Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
dass sie sich ihrer nicht bewusst war, noch berauschender wurde. Sie war in Nachtwäsche herumstolziert, die so gut wie alles von ihr zeigte, und war sich dessen überhaupt nicht bewusst gewesen. Er hatte sich selbst belogen, als er geschworen hatte, er fühlte sich nicht zu ihr hingezogen.
Ihr mit Leidenschaft ihre Angst vor der Nadel nehmen zu wollen war eine sehr, sehr dumme Idee gewesen. Einmal hatte er sie probiert, und schon hatte er sich nicht beherrschen können, mehr von ihr zu nehmen. Viel mehr.
Er ging aus ihrem Schlafzimmer und erlaubte seinen Augen, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Seine Sehfähigkeit war der eines Sterblichen weit überlegen, und er war auf der Suche nach der Küche.
»Gehst du?«, rief sie ihm hinterher. Ihre Stimme klang gedämpft, aber voller Hoffnung.
»Ich hole dir etwas zu trinken.« Er fand ihren Kühlschrank, der aufgeräumt und sauber war und viele kleine
Flaschen beinhaltete, von denen er nicht immer wusste, was sie enthielten. Er erkannte Orangensaft, wusste, dass das eine gute Zuckerquelle war, um die Blutbildung zu unterstützen. Sie hatte viel Blut verloren.
Verloren? Nein - er hatte es ihr genommen. Er hatte sie acht Mal gebissen. Acht Mal. Und jedes Mal hatte er Blut von ihr genommen, wenn auch nicht viel. Und es war fantastisch gewesen, die beste sexuelle Vereinigung seit Jahrhunderten. Vielleicht überhaupt. Selbst jetzt bekam er eine Erektion, als er sich daran erinnerte.
Corbin ballte die Fäuste. »Oh, dummer, dummer, dummer Idiot.«
»Was?«
»Nichts.« Er ging zurück in ihr Zimmer und fand sie in genau der Stellung vor, in der er sie zurückgelassen hatte. »Trink das. Dann fühlst du dich besser.« Er stellte das Glas Orangensaft neben ihr Telefon auf das Nachttischchen.
»Es geht mir gut.«
Das Kissen bewegte sich nicht, und sie war nicht mehr als ein Haufen weißer Bettwäsche, ein paar Strähnen ihres schwarzen Haares schauten zu beiden Seiten darunter hervor, und ihre Fingerknöchel waren weiß, so sehr umklammerte sie das Kissen.
»Ich denke, ich gehe dann jetzt besser.« Corbin stand da und kam sich lächerlich vor. Er sollte sie zum Abschied küssen, etwas Nettes darüber sagen, wie sie sich gerade geliebt hatten. Aber er fühlte sich wie ein Junge, der ein Mädchen mit ins Heu genommen hatte und sich nicht sicher war, was als Nächstes kommen würde.
»Tschüss.« Ihre Finger lösten sich aus ihrer Verkrampfung und winkten ihm zu.
Es war viele, viele Jahre her, dass er diese Art der Scham und Unsicherheit verspürt hatte. Es gefiel ihm gar nicht.
Also ging er und verstand zum ersten Mal, dass es nichts Närrischeres gab als einen alten Narren.
16
D u machst dir immer noch Sorgen um sie, nicht wahr?«
Alexis stocherte mit der Gabel in dem Rührei auf ihrem Teller herum. »Ja.« Sie ließ vom Essen ab und rieb sich die Augen. Sie frühstückten - na ja, sie zumindest - in Ethans Suite, bevor sie sich auf den Weg zur Arbeit machte.
»Sie hat gesagt, es ginge ihr gut.« Ethan nahm einen Schluck von seinem Getränk, das einem Erdbeer-Daiquiri erstaunlich ähnlich sah. Nur die Zitrone fehlte.
»Ich weiß.« Alexis lehnte sich zurück und knöpfte ihre Kostümjacke auf. »Aber ich muss dir etwas erzählen, Ethan.« Sie fühlte sich höllisch, denn sie war total übermüdet und sorgte sich wie verrückt um Brittany. Während sie geduscht und sich geschminkt hatte, hatte sie erkannt, dass sie sich nicht nur höllisch fühlte, sondern auch so aussah.
Trotz allem vertraute sie Ethan, was sie sehr verwirrte, doch sie tat es, und sie brauchte seinen Rat.
Er sah sie mit einem Anflug von Sorge in den Augen an, das Glas berührte fast seine Lippen. »Ja?«
»Neulich Nacht habe ich eine E-Mail bekommen, in der ich zu einem Vampirjäger-Chat eingeladen wurde. Ich weiß nicht, wer sie sind oder wie sie an meinen Namen gekommen sind. Aber was ist, wenn sie über Brittany
Bescheid wissen? Meinst du, wir sollten es ihr sagen? Ist sie allein da draußen in Summerlin in Sicherheit? Vielleicht sollte sie herkommen und hier wohnen.« Allein der Gedanke machte sie krank, dass sie ihrer kleinen Schwester sagen sollte: Hey, dein Daddy war ein Vampir. Aber sie würde tun, was auch immer sie tun musste, damit Brittany in Sicherheit war.
»Vampirjäger?« Ethan sah amüsiert aus. »Es ist nicht ganz leicht, dieser Tage so beliebt zu sein. Wir müssen uns mit diesen Fanatikern beschäftigen. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass Brittany von ihnen Gefahr
Weitere Kostenlose Bücher