurin und Elfenkönig Albion meine Ehrengäste. Außerdem darf ich nicht vergessen, Andolf, den König der Zauberelfen, einzuladen. Für König Orkus muss ich mir etwas Besonderes einfallen lassen.
    Adinas Hobby war, neue Musikstücke zu komponieren. Ein Musical mit Gesang und Tanz, das könnte mir gefallen. In Gedanken versunken saß sie vor ihrem Fenster, ein unbeschriebenes Notenblatt vor sich. Ihr kam keine Idee. Sie neigte lauschend den Kopf. Hatte der Wind etwas zu berichten, hatten die Bäume Geheimnisse, oder brachten die vorüber ziehenden Wolken Neuigkeiten mit?“ Jedoch alle hatten keine Nachricht für sie. Niedergeschlagen ging sie zu Bett und dachte an morgen. Die Zeit drängte ein klein wenig, bald war Vollmond.

Adinas Traum  
    Unruhig wälzte sie sich von einer Seite auf die andere. Es war weit nach Mitternacht, als sie endlich Schlaf fand. Sie träumte von hellem Sonnenschein und sah sich am Ufer eines Sees sitzen. Ein leichter, warmer Wind kam vom Wasser herüber, kleine Wellen tanzten auf und ab, kräuselten die Oberfläche und umspülten ihre Füße. Viele kleine, zarte Wesen glitten sanft über die Wasseroberfläche. Es waren Wasserelfen. Ihre durchsichtigen Flügel glitzerten in allen Farben des Regenbogens. Sie riefen ihr ein fröhliches „Guten Morgen“ zu und waren schon wieder verschwunden. Sie ließ sich in den warmen Sand fallen, schaute hinauf in den Himmel und sah, wie kleine Schäfchenwolken mit den Windböen tanzten und versuchten, sich gegenseitig zu fangen. Sie wiegte sich mit den Wölkchen im Takt. Rasch senkte sich die Dämmerung über den Wald und den See herab. Bis auf das leise Plätschern der Wellen hörte sie kein Geräusch. In der Ferne blinkten Lichter auf, die zu einer kleinen Koralleninsel gehörten, die aus dem See auftauchte. Heitere Stimmen und liebliche Gesänge schallten übers Wasser zu ihr herüber. Wassernixen und Wasserelfen

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