Vaters böser Schatten
und Dakota wird uns umbringen, weil sie das hier nicht sieht.“
„Mit Sicherheit!“, lachte Michelle und warf Ryan einen feurigen Blick zu.
Langsam stand er auf und trat ein Stück mit ihr beiseite.
„Kann ich nachher, wenn alle weg sind, noch ein paar Fotos von euch allein machen?“, fragte sie leise.
„Ja, ich denk schon.“
Eine Stunde später verabschiedeten sich die Freunde und auch Julius, Lance und Toby machten Feierabend.
„Leon? Bleib mal hier.“ Ryan hielt seinen Freund zurück, der gerade ins Haus gehen wollte und erklärte ihm kurz Michelles Wunsch.
In der folgenden Stunde schoss Michelle so viele Bilder, dass sie damit ihr Zimmer hätte tapezieren können. Erotische Fotos, Einzelaufnahmen und ein paar Bilder per Selbstauslöser.
Als Ryan am Abend die Fotos durchschaute und Leon dabei zärtlich an seinem Hals knabberte, brauchte es nicht mal Sex für einen heftigen Orgasmus. Leon hatte ihn kaum berührt, und Ryan ging trotzdem total ab.
„Verdammt …“, murmelte er.
„Das kannst du laut sagen. Was war das denn?“, lachte Leon und hockte sich vor ihn.
„Ich weiß nicht. Ich war schon den ganzen Nachmittag so heiß auf dich und nun die Fotos dazu … sorry!“
„Entschuldige dich nicht. Ich find’s zu witzig!“
Nachdem Ryan duschen war, ließ er es sich aber nicht nehmen, Leon so lange zu verwöhnen, bis der unter ihm laut aufstöhnte …
Die ersten Vorstellungsgespräche waren der totale Reinfall.
Ryan konnte mit dem Mann nichts anfangen, und die Frau hatte wohl überlesen, dass es um Schichtarbeit ging.
„Was hat sie gedacht? Dass wir pünktlich um drei Uhr zum Feierabend alle Tiere erstarren lassen?“ fragte er verärgert.
„Wahrscheinlich.“ Toby sattelte Hermes ab und musterte ihn kurz. „Mach dir keine Sorgen. Da melden sich mit Sicherheit noch mehr.“
„Ja, ich weiß, aber ich finde es frustrierend, wenn die Leute nicht in der Lage sind, Anzeigen richtig zu lesen.“
„Hab Geduld, Ryan. Da kommen schon noch die Richtigen.”
Toby sah die ganze Angelegenheit genauso gelassen wie Julius, der für Ryan in etwa die gleichen Worte fand.
Doch Ryan war von Haus aus ein extrem ungeduldiger Mensch. Er schnaufte nur und machte sich an die Arbeit.
In den nächsten Tagen fügte Leon sich problemlos in den Arbeitsalltag auf der Farm ein. Selten fragte er, was zu tun war. Er packte da mit an, wo er seiner Meinung nach gebraucht wurde, fütterte selbstständig die Tiere und zeigte sein handwerkliches Können, was Ryan schwer beeindruckte.
Als Ryan eines Abends von der Westweide kam, sah er, wie eine schwarze BMW auf dem Hof parkte. Er legte den Kopf schief, als der Fahrer den Helm abnahm. ‚Mein lieber Schwan’, schoss es ihm unwillkürlich durch den Kopf.
Der Fahrer sah auf, als Leon auf ihn zukam und diesen mit einem kritischen Blick bedachte.
Ryan verstand schon, warum Leon so reagierte. Die schwarzen Haare, die grünen Augen, der Körper unter dem schweren Leder war schon beeindruckend.
„Hi, ich bin Jared Bakley. Ich dachte, ich stell mich mal vor.“
„Leon … Leon Blake. Vorstellen?“
Jared zog einen Zeitungsfetzen aus der Innentasche der Jacke und grinste frech, als hinter Leons Rücken etwas seine Aufmerksamkeit weckte.
Ryan war von June gestiegen und kam langsam auf die beiden zu. Mit einem schmutzigen Tuch wischte er sich die Hände ab. „Ryan McCoy, ich bin hier der Chef.“
„Jared Bakley.“ Die beiden schüttelten sich die Hände, während Leon die Arme vor der Brust verschränkte.
„Er will sich vorstellen“, sagte er kühl.
„Wirklich? Das nenn ich mal Initiative.“ Ryan grinste und stopfte das Tuch in seine hintere Hosentasche. „Dann erzähl mal.“
„Nun, ich bin dreiundzwanzig Jahre alt und habe bis vor kurzem in Arizona auf einer Schaf- und Rinderfarm gearbeitet. Aber ich wollte mal was anderes sehen und so bin ich hier gelandet und nun suche ich Arbeit. Ich kann sehr gut mit Tieren umgehen, kann reiten, melken und scheren.“
Ryans Augenbrauen wanderten nach oben, verschwanden fast unter seinem Pony. „Nicht schlecht für dein Alter.“
„Ich steh auf harte Arbeit.“ Jareds Blick klebte regelrecht an Ryan und immer wieder leckte er sich über die Lippen.
„Oh Mann …“ Leon verdrehte die Augen und wandte sich ab. Diese Anbiederung fand er nur abartig. Er machte sich auf den Weg zum Anbinder, wo er sich June schnappte und auf die Koppel brachte.
„Klingt alles ziemlich gut. Hast du ein Arbeitszeugnis von deinem
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