Vater Unser in der Hölle: Durch Missbrauch in einer satanistischen Sekte zerbrach Angelas Seele (German Edition)
Worten, »wirst du zur Dienerin Satans geweiht. Das ist die größte Ehre, die dir zuteil werden kann. Du wirst dich ihrer würdig erweisen. Du wirst immer eine treue Dienerin Satans sein, und du wirst immer ihm zu Ehren leben, und du wirst immer schweigen über das, was du hier erlebst. Dein Pate wird dein Onkel sein. Du wirst immer Kontakt zu ihm halten, und du wirst alles tun, was er dir sagt.« Der Teil von Angela, der Endora ist, starrt in die Kerzenflamme und lässt die Worte tief in sich eindringen. So tief. Mehr und mehr versinkt sie in Trance.
Alle knien nieder und kreuzen die Arme vor der Brust. Satz für Satz, ruhig, dunkel, pastoral spricht der Mann ihnen das Treuegelübde vor, und sie wiederholen jeden einzelnen Satz. Neben jedem Kind sind zwei Erwachsene, und sie achten genau darauf, dass das Kind laut und deutlich mitspricht.
»Hiermit schwöre ich bei meinem Leben und dem Leben all der Menschen, die ich liebe und ehre …«
Die Stein- und Felswände werfen die Worte der Gruppe in eigenartigem Ton und Rhythmus zurück:
»Hiermit schwöre ich, bei meinem Leben und dem Leben all der Menschen, die ich liebe und ehre …«
Der Hohepriester fährt fort: »… dass ich niemals den Gedanken habe, die Gruppe zu verlassen.«
Plötzlich spürt Endora die Kälte wieder, den harten Steinboden, der sich in ihre Knie bohrt, und das Ding in ihrer Scheide. Sie will schreien. Sie schreit nicht.
Ihr Blick wandert zu den anderen, den Erwachsenen, die dort knien, die sie nicht erkennen kann unter ihren Kapuzen. Nur dieSchuhe, wie sie hochstehen, die Sohlen. Der da hat bald ein Loch in der Sohle.
Wie Papa, denkt Stefanie, die für den Bruchteil einer Sekunde auftaucht, ohne zu sehen, was um sie her geschieht.
»Mit diesen Schuhen gehst du mir nicht aus dem Haus«, hatte die Mutter geschimpft, und der Vater hatte gelacht. »Du, als Direktor!« War das heute gewesen oder vor Ewigkeiten?
»… niemals den Gedanken habe, die Gruppe zu verlassen. Sie ist mein Zuhause«, sagt der Hohepriester, »und wird es Zeit meines Lebens auch bleiben. Ich werde ihr immer treu sein und nur das tun, was dem Führer der Gruppe zu Ehren ist. Ich werde stets treu meine Pflichten erfüllen, die Geheimnisse wahren und keinen Menschen verraten. Ich weiß, dass beim geringsten Verstoß Satan selber mich bestrafen wird. Er weiß alles, was ich tue und denke, und er wird sich grausam durch die Hand seiner Jünger an mir rächen, wenn ich ihm untreu werde.«
Dann ergreift er Angela, entfernt den Gummistock aus ihrer Scheide, legt das Mädchen auf den Altar und vergewaltigt sie. Als Nächster tritt ihr Pate an den Altar, ihm folgt der Rest des Siebenerrates. Es sei eine Ehre für sie, erklären sie Endora, Satan auf diese Weise zu dienen.
Es tut sehr weh.
»Schmerz und Leid«, erklärten sie ihr wieder, »werden deinen Kopf frei machen.«
Sie blutet stark.
»Dann hat es Satan gefallen«, sagen sie ihr.
Eines Tages wird es Satan so sehr gefallen, dass Endora die Schmerzen nicht mehr allein ertragen kann. Während ihre Scheide so tief einreißt, dass sie genäht werden muss, spaltet sich Endora auf, und Dora kommt ihr zu Hilfe. Bei allen weiterenschwarzen Messen und sonstigen Veranstaltungen der Sekte werden die beiden sich abwechseln, wenn es darum geht, Folter, Demütigung und Schmerzen zu ertragen. Sie ergänzen sich, helfen und trösten einander.
Als das passiert, wird man sie gleich dort auf dem Tisch nähen, ohne Betäubung. Ein Arzt wird dabei sein, derselbe, der immer dabei ist, und außerdem ein paar Männer zum Festhalten.
Das genügt.
Auch beim ersten Mal schon läuft Endora das Blut die Beine hinunter. Das sei ehrenhaft, sagt man ihr, es bedeute, dass sie ein gutes Mädchen sei und Satan viel Gefallen an ihr habe. Je mehr Blut, desto zufriedener sei Satan mit seiner Dienerin. Eine Frau, die nach dem Verkehr nicht blute, habe gesündigt und müsse bestraft werden.
Über die Art der Strafen entscheidet dann jeweils der Siebenerrat. In Satans Namen. Einer von ihnen hat stets eine Kamera dabei und filmt. Er filmt so, dass die Kinder ganz genau zu erkennen sind. Nur die Kinder.
Nun wird ein Kelch mit einer Mischung aus Blut, Sperma, Urin, Kot herumgereicht. Er enthält auch Drogen, möglicherweise Meskalin oder LSD.
»Manchmal«, erzählt Endora später, »wurde danach alles ganz bunt, ganz leicht, plötzlich war es sogar schön, und man dachte, man fliegt. Was man getan hatte, merkte man erst, wenn man wieder gelandet
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