Vaters böser Schatten
ließ das Thema keine Ruhe.
„Klar! Mann, du weißt, dass ich euch beide verdammt heiß finde. Ich würde mir das auf jeden Fall kaufen! Du könntest mich allerdings auch zusehen lassen. Dann muss ich kein Geld ausgeben!“, schnurrte sie amüsiert.
Ryan lachte auf. „Und da heißt es, ich habe einen Vollknall!“
„Hast du ja auch. Sag mal, Snoopy, warum stehen wir eigentlich in der Scheune?“
„Apropos Scheune. Als wir heute morgen angekommen waren, lagen hier ein Haufen Klamotten auf dem Boden. Waren die von euch?“, fragte Linda.
Ryan und Leon warfen sich einen kurzen Blick zu. „Nein!“, riefen sie, wie aus einem Munde.
„Verstehe.“
„Okay, also ich würde gern …“ Ryan zögerte und lehnte sich an die lange Werkbank, „nun, ich habe nichts, womit ich Ashley beerdigen könnte. Aber ich würde gern so etwas wie eine Erinnerung setzen, versteht ihr?“
„Du meinst ein Kreuz?“, fragte Leon leise.
„Ja, so etwas in der Art. Helft ihr mir?“ Ryan schaute zu Boden und biss sich auf die Unterlippe. Plötzlich, ohne dass er etwas dagegen hätte tun können, brach erneut der Verlust auf ihn ein.
Leon störte sich nicht daran, dass Michelle oder Linda dabei waren. Er hob mit einem Finger Ryans Kopf und küsste ihn sanft. „Klar. Sag einfach, was du vorhast.“
Linda starrte die beiden mit großen Augen an. „Sehr sexy!“, raunte sie Michelle zu, die nur grinsend nickte.
Ryan lächelte und löste sich von seinem Freund. In der Ecke, wo mal wieder sehr viel Holz lag, suchte er zwei Holzstücke heraus, die Leon ihm abnahm.
„Hast du ein Foto von Ashley?“, fragte er.
„Ja, in meinem Zimmer.“
„Okay, hol es bitte.“ Als Ryan die Scheune verlassen hatte, wandte er sich Michelle zu. „Kannst du in die Stadt fahren und das Bild laminieren lassen?“
„Klar, wenn du mir dein Auto gibst? Dann bin ich schneller zurück als mit dem Fahrrad.“
„Sicher.“ Er zog die Schlüssel aus der Hosentasche und gab sie ihr.
„Darf ich mitkommen?“, fragte Linda.
„Wenn du magst. Dann muss ich nicht allein fahren.“
Ryan kam mit einigen Fotos zurück. Schnell hatten sie eins ausgewählt, auf dem er selbst mit seinem Pferd abgelichtet war.
„Gib es Mic. Sie lässt es laminieren. Und wir beide kümmern uns um das Kreuz“, sagte Leon entschieden.
Ryan lief ihm hinterher, während die Mädchen zum Auto gingen. „Und was machen wir jetzt? Du machst den Eindruck, als wüsstest du, was du tust!“
Leon grinste, legte das Holz auf den Tisch und drehte sich zu Ryan um. „Ja, das weiß ich auch. Zuerst werde ich dich küssen und dann basteln wir ein Kreuz!“
Ein freches Lächeln zog sich über Ryans Lippen, als er dichter auf Leon zutrat, genüsslich langsam seine Hände auf dessen Hintern schob und ihm tief in die Augen blickte.
„Gott, du bist unglaublich …“, flüsterte Leon. Seine Hände streichelten Ryans Nacken, wühlten sich in die kurzen Haare. Kleine Küsse folgten, bevor sie nicht an sich halten konnten und Leon sich auf die Werkbank setzte.
Ryan zog ihn fest an sich, spürte, wie sich Leons Beine um seine Hüften schlangen, dann legte er ihn sanft zurück und beugte sich über ihn.
Zärtlich glitten seine Lippen über Leons Hals. „Scheiße, das ist nicht gut! Ich möchte dich gern auffressen, aber die Mädchen sind ja gleich zurück“, jammerte er lachend.
„Ja, ich weiß, was du meinst.“ Leon setzte sich auf und strich Ryan die Haare aus der Stirn. „Ich weiß jetzt schon, dass der Sex heute Abend tödlich wird!“
Ryan grinste. „Ja, das befürchte ich auch. Ich werde dich um den Verstand bringen. Alles andere ist unwichtig.“
Gierig küssten sie sich, schmeckten den anderen, fühlten die Leidenschaft aufkommen, dann wurden sie unterbrochen.
„Also, Jungs! Auf der nostalgischen Werkbank meines Vaters ...!“
Ryan drehte sich erschrocken um und sah in das amüsierte Gesicht seiner Mutter.
„Was macht ihr hier?“, fragte sie.
„Ist das nicht offensichtlich?“, gab Ryan frech zurück.
„Ich glaube, sie meint nicht das hier. Nein, wir wollen ein kleines Denkmal für Ashley setzen“, erklärte Leon.
„Das ist eine hübsche Idee, aber bitte kommt von der Werkbank runter!“, lachte Eileen.
Leon - knallrot geworden - sprang hinunter und griff sich das Holz. Unter den Augen von Ryan, begann er es zuzusägen und abzuschleifen.
„Du bist begabt! Das wusste ich gar nicht.“
„Es gibt einiges, was du nicht von mir weißt, Snoopy!“, gab Leon
Weitere Kostenlose Bücher