Vater Unser in der Hölle: Durch Missbrauch in einer satanistischen Sekte zerbrach Angelas Seele (German Edition)
schnell ging und ihr Körper wieder so eigenartig reagierte.
Als auch dieser Mann fertig ist, holt man sie wieder aus dem Zimmer. Noch immer trägt sie diese schrecklichen Sachen, dieinzwischen überhaupt nicht mehr frisch sind. Sie friert. Sie schämt sich zutiefst.
Als sie den Flur entlanggehen, dröhnt wieder Musik aus der Bar herüber. »Sugar Baby Love« jubeln, bombastisch orchestriert, die Rubettes. In der Ferne meint sie, die Stimme ihres Vaters zu hören. Er lacht.
Nun soll es eine Belohnung für Mona geben.
»Wir haben eine Belohnung für dich«, sagt der Mann im schicken Anzug. Weil sie so ganz besonders gut ist. Sie weiß nicht wieso. Aber sie hat einen sehnsüchtigen Wunsch. Vielleicht erfüllen sie ihr den ja. Es ist ihr einziger Wunsch.
Darf sie sich endlich wieder anziehen? Nein.
Stattdessen bringt man sie in den Keller, und dort sieht sie Seltsames. Ketten, Stöcke und eigenartige Geräte hängen an der Wand. Und zwei Männer sitzen in einem Käfig. Sie sind ganz nackt. Der eine wird gefesselt, und Mona soll ihn hauen. Mit einem Stock. Auf dieses Ding, um das es hier die ganze Zeit geht. Der Mann schreit vor Schmerz. Aber er schreit auch, dass sie weitermachen soll.
Das hört Thomas.
Endlich kann Mona gehen.
Thomas ist da und schlägt auf dieses Ding ein, das er aus tiefster Seele hasst. Dieses Ding, vor dem er knien und es anbeten musste. Er schlägt mit Gewalt und Leidenschaft. Dieses Ding, das die anderen Männer haben und er nicht.
Denn das ist Thomasʼ Schuld, dass er dieses Teil nicht hat. Das hat ihm seine Mutter gesagt.
Thomas ist ein Junge und zwölf Jahre alt.
Seit seinem fünften Geburtstag hat ihm seine Mutter erklärt, dass er selber schuld ist. Immer wieder. Bis er es glauben musste. Zu Hause hat sie das gemacht, wenn sie allein war mit ihm und dem Bruder. Wenn der Vater fort war. Dann ist sie gekommen, um ihm alles ganz genau zu erklären.
Und Thomas weiß, dass es immer ganz schrecklich wird, wenn sie anfängt, ihm das zu erklären. Es wird weh tun, und es wird demütigend sein, er wird weinen, aber er wird nicht weinen dürfen. Dann ruft die Mutter ihn ins Zimmer des Bruders, Hans, und der muss mit zuhören, wie die Mutter Thomas erklärt, was für ein wundervolles Teil ein Penis sei. Ein würdiges Teil.
Der Bruder hört das gern.
»Das kann man schon allein daran erkennen, dass der Penis draußen am Mann sitzt«, sagt die Mutter, »stolz und erhaben sieht das aus. Ein edler Anblick.«
Und dann muss der Bruder sich ausziehen und ihnen seinen Penis vorzeigen. Hans ist stolz, dass er so ein tolles Teil hat. Und die Mutter fasst es an, streichelt daran herum, bis es groß und dick wird.
»Siehst du, wie edel das aussieht«, sagt sie dann zu Thomas, »es hat einen eigenen stolzen Willen. Wie ein richtiger Mann. Nicht wie dein Waschlappen von Vater.«
»Ja«, muss Thomas immer sagen, »ja, ich bewundere es.« Dann muss Thomas sich hinknien und es küssen.
Das gefällt dem Bruder.
»Das Geschlechtsteil der Frau dagegen«, fährt die Mutter fort in ihrer Lektion, »ist eklig. Man muss sich dafür schämen. Es ist ein niederes Organ, das sieht man schon allein daran, dass die Frau es in ihrem Inneren verstecken muss, damit niemand es zu sehen braucht.«
Nach diesen Worten muss Thomas sich ausziehen, und der Bruder kann sich dann genau angucken, wie das da unten bei Thomas aussieht.
»Aber …«, sagt die Mutter dann zu ihrer Tochter, holt tief Luft und macht eine Pause. Thomas weiß längst, wie es weitergeht, seine einzige Hoffnung ist, dass es schnell vorübergeht. Doch die Mutter verweilt gern länger bei den einzelnen Phasen ihrer Vorführung. Auch das weiß Thomas.
»… aber du bist ja selber schuld, dass du kein Glied hast. Du hast dich einfach nicht genügend angestrengt. Du bist ein Versager. Jeder Mensch will ein Mann werden. Der Mann ist die Krone der Schöpfung.«
Hans strahlt.
»Sieh nur, wie schön das ist!«
»Ja«, sagt Thomas.
Und wieder fummelt die Mutter am Glied des Bruders herum.
Dann kommt die nächste Lektion: »Du musst dich nur mehr anstrengen«, sagt die Mutter. »Dann kann auch aus dir noch ein Penis herauswachsen. Und dabei wollen wir dir jetzt helfen.«
In einer Mischung aus psychotischem Wahn und abgrundtiefem Frauenhass versuchte Angelas Mutter dann, aus der Scheide ihrer Tochter einen Penis herauszuziehen. Mit einer Zange. Einer gewöhnlichen Kombizange. Sie kniff die Tochter in die Scheidenwand und zog. Sie riss nicht. Dann wäre
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