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Vater Unser in der Hölle: Durch Missbrauch in einer satanistischen Sekte zerbrach Angelas Seele (German Edition)

Vater Unser in der Hölle: Durch Missbrauch in einer satanistischen Sekte zerbrach Angelas Seele (German Edition)

Titel: Vater Unser in der Hölle: Durch Missbrauch in einer satanistischen Sekte zerbrach Angelas Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulla Fröhling
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Tür ist wieder abgeschlossen.
    Nach einer Weile wird der Schlüssel im Schloss gedreht, die Tür öffnet sich.
    »Na, komm«, sagt der Mann mit dem schicken Anzug, der sie abholt, und seine Stimme ist eine Spur freundlicher. Er bringt sie in ein neues Zimmer. Als er diese Tür öffnet, sieht Mona, wer dort auf dem Bett sitzt: der unglaublich fette Mann, der sich vorhin mit ihrem Vater unterhalten hat. Seine Beinwülste stehen weit auseinander, der Bauch darüber reicht bis aufs Bett. Er lächelt. Dabei zieht sich sein Mund so in die Breite, dass die kleinen Augen in den speckigen Wangen fast verschwinden.
    Ihr Entsetzen lässt Mona augenblicklich verschwinden.
    An ihrer Stelle taucht Romy auf.
    Wieder steht Mona vor der Tür. Sie allerdings meint, sie stünde hier immer noch. An der Hand des Mannes mit dem schicken Anzug. Doch inzwischen ist eine halbe Stunde vergangen. Aber das weiß Mona nicht, denn diese halbe Stunde ging zu Romys Lasten. Mona erinnert sich nur an den kleinen alten Mann, aus dessen Zimmer sie, wie sie meint, geradewegs gekommen ist. Und von dort aus geht es direkt in das neue Zimmer, das mit den zwei Männern.
    Zwei Männer.
    Und zwei kleine Mädchen sind auch schon da, eine so alt wie Mona, die andere jünger.
    »Mami!«, schreit die kleinere los, sobald sich die Tür öffnet. Mona erkennt die Stimme. Die hat sie vorhin auf dem Flur schon gehört. Das Mädchen hat rote, verheulte Augen, ihre Nase läuft, und sie trägt ähnliche Sachen wie Mona. In Schwarz. Mit offenen Stellen.
    »Hast du meine Mami gesehen?«, fragt die Kleine mit den verheulten Augen Mona, die sie kaum verstehen kann, weil das Mädchen so heiser ist.
    »Sei still«, sagt der größere der Männer, der mit den schwarzen lockigen Haaren und den Pickeln im Gesicht.
    »Sei still und pass gut auf. Mona zeigt euch Gänsen jetzt genau, wie man das macht.«
    Er beginnt, Mona zu loben, die würde alles genauso machen, wie man es ihr sagt, und das wäre ganz toll. Die anderen sollten sich ein Beispiel an ihr nehmen.
    »Nehmt euch ein Beispiel an Mona«, sagt nun auch der andere, der bisher schweigend auf dem Bett gesessen hat. Er klingt freundlicher als der Erste, richtig nett eigentlich. Die drei Mädchen schauen zu ihm hin. Vielleicht hilft er ihnen ja?
    »Los, nun komm endlich her, Mona«, schimpft der Schwarzhaarige wieder los, »und zeig diesen blöden Puten mal, wie man das macht.«
    »Nun sei doch nicht so grob«, mahnt ihn sein blonder Freund, »sie wollen das bestimmt lernen. Das sind doch liebe, nette Mädchen, das sieht man doch genau. Monalein, komm bitte mal her zu mir.«
    Mona kommt hin. Lieber zu ihm als zu dem anderen. Sie hat keine Ahnung, weshalb sich die Mädchen ein Beispiel an ihr nehmen sollen. Und sie weiß überhaupt nicht, was sie nun machen soll.
    »Komm schon«, sagt da wieder der andere. »Na, komm schon, du kleine Nutte, das wird dir Spaß machen!«
    Spaß machen.
    Spaß machen. Worte, die in sie hineinfallen. Tief hinein. Irgendwo auftreffen. Ein Echo erwecken. Ein Echo im Verstand.Wie Wellen, die ein Stein im Wasser wirft. Wellen, die Romy erreichen. Spaß machen. Spaß machen. Spaß machen. Spaß machen.
    Das hört Romy dort in der Tiefe: Spaß machen.
    Schon ist sie da.
    Dafür ist sie da.
    Zwanzig Minuten lang.
    Mona spürt nicht, dass sie selbst verschwunden ist. Zwanzig Minuten lang. Sie spürt auch nicht, dass sie wieder auftaucht.

    Glücklich ist, wer vergisst.
    Auch ihr Vergessen hat Mona vergessen.
    Für sie ist die Situation gradlinig weitergegangen: Die beiden Mädchen weinen. Sie jammern nach ihrer Mama. Sie wollen nicht tun, was die Männer von ihnen verlangen. Da holt einer der Männer einen Stock. Mona soll die Mädchen schlagen. Sie will nicht. Einer der Männer drückt ihr einen Stock in die Hand, der andere hält das kleine Mädchen fest.
    Ganz fest. Er hält sie so, dass Mona genau auf die richtige Stelle trifft. Was er für die richtige Stelle hält. Es ist der blonde Mann, der eben noch so freundlich war. Mona versucht, nur ganz leicht zu schlagen. Das merkt der Mann, er wird wütend, der Blonde, er ist wütend, packt Mona und verprügelt sie. Jetzt schlägt sie richtig zu.
    Zimmerwechsel.
    Der nächste Mann hat ein ausgeprägtes Hygienebewusstsein. Zuerst bringt er der achtjährigen Mona bei, wie man ein männliches Geschlechtsteil waschen muss, dann, wie man es oral befriedigt.
    An den folgenden, den fünften Mann in dieser Nacht, kann sie sich kaum noch erinnern, nur dass es

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