Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
Geliebte? Das könnte Spaß machen.« Sie zog eine Grimasse und steckte sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
Er durchlitt eine Midlife-Crisis. Das war es also. Es gab keine andere Erklärung dafür, warum ihn diese Aussage dazu brachte, sich wie der geilste Vampir Nordamerikas zu fühlen. Er begehrte viel jüngere Frauen, gütiger Gott. Als Nächstes würde er sich wohl einen Sportwagen zulegen und sich tätowieren lassen.
»Ich denke, viele Dinge könnten uns beiden Spaß machen.«
»Eine Woche. Ich werde eine Woche bleiben, wenn Sie Brittany gehen lassen und jeglichen Kontakt zu ihr abbrechen, sei er nun privat oder geschäftlich. Ich bekomme ein eigenes Zimmer mit einem Masterkey, sodass zu keiner
Zeit ein Fremder hineinkann. Wenn ich lange arbeiten muss, dann werde ich lange arbeiten, und Sie müssen sich damit abfinden, aber ich werde von acht Uhr abends bis acht Uhr morgens sieben Tage lang hier sein. Unsere Vereinbarung endet am Freitag, dem achtzehnten, um Mitternacht, denn die heutige Nacht zählt bereits als die erste. Sie gewähren mir freie Verpflegung in den Kasinorestaurants und die Nutzung des Wäschereiservice. Ich werde einen Vertrag für Sie zur Unterzeichnung aufsetzen. Wenn Sie irgendeine meiner Bedingungen nicht erfüllen, werde ich Sie alle als Sekte anzeigen, die möglicherweise Leute gegen ihren Willen festhält. Haben Sie alles verstanden und sind Sie einverstanden?«
Und eben hatte er noch geglaubt, er würde ihre Sorge um Brittany ausnutzen. Alexis konnte sich um sich selbst kümmern. Er trommelte mit dem Daumen auf seinem Knie. »Sonst noch etwas?«
»Ja. Nur damit das klar ist: Ich habe keinen Sex mit Ihnen. Ich bin nur insofern an Ihnen interessiert, als ich Sie als Mittel zum Zweck sehe. Dieser Begleitservice hat für Sie keinen zusätzlichen Nutzen, außer dass ich Ihre verrückten Freunde anlächle.«
Das glaubte auch nur sie.
Sie fand ihn also unattraktiv, soso?
Er würde Alexis Baldizzi schon zeigen, dass Ethan Carrick ein Mann war, der wusste, wie man eine Frau behandelte.
»Ich hatte nicht die Absicht, Sie auf derart billige Weise zu missbrauchen. Ich erkläre mich schockiert.«
Sie verdrehte die Augen und setzte sich auf. »Irgendwie habe ich nicht den Eindruck, als gäbe es vieles, was Sie schockiert. Sie sind mir in dieser Hinsicht sehr ähnlich - ich habe bereits eine Menge gesehen.«
»Sie sind Staatsanwältin, nicht wahr?«
»Ja. Sexualverbrechen. Es gibt eine Menge Kranke auf dieser Welt, Carrick, und ich habe mehr als genug davon kennengelernt. Deshalb bin ich von Ihren Vampirspielen nicht weiter überrascht. Solange Sie keine Leute beißen oder etwas anderes Verrücktes tun, ist das Ihre Sache. Aber nicht, wenn meine Schwester in der Nähe ist. Und damit basta! Brittany geht nach Hause.«
»Ich bin mit allen Ihren Bedingungen einverstanden.« Es war wahrscheinlich eine der schlechtesten Ideen, die er gehabt hatte, seit er damals vor neunhundert Jahren in einem Sarg Schlitten gefahren war. Aber jetzt war es geschehen.
Und er bemerkte, dass er sich wirklich darauf freute, Alexis näher kennenzulernen.
Vielleicht würde er dann endlich die Langeweile und Unzufriedenheit los, die ihn einengten wie ein zu kurzes Halsband, das sich immer fester zusammenzog.
Vielleicht würde eine Affäre mit Alexis seinen wachsenden Berührungsdrang befriedigen und ihn davor bewahren, irgendetwas Bizarres zu tun, wie etwa sich das Haar färben zu lassen, mit seiner Sekretärin auszugehen oder sich die Brusthaare entfernen zu lassen.
Er hatte keine Midlife-Crisis.
5
B rittany gelangte zu der Einsicht, dass sie sich von Alexis nicht zum Gehen hätte überreden lassen sollen. Sie fuhren auf der U.S. 95 zu Alexis’ Haus in Summerlin, und sie konnte an nichts anderes denken als an diesen Mann - diesen Vampir - und daran, wie er die Frau vor der Toilette liebkost hatte, wie er an ihr gesogen hatte und sie vor Lust hatte stöhnen lassen, während er ihr Blut trank.
Es war gerade so gewesen, als hätte sie zwei Menschen beim Sex zugesehen - peinlich, erregend, schockierend. Aufregend. Und das verstörte sie … Diese Leute waren schlecht, seelenlos, böse, und doch war sie von ihnen fasziniert. Sie musste etwas tun.
»Ich muss zurück.« Sie hatte nur eingewilligt zu gehen, weil Alexis angedroht hatte, andernfalls nie wieder mit ihr zu sprechen. Sie beide wussten, dass das gelogen war, aber wenn Alexis sich so sehr um sie sorgte, dass sie so etwas sagte, wusste Brittany, dass die
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