Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
droht. Aber natürlich ist sie hier jederzeit herzlich willkommen.«
»Cool. Danke, Ethan. Ich werde dafür sorgen, dass sie für eine Weile herzieht.«
»Dafür sorgen?« Er zog eine Augenbraue hoch.
Was? Sollte sie sich jetzt schuldig fühlen? »Hey, es ist zu ihrer eigenen Sicherheit. Und vielleicht solltest du mir alles erzählen, was es bei dieser Untoten-Geschichte zu wissen gibt, damit ich alles weiß, bevor ich mich entscheide, ob ich es Brittany sage oder nicht.«
»Was möchtest du gerne wissen?« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, war ganz der perfekte englische Gentleman. Der sehr anstrengend war, Ecken und Kanten besaß und Blut trank.
»Wie bist du ein Vampir geworden?« Alexis wandte sich wieder ihrem Rührei zu und drehte ihren Teller ein Stückchen auf dem weißen Tischtuch von Ethans rundem Esstisch.
»Ich bin auf dem Heimweg vom Ersten Kreuzzug in einen Hinterhalt geraten. Die Türken haben mich gefangen genommen, hungern lassen und mich gefoltert, bevor sie mir die Kehle aufschlitzten. Der Wärter hat
mich zu einem Vampir gemacht und mir geholfen zu entkommen, als mein Körper mit den Leichen entsorgt wurde.«
Reizend. »Warum hat er dich gerettet? Er muss doch Hunderte von Gefangenen sterben gesehen haben.«
Ethan grinste. »Nicht er. Sie. Lass uns einfach sagen, dass ich sie während meiner Gefangenschaft mit meiner Ausdauer beeindruckt habe.«
Alexis verdrehte die Augen. »Du willst damit also sagen, dass sie scharf auf dich war, ja? Was ist aus ihr geworden?«
Sein Lächeln erstarb. »Sie war noch ein junger Vampir. Ich habe sie nie wiedergesehen. Ich nehme an, sie ist auf dem Schafott gelandet, als die anderen Wärter herausfanden, dass sie eine Frau war.«
»Oh, das tut mir leid«, sagte sie und streckte ihre Hand über den Tisch aus, um ihn zu streicheln. Sie meinte, was sie sagte. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es sein musste, plötzlich ein Vampir zu sein und niemanden zu haben, der einen anleitete. In den Filmen und Romanen hatten sie immer einen Mentor, auch wenn es nur ein Idiot war wie Lestat. »Verdammt, ich kann gar nicht glauben, wie viele Leute du in deinem Leben schon kennengelernt hast. Es müssen Millionen sein.«
Ethan kam ihr entgegen und nahm ihre Hand in seine. »Warum, glaubst du, haben wir uns zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen? Ja, aus Rechts- und Gesetzesgründen, aber auch weil unserem Vampirsein eine eigentümliche Einsamkeit zugrunde liegt. Wir erleben so viele Beziehungen, Bekanntschaften, Leute kommen und gehen, und doch existieren wir in fortwährender Einsamkeit, eingeschlossen in unserer eigenen Welt. Gemeinsam können wir den Abgrund zwischen Sterblichen
und Vampiren, zwischen Unreinen und Jungvampiren überbrücken, können wir als ein gesundes, wohlhabendes Volk existieren.«
Alexis starrte ihn an, überprüfte die Ernsthaftigkeit in seinem Blick und zog eine Augenbraue hoch. »Hat Seamus das für dich geschrieben?« Denn es war der totale Mist.
»Ja, für meine Rede heute Abend. Was hältst du davon?« Ethan lehnte sich auf seinem Stuhl im irischen Landhausstil zurück.
»Ich finde den letzten Absatz ein wenig übertrieben«, sagte sie ehrlich.
»Das habe ich Seamus auch gesagt, aber er ist in dieser Hinsicht wie ein Terrier mit seinem Knochen. Manchmal denke ich, er sollte Präsident sein, nicht ich.«
»Er ist ziemlich angespannt, nicht wahr?« Eine Runde Golf würde ihm wahrscheinlich verdammt guttun. »Aber wenn du die Aufmerksamkeit der Leute willst, dann musst du dich stark präsentieren, zuversichtlich. Du musst ihnen sagen, was du richtig gemacht hast, und wenn die meisten Leute - Vampire, meine ich - glücklich sind, dann darfst du nicht versuchen, irgendwas in Ordnung zu bringen, was das gar nicht braucht. Und ich glaube nicht, dass du die Unreinen - und diese Bezeichnung hasse ich echt - mit irgendeinem ›Warum haben wir uns nicht einfach alle lieb?‹-Quatsch auf deine Seite ziehst.«
»Nicht?«
Alexis gefiel es, dass Ethan eigentlich immer entspannt aussah. Leidenschaftlich, aber entspannt. Er trug marinefarbene Sweatpants und ein hautenges weißes T-Shirt, da er gleich ins Bett gehen würde. Und er war heiß.
Sie streckte den Fuß auf seinen Stuhl zwischen seine
Schenkel. Selbst als ihre Zehen über seinen Schritt strichen, zuckte er nicht mit der Wimper. Verdammt, das gefiel ihr. Vor allem, da sie spüren konnte, wie er steif wurde. Aber das würde sie niemals zugeben.
»Nein, du bist kein
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